Schrödingers Antizionist

Die Ruhrtriennale ist für 2020 abgesagt. Der Planet hat eine Diskussion beendet, bevor sie so richtig aufkam. War der Fall 2018 sehr offensichtlich, so war es 2020 etwas komplexer gelagert. Als 2018 die schottische Band Young Fathers auftreten sollte, konnte man recht einfach argumentieren. Die Verbindung der Band mit der BDS-Bewegung war offensichtlich. Die Bewegung setzt sich für den wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Boykott des Staates Israel ein. Das muss man hervorheben: Des Staates Israel....

26 Apr. 2020 · 8 Minuten · Chajm Guski

Deutschsprachige jüdische Streams - ein Stundenplan

Diese Liste sollte eigentlich fortgesetzt melden - ich gehe davon aus, dass die meisten nun das Angebot ihrer Wahl gefunden haben. Aber nicht nur Jüdinnen und Juden nutzten diese Angebote, sondern auch Störer mit antisemitischer Motivation. Deshalb nun kein Service mehr für die Störer. Leider auch nicht für diejenigen, die es wirklich brauchen können. Es hat sich innerhalb weniger Tage recht viel getan - es gibt (nun) mehrere Angebote, online an einem Gebet teilzunehmen, oder einen Schiur zu hören....

19 März 2020 · 1 Minute · Chajm Guski

Online-Minjan revisited

Corona hat zu ziemlich strikten Maßnahmen geführt und auch ohne staatliche Intervention haben viele Menschen verstanden, dass social distancing dazu führen könnte, Menschen vor dem Virus zu schützen. Verantwortungsvolle jüdische Gemeinden haben ohne Druck von außen schnell entschieden, nicht unbedingt ein gemeinsames Gebet anzubieten. Schnell gab es wieder die Frage nach Online-Minjanim. Wäre das keine Alternative? Würde das also funktionieren? Also über eine Videokonferenz zu beten und einen Minjan zu bilden?...

16 März 2020 · 4 Minuten · Chajm Guski

Das Stiftszelt und der Sinaj

Warum das »Stiftszelt« eigentlich den Berg Sinaj symbolisiert. Für die Jüdische Allgemeine habe ich für den Wochenabschnitt Trumah aufgeschrieben, wo beide miteinander verknüpft sind. Der Artikel ist als Volltext hier zu finden: Jüdische Allgemeine

28 Feb. 2020 · 1 Minute · Chajm Guski

Hunters

Ein paar der Jäger/Hunter | Copyright: Christopher Saunders für Amazon Studios, Prime Video War nicht vorhersehbar, dass man in Deutschland auf eine Serie über »Jüdische Rache« mit einer Mischung aus Genugtuung, Ablehnung und Grusel reagieren würde? Genugtuung (mal sehen, welches Feuilleton uns zuerst einen Text dazu schenkt) , weil dann die »Opfer« Gewalt einsetzen. Ablehnung, weil das das Verhältnis zum Personal des Vernichtungsapparats ja noch immer irgendwie komplex ist. Grusel: Ja, Nazis taugen halt immer als Gruselfaktor....

27 Feb. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Berlin und der Marsch

Pollution of minds versus air pollution. https://blogs.timesofisrael.com/berlin-pollution-of-minds-vs-air-pollution/ Zur Abwechslung mal ein englischsprachiger Beitrag für die »Times of Israel«.

24 Feb. 2020 · 1 Minute · Chajm Guski

Eine neue Synagoge für Hamburg

Die Bornplatzsynagoge in Hamburg hatte 1.200 Sitzplätze und war mit ihrer 40 Meter hohen Kuppel vermutlich ganz gut im Stadtbild sichtbar. Die Synagoge wurde erst zwei Tage nach dem Novemberpogrom in Brand gesteckt und obwohl das Gebäude so exponiert war, gab es dafür keine Zeugen. Ist das nicht seltsam? Der Abriss begann einige Monate später, am 14. Juli 1939. Natürlich hat das eine Lücke hinterlassen - eine sichtbare. Der Platz ist bis heute nicht wieder bebaut worden und in Joseph-Carlebach-Platz umbenannt....

17 Feb. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Nix wert - was dann?

Wenn »Du« bestimmst, wie viel ein Mensch wert ist - was passiert, wenn »Deine« Einschätzung ist, dass der Wert nicht so hoch ist? Das ist keine Frage, die fern liegt, denn die haben sich auf deutschem Boden schon Menschen gestellt und beschlossen, dass es durchaus wertloses Leben gibt. Dementsprechend war der Weg nicht weit, dieses Leben dann auch zu verhindern, oder Menschen das Leben zu nehmen und sie umzubringen. Für die Architekten dieses System dann letztendlich eine »rationale Entscheidung«....

12 Feb. 2020 · 2 Minuten · Chajm Guski

Festhalten an der Antisemitismus-Sau

Einblattdruck mit Darstellung der Wittenberger »Judensau« Dass es noch keine andere Bezeichnung als »Judensau« für eines der öffentlichsten Zeugnisse des mittelalterlichen Antisemitismus gibt, ist ein kleinerer Skandal. Dass man immer Anführungszeichen benötigt, um die Uneigentlichkeit zu betonen, ist schon Hinweis genug auf eine Schräglage. Warum heißen diese Dinger nicht »Antisemitismus-Säue«? Denn das ist ja deren eigentlicher Zweck. Sie bilden Antisemitismus ab und sprechen über denjenigen, der die »Antisemitismus-Sau« an seinem Gebäude befestigt hat: »Wir sind Antisemiten« wird einem da architektonisch mitgeteilt....

05 Feb. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Diskussion: Jüdisches Leben – immer noch nicht normal?

Dr. Elke Gryglewski, die stellvertretende Direktorin der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, die Autorin Deborah Feldman (»Unorthodox«), Marina Chernivsky, Leiterin Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und meine Wenigkeit haben am 24. Januar darüber gesprochen, ob jüdisches Leben in Deutschland als »normal« empfunden wird. Deutschlandfunk Kultur Jüdisches Leben – immer noch nicht normal?

26 Jan. 2020 · 1 Minute · Chajm Guski