Jüdische Arbeit

Im August machte ein interessanter Fall Furore. Eine Kassiererin hatte einen Pfandbon beiseite gelegt und ihn selber eingetauscht. Die Empörung war angesichts des winzigen Betrages groß und laut wurde Ungerechtigkeit angeprangert. Doch interessant ist, was die Halachah dazu sagt. Gibt es einen Mindestbetrag, den man abzweigen darf und welche Rechte hätten Arbeitgeber und Nehmer im jüdischen Recht - eine weitere Frage ist: Wenn es weltliche Gesetze gibt, welche die Arbeitswelt regeln, benötigt man da noch zusätzliche halachische Regularien?...

12 Nov. 2009 · 1 Minute

Kiddusch mit dem Mörder

Eine neuer Artikel von mir zur Reihe Neulich beim Kiddusch. Dieses Mal über die soziale Ächtung die man erlebt, wenn man als Mörder durch die Reihen zieht und Kontakt sucht. Der Artikel ist hier verfügbar.

04 Nov. 2009 · 1 Minute

Offener Protest angekündigt

Eine neue Form des Protests wird, wenn es nach der Ankündigung geht, die Gemeinden von Westfalen-Lippe erreichen. So wurde gestern eine Mitteilung publiziert, die das nahe legt: Aktion „Für wirksame Rechtspflege und gegen herrische Willkür in jüdischen Gemeinden Deutschlands (diesmal mit dem Schwerpunkt Gemeinde Bielefeld)“ Die Aktion „Pikett“ wird am 03.11.2009 vom Verein «Forum für die Zukunft des Judentums in Deutschland .e.V.» (im Folgenden „Forum“ genannt) durchgeführt. von hier Hier wird eine Aktion vor den Räumlichkeiten des Landesverbandes Westfalen-Lippe für den dritten November angekündigt....

02 Nov. 2009 · 1 Minute

Broder zieht sich natürlich zurück

Zunächst kündigte Henryk Broder unter großem Mediengetöse an, für den Vorsitz den Zentralrates kandidieren zu wollen (siehe hier) und rechnete vor großem Publikum mit dem Zentralrat ab und nun zieht er, wenn es konkret wird und Taten folgen sollten, seine Ankündigung zurück. Schuld daran sind natürlich andere, wie SPIEGEL-online schreibt: Seinen Rückzieher von der Kandidatur begründet der SPIEGEL-Autor jetzt damit, dass Deutschland zwar “Unruhestifter, Querdenker und Seiteneinsteiger” liebe, “aber nur so lange, wie sie darauf achten, dass alles so bleibt, wie es ist”....

01 Nov. 2009 · 1 Minute

Siddurrezension

Heute erschien in der Jüdischen Allgemeinen meine Rezension des neuen liberalen Gebetbuches (hier online lesbar). Als ich den Artikel verfasste, sprach ich mit einigen Personen, die das neue Layout mochten und nur zwischen den Zeilen sagten, sie mögen zwar die Idee hinter der Transliteration, aber ihre Positionierung nicht. Sie würde sich praktisch aufdrängen. Vorletzten Schabbat dann, entschloss die liberale Gruppe zu der ich gehe, den Siddur nicht zu verwenden und statt dessen den eigenen weiter zu verwenden....

28 Okt. 2009 · 1 Minute

Du bist ju.de?

Mit Erlaubnis der kurzen URL Bezeichnungen in Deutschland wäre die Domain ju.de doch eine charmante Webpräsenz für eine jüdische Organisation oder eine Outreachgeschichte. So ist es aber nicht. Da waren wir zu spät. Ju.de ist die Junge Union Bayern. Schade.

25 Okt. 2009 · 1 Minute

Broder visiert den Zentralrat an

Henryk M. Broder hat den Zentralrat im Visier und erklärt im Tagesspiegel, warum er sich gerne zum Vorsitzenden wählen lassen würde. Was etwas seltsam anmutet, nachdem er dessen Arbeit bzw. die des Generalsekretärs des Zentralrats sorgfältig auseinander nimmt. Offenbar geht Broder davon aus, der Zentralrat bestehe nur aus zwei Personen, Frau Knobloch und dem Generalsekretär Kramer: Die offizielle Vertretung der Juden in Deutschland befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Die Präsidentin – intern „Tante Charly“ genannt – scheint von dem Job überfordert....

21 Okt. 2009 · 2 Minuten

Kurze Zwischenfrage zu Wallraff

Über das Magazin der ZEIT erwischte mich der Hype zuerst. Man konnte nachlesen, was es an alltäglichem Rassismus zu erleben gibt, wenn man nicht die Hautfarbe der meisten anderen hat. Nicht dass es überraschen würde, fassungslos macht es dennoch, wenn jemand diese Dinge festhält. Zur Vorgehensweise: Günther Wallraff machte sich einen Namen durch verdeckte Recherche, so deckte er die miesen Arbeits- und Hygienverhältnisse eines Backwarenzulieferers auf, indem er sich als Arbeiter dort verdingte - undercover also....

20 Okt. 2009 · 1 Minute

Rückschau Bereschit

Der letzte Schabbat in der Synagoge Selm-Bork (auch zusya berichtete) war der Schabbat Bereschit, dementsprechend sprachen wir anschließend auch über die Paraschah und den neuen liberalen deutschsprachigen Siddur. Was Thema des Wochenabschnittes war und auch in der aktuellen Jüdischen Allgemeinen angerissen wurde, ist die Reihenfolge der Schöpfungsgeschichte (Einteilung in Tage vor der Erschaffung von Sonne und Mond) und die Erwähnung der Bnej Elohim die mit Frauen Kinder zeugten. Zum ersten Thema fand ich einen Beitrag von Rabbi Lawrence Kushner auf g-dcast, der sich dem Thema Licht widmet: Parshat Bereshit from G-dcast....

20 Okt. 2009 · 2 Minuten

Amos Oz - Bilder aus dem Dorfleben

Die knappe Beschreibung der Lesung von Amos Oz in der Bochumer Jahrhunderthalle (noch knapper und uninformativer schaffte es nur die Lokalpresse) enthielt einige Elemente nicht. Zum einen meine Verwunderung darüber, dass ich es für selbstverständlich hielt, dass Amos Oz in diesem Jahr den Nobelpreis für Literatur erhält. Sein literarisches Werk ist breit gefächert und sein Vermögen, mit Sprache umzugehen, spiegelt sich sogar in den deutschen und englischen Übersetzungen wieder. Sein politisches Engagement, welches nicht immer und überall in gleichen Maßen geschätzt wird, ist bekannt und wird in Deutschland häufig von den falschen Personen beklatscht, weil sie nur einzelne Ausschnitte betrachten....

12 Okt. 2009 · 3 Minuten