Hashtag Patrilinear

Hashtag Patrilinear

Eine (extrem subjektiv) kommentierte Dokumentation der Causa »Patrilinearität«, die durch Max und Maxim losgetreten wurde.

20 Sept. 2021 · 16 Minuten · Chajm Guski

Nichtjüdische halachische Entscheidungen

Wir alle wissen vieles über »gute Absichten« und diejenigen, die in der Öffentlichkeit jüdisch unterwegs sind, können darüber vermutlich einige Geschichten erzählen. Die »guten Absichten« der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft beißen sich zuweilen mit dem Respekt (oder Nichtrespekt) vor denjenigen, die eigentlich Objekt der Absichten sind. Wenn etwa Jüdinnen und Juden geladen sind, aber es gibt keine entsprechenden Nachfragen bezüglich religiöser Anforderungen für Speisen, oder man legt Veranstaltungen auf jüdische Fest- oder Fastentage, oder man sagt halt selber, in Ermangelung einer jüdischen Gemeinde, jüdische Gebete – womöglich unter den Klängen von Klezmermusik....

17 Aug. 2021 · 3 Minuten · Chajm Guski

Die ZEIT und jüdische Debatten

Die großen Debatten des jüdischen Deutschlands scheinen derzeit in der ZEIT ausgetragen zu werden. Mirna Funk begann mit »Wir lebenden Juden« (2016), einem Artikel, in dem sie Buddies von sich als jüdische Intellektuelle empfahl (und ganz nebenbei auch sich) – als Antwort auf einen Satz von Maxim Biller in der Jüdischen Allgemeinen. Dort sagte er, er kenne (derzeit) keine jüdischen Intellektuellen in Deutschland (Artikel hier, Jüdische Allgemeine), Juni 2016. Maxim Biller legte mit »Zurzeit bin ich nicht so gern jüdischer Schriftsteller in Deutschland« (2017) nach....

13 Aug. 2021 · 4 Minuten · Chajm Guski

Luach für 5782 und 5783

In eigener Sache: Es gibt (wieder) einen Luach für zwei Jahre. Der Anspruch für den Luach war: Günstig, übersichtlich und vernünftig gestaltet. Die Reihenfolge der Begriffe ist zufällig. Für die letzte Ausgabe gab es verwertbares Feedback von Nutzerinnen und Nutzern, so dass diese aktuelle Ausgabe (hoffentlich) noch besser ist: Zwei Wochen je Seite (für zwei Jahre) Das weltliche Datum auf der linken Seite, das jüdische auf der rechten Seite Nennung des Wochenabschnitts und besonderer Schabbatot Eine Tabelle mit den Torahlesungen, auch für Feiertage Tabelle der Haftarot für Aschkenasisch, Frankfurt am Main, Chabad, Sefardisch, Italienisch, Jemenitisch Natürlich die Fasten- und Feiertage (und Rosch Chodesch) Molad-Zeiten (soweit ich weiß, gibt es das in deutscher Sprache sonst nicht) Daf Jomi in der Mitte der Seite Schabbatzeiten für Basel, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Wien Daten für Birkat HaChamah Wie man errechnet, ob ein jüdisches Jahr ein Schaltjahr ist Ein Schema zum Anzünden der Chanukkah-Kerzen Eine Hilfe zur Omerzählung (wie man sie auch in Siddurim findet) mit Angabe des Datums Im Anschluss an den Kalenderteil findet man noch eine Liste der Daten für jüdische Fest- und Fastentage bis ins Jahr 2026 und einen kurzen Text dazu, wann eigentlich Schabbat beginnt....

21 Juli 2021 · 2 Minuten

Koren-Siddur auf Deutsch

Der Markt für deutschsprachige Siddurim ist nicht extrem groß, deshalb war die Nachricht, dass der Koren Verlag den (großartigen) Koren-Siddur mit dem Kommentar von Rabbiner Jonathan Sacks in deutscher Sprache veröffentlicht hat, eine sehr gute. Jedenfalls, wenn Interesse an ästhetischen Siddurim hat. Da haben die Orthodoxe Rabbinerkonferenz (ORD) und der Verlag eine großartige Arbeit geleistet. Es verwunderte allerdings, dass die ORD die Publikation nicht offensiver kommuniziert hat. Anscheinend wurden Exemplare an die Mitglieder verteilt, aber derzeit ist mir kein Bestellformular bekannt (der Siddur kann auch direkt bestellt werden) und auch kein offizieller Hinweis auf den Siddur....

