Seit der Römerzeit

leben Juden in Österreich. Archäologen des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien vermuten, dies nachgewiesen zu haben. In einem Gräberfeld in Halbturn, in einem römischen Kindergrab aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. fanden sie ein Amulett, das mit dem Schma Jisrael beschriftet ist. Bei dem 2,2 Zentimeter langen Goldblech handelt es sich um das älteste Zeugnis jüdischen Lebens auf heute österreichischem Boden. Dieses Amulett könnte ein Hinweis darauf sein, dass bereits in der römischen Kaiserzeit Juden in Österreich lebten....

18 März 2008 · 3 Minuten

Tricksereien

Das etwas undurchsichtige Verhalten der Gemeinden in Halle hat die Politik erreicht. In Halle gibt es eine Einheitsgemeinde und eine liberale Gemeinde („Synagogengemeinde Halle”). Beide kämpfen mit harten Bandagen (siehe hier und hier) um die Landesmittel. Schon 2004 bescheinigte der Landesrechnungshof der Einheitsgemeinde Misswirtschaft mit öffentlichen Mitteln (siehe hier). Gebessert haben sich die Dinge ganz offensichtlich nicht. Heute heißt es in der Volksstimme: Zwei Jahre nach der Unterzeichnung des neuen Staatsvertrages mit der Jüdischen Gemeinschaft in Sachsen-Anhalt gibt es weiter erhebliche Probleme bei der Verteilung und dem Verwendungsnachweis staatlicher Fördergelder....

17 März 2008 · 1 Minute

Tuvia Tenenbom war in Saudi-Arabien

Es erübrigt sich zu erklären, welche Religion jemand hat, der Tuvia Tenenbom heißt: Jedenfalls hat Tuvia das getan, was eigentlich vollkommen unmöglich ist - er ist nach Saudi-Arabien gereist. In ein Land, in das die Einreise für Juden offiziell verboten ist. Eine Tatsache, die übrigens gar nicht so häufig Erwähnung findet… In der ZEIT hat er einen, gut zu lesenden, Artikel darüber veröffentlicht. Wie konnte ich so ein Angebot ablehnen? Erst vor Kurzem hatte ich versucht, auf eigene Faust nach Saudi-Arabien zu reisen – oder Saudia, wie sie im Nahen Osten sagen....

16 März 2008 · 2 Minuten

Zusammenarbeit per Dekret abgesagt

Erst am Dienstag berichtete ich kurz, dass es in Nürnberg eine Gesellschaft für jüdisch-muslimische Zusammenarbeit geben soll. Am Dienstag stellte sie sich auch der breiten Öffentlichkeit vor. Wer ist also dort aktiv: Bei Vortragsveranstaltungen im Nürnberger Dialogzentrum Brücke kam der Kontakt zu weiteren Mitgliedern zustande – etwa zu Rabbiner Jeremy Milgrom sowie zu einem friedensengagierten Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Fürth, Lawrence Zweig. Erster Vorstand für die jüdische Seite Rabbiner Jeremy Milgrom....

13 März 2008 · 2 Minuten

N-Vergleiche und die Bahn

Der „Zug der Erinnerung” rollt derzeit durch Deutschland und macht in vielen Bahnhöfen Halt. Er besteht aus mehreren Waggons, in denen die Geschichte der europäischen Deportationen in beispielhaften Biografien nacherzählt wird. Schwerpunkt der Ausstellung sind die Deportationen in Deutschland: die Einbestellung der Menschen (in Deutschland schön ordentlich per Brief), das Herrichten und Verlassen der Wohnungen, der Weg zu den Sammellagern und von dort am helllichten Tag durch die Dörfer und Städte zu den wartenden Zügen....

12 März 2008 · 3 Minuten

Jüdisch-islamische Gesellschaft in Nürnberg?

In verschiedenen Onlinemedien war die Rede davon, dass sich in Nürnberg eine jüdisch-islamische Gesellschaft gegründet habe (nach dem Vorbild der jüdisch-christlichen Gesellschaften?): Juden und Muslime wollen in Nürnberg die nach ihren Angaben erste jüdisch-islamische Gesellschaft in Deutschland gründen. Durch kulturelle, musikalische und religiöse Begegnungen solle gezeigt werden, «dass Juden und Muslime sich gemeinsam und freundschaftlich für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft einsetzen», teilte der Sprecher der Vereinigung, Ali- Nihat Koç, am Montag mit....

10 März 2008 · 1 Minute

Jüdische Burkas - international

Ende Januar erzählte ich hier über die Burkas in Bejt Schemesch, Mirjam berichtete hier darüber. Nun erzählt This is Babylon von einer Burka in Boro Park (wo etwa 250 000 Juden leben, viele von ihnen Chassidim und Charedim): … and I saw a woman walking down the street decked out in a hijab and an abaya. My first thought was that she was an observant Muslim woman — there is no shortage of hijabi women in Brooklyn — but her Hasidic female walking companion and her shopping bags made me realize she was Jewish....

10 März 2008 · 1 Minute

Oremus et pro Iudaeis

Oremus et pro Iudaeis ut Deus et Dominus noster illuminet corda eorum, ut agnoscant Iesum Christum salvatorem omnium hominum. Oremus. Flectamus genua. Levate. Omnipotens sempiterne Deus, qui vis ut omnes homines salvi fiant et ad agnitionem veritatis veniant, concede propitius, ut plenitudine gentium in Ecclesiam Tuam intrante omnis Israel salvus fiat. Per Christum Dominum nostrum. Amen. Lasst uns auch beten für die Juden. Dass unser Gott und Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen....

09 März 2008 · 3 Minuten

Stolper- und Schmunzelsteine

Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sind mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Gedenkkultur, auch wenn sie nicht unkritisch beäugt werden. Charlotte Knobloch empfindet es beispielsweise als „unerträglich“, die Namen ermordeter Juden auf Tafeln zu lesen, die in den Boden eingelassen sind und auf denen mit Füßen „herumgetreten“ werde (siehe hier). Was auch immer man davon hält, die Stolpersteine sind nun synonym für das Gedenken an Verfolgte der Nationalsozialisten. Die ZEIT berichtet nun in der aktuellen Ausgabe von einem Projekt in Leichlingen (von der Existenz dieses Ortes habe ich bis zu dem kurzen Artikel nicht einmal etwas geahnt), bei dem ein ganz besonders engagierter Karnevalist die Idee aufnahm und sie auch karnevalistisch aufarbeitete....

07 März 2008 · 1 Minute

3 Torahrollen

Das kommt nicht so sehr häufig vor und deshalb hier nochmal im Schnelldurchlauf, was so passiert: Diesen Schabbat ist Schabbat Schekalim und es ist Rosch Chodesch Adar. Es müssen also drei Torahrollen (sofern vorhanden) aus dem Aaron haKodesch ausgehoben werden und zwar für die Paraschah der Woche, für Rosch Chodesch die Stelle aus Pinchas (wohingegen liberale Gemeinden auch aus Bereschit lesen; die Stelle von der Erschaffung der Gestirne) und als dritte Rolle für den Teil von Schabbat Schekalim aus Ki Tissa....

05 März 2008 · 2 Minuten