
Das Concertgebouw folgt dem Trend
In Amsterdam wurde ein jüdisches Highlight abgesagt. Warum?

In Amsterdam wurde ein jüdisches Highlight abgesagt. Warum?
Am 10. Februar 2023 eröffnet im Amsterdamer Rijksmuseum eine große Schau der Bilder von Johannes Vermeer. Dessen Bildern kann man sich nur schwer entziehen: Stille. Licht und eine Art der Präsentation, die ihrer Zeit voraus war. Wie bei den meisten großen »Events« könnte man sich fragen: Gibt es einen jüdischen Bezug? Gibt es Bilder von Vermeer, die eine jüdische Szene oder eine jüdische Person aus dem Delft seiner Zeit zeigen?...
Warteschlange vor dem Anne-Frank-Haus In Berlin trug ein junger Israeli eine Kippah, obwohl er kein Jude war. Anscheinend wollte er zeigen, dass man in Berlin gefahrlos eine Kippah tragen kann. Es kam anders (siehe hier) und er wurde verprügelt. Sein Video von der Tat ging buchstäblich um die Welt. Dass er kein Jude war, nahmen einige, wie etwa Jakob Augstein zum Anlass, dies als »Provokation« zu betrachten oder das anderweitig zu relativieren....
In diesem Sommer erschien ein (weiteres) Meisterwerk des Koren-Verlags: Eine Mischung aus Chumasch (also Torahausgabe) und Siddur für den Minhag (Brauch) der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam. Uninteressant für Deutschland? Nein. Der Siddur ist für den deutschsprachigen Bereich durchaus auch interessant. Zum einen, weil es da doch Leute gibt, die sich vielleicht für die verschiedenen Minhagim interessieren. Mit der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam haben wir einen alten Minhag ohne kabbalistische Einflüsse. So hat man Kabbalat Schabbat zwar übernommen, aber es besteht nur aus Lechah Dodi....
von Ariel Palmon (Eigenes Werk) [GFDL oder CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons Rabbiner (Dajan) Raphael Evers aus Amsterdam (Jahrgang 1954) war seit 1990 Rabbiner in den Niederlanden und DAS Gesicht der niederländischen Juden in den dortigen Medien. Nun nimmt er eine neue Herausforderung an: Er wird Rabbiner in Düsseldorf. Am Dienstagvormittag unterzeichnete er seinen Vertrag mit der Jüdischen Gemeinde. Ein Vertreter der Gemeinde kam dafür nach Amsterdam. Rabbiner Evers wird ab dem 1....
Der erste Eindruck von der Portgiesischen Synagoge in Amsterdam ist »groß«. Es riecht nach altem Holz, Sand liegt auf dem Boden. Man blickt über viele Bankreihen zum Aaron haKodesch, dem Schrein, in dem die Torahrollen aufbewahrt werden. Ein großartiges Gefühl, wenn man in der alten (aus dem 17. Jahrhundert) Synagoge steht, die heute tatsächlich auch noch als Synagoge genutzt wird. An vielen Orten Europas kann man das heute nicht mehr so einfach nachvollziehen, weil viele Fäden mit der Schoah abgeschnitten wurden....