16 Juli 2021 · 3 Minuten

Der Esel in Torah und Talmud

Es ist bemerkenswert, dass man einen erstgeborenen Esel bei einem Kohen »auszulösen« muss. Anscheinend ist er ja etwas besonderes. Schauen wir, welche besondere Rolle er in der Torah und Talmud spielt: Der Artikel für die Jüdische Allgemeine ist hier im Volltext verfügbar. (Oben auf dem Bild – Bil’am, der Esel und ihre Begegnung mit dem Engel – Bild entstanden zwischen 1594 und 1635)

01 Juli 2021 · 1 Minute · Chajm Guski

Shtisel?

Nicht, dass ich dem Urteil von Sophie Albers Ben Chamo nicht trauen würde, aber lange Zeit hatte ich den Verdacht, »Shtisel« (läuft auf Netflix - Ende 2024 bei arte) sei für die Erfüllung eines voyeuristischen Drangs erschaffen worden. Natürlich behauptet man, man möchte etwas andere Lebensweisen und Lebenswelten lernen, tatsächlich will man Selbstbestätigung für die Wahl, die man selber getroffen hat. »Schaut, wie sie leben!« »Shtisel« ist eine israelische Serie und erzählt von vier Generationen einer charedischen Familie die in Jerusalem (im Stadtteil Ge’ula) lebt....

01 Juli 2021 · 4 Minuten · Chajm Guski

Der Militärbundesrabbiner

Rabbiner Zsolt Balla (Foto: Zentralrat der Juden in Deutschland) Seit Dezember 2019 ist bekannt, dass der Zentralrat und die Bundeswehr kooperieren und 10 Rabbiner für die Bundeswehr entsenden. Diese sollen sich, unter anderem, um die jüdischen Bundeswehrsoldaten kümmern, aber auch darüber hinaus lehren und informieren. Im Zuge der Vorstellung wurde verschiedentlich die Zahl von 300 jüdischen Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr in den Raum gestellt. Diese Schätzung ist grundsätzlich zu hoch (siehe eine andere Schätzung hier) – aber das ist gar nicht entscheidend!...

22 Juni 2021 · 3 Minuten

Har­ry Kemelman beschleunigt

Harry Kemelmans Bücher sind in Deutschland vor allem einem älteren und philosemitischen Publikum ein Begriff. Elf seiner Detektivromane mit Rabbi Small gibt es in deutscher Übersetzung. Tatsächlich sind sie gar nicht so schlecht und beschreiben das Leben eines konservativen (im Sinne von Masorti) Rabbiners in den USA. Dass der Verlag, der die Bücher heute in deutscher Sprache herausgibt (Unionsverlag) ein zufälliges Bild _charedische_r Juden auf den Umschlag von »Am Freitag schlief der Rabbi lang« (Friday the Rabbi Slept Late) packt, sagt recht viel – dabei hat das Buch in der englischen Originalausgabe (die sich sensationell verkauft hat) den Untertitel »an unorthodox mystery«....

15 Juni 2021 · 2 Minuten

Die Taube im Talmud

Abbildung einer Taube aus dem 17. Jahrhundert (anonymer Maler) Nicht nur in der Geschichte von Noach spielt die Taube eine Rolle. Tatsächlich spielt sie auch im Talmud und in den späteren jüdischen Schriften eine Rolle. Allerdings ist sie nicht das Symbol, für das man sie gemeinhin hält. Spoiler: im Judentum ist die Taube KEIN Friedenssymbol Der Artikel für die Jüdische Allgemeine ist hier im Volltext verfügbar.

25 Mai 2021 · 1 Minute · Chajm Guski