Der Talmud von Artscroll

Die Talmud-Ausgabe von ArtScroll dürfte die bekannteste Übersetzung des babylonischen Talmuds sein. Sie trägt den Namen Schottenstein nach der Familie, die durch Spenden ein solches Projekt erst ermöglicht hat. Die englische Übersetzung war der Anfang. Französisch und Hebräisch folgten bald und ermöglichten eine Erfolgsgeschichte in 73 Bänden. Dass es einst eine englische Übersetzung des Talmuds von Steinsaltz gab, gerät dagegen fast in Vergessenheit. Dass Koren demnächst eine neue Auflage einer englischen Übersetzung des Steinsaltz-Talmuds auf den Markt bringen wird, wird die Verhältnisse aber vermutlich ändern....

01 März 2012 · 2 Minuten

Die Sache mit den Totentaufen

Vielleicht hat es mit dem Wahlkampf in den USA zu tun, dass die »stellvertretende Taufe für Verstorbene« (sog. Totentaufe die in Tempeln der Mormonen durchgeführt wird) plötzlich wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät (siehe etwa Spiegel Online). Einer der Kandidaten ist Mormone. Man könnte von mangelndem Fingerspitzengefühl sprechen, wenn plötzlich Opfer der Schoah getauft werden, weil dies eine herablassende Haltung ausdrückt: »Wir haben die Wahrheit – ihr nicht«. Aber das war es auch schon....

01 März 2012 · 1 Minute

Purimschlaf

In der Synagoge zu schlafen, wäre doch sehr chuzpedik, das kann aber in totalen Ausnahmefällen passieren. An Purim sollte man das auch nicht machen, aber das Thema Schlaf scheint doch keine kleine Rolle zu spielen. In Jüdisches Berlin nenne ich ein paar Aspekte dieser Rollen. Sicher gibt es noch viel mehr: Schlafen an Purim ist keine Missachtung des Feiertags, sondern sogar eine Mizwa. Nicht gerade in der Synagoge und während der Megillah-Lesung soll man schlafen, aber die Halacha bestimmt, dass man an Purim etwas trinken und dann direkt ins Bett gehen sollte....

29 Feb. 2012 · 1 Minute

Jew.de.ru

[Wie ich erfahren habe, wurde das YouTube Video ohne das Einverständnis der Urheberin eingestellt. Aus jüdischer Sicht darf man nicht von gestohlenem Gut profitieren. Deshalb habe ich das Video entfernt.] Ein filmisches Porträt von drei jungen Juden, die als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und hier ihren Lebensmittelpunkt haben. Sicher gäbe es über jeden einzelne Person die ihren Weg nach Deutschland fand, viele interessante Geschichten und Hintergründe. Hier stehen drei jüngere Juden im Mittelpunkt....

28 Feb. 2012 · 1 Minute

Muttersprache?

Ein Artikel zum »Internationalen Tag der Muttersprache« für die Jüdische Allgemeine beschäftigt sich in aller Kürze damit, was wohl DIE jüdische Sprache sein könnte. Hebräisch? die häusliche Muttersprache? Jiddisch? Ladino? Ist Englisch doch die Kommunikationssprache für alle Juden. Den Artikel/die Meinung ist hier online verfügbar.

23 Feb. 2012 · 1 Minute

Hate your wife?

Keine Problem auch dafür gibts ne App ein Kapitel aus den Tehillim! Das könnte man fast einen Glückstreffer nennen: Man öffnet ein Buch auf und sieht gleich eine interessante Überschrift: Ich freue mich, dass wohl keine Veranlassung dazu besteht, zu diesem Kapitel zu greifen…Zu finden ist diese Verschlagwortung im Sefer Tehillim von Ateret Paz in dem noch einige Halachot, Minhagim und Gebete zu finden sind. Druckjahr ist 5767 – es ist also gute fünf Jahre alt…

16 Feb. 2012 · 1 Minute

Protestmode

Das israelische Modemagazin BelleMode ????? hat wohl beschlossen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Publicity durch Kontroverse und irgendwie den Protest gegen Mehadrin-Busse und die Geschlechtertrennung in der Welt der Charidim. Insbesondere sah man ja eine Sexualisierung von Frauen darin, wenn man sie aus dem öffentlichen Leben verbannt. Die Charidim dagegen halten die nicht-charejdische Welt für sexualisiert. Das Magazin erzeugt nun eine interessante Pattsituation indem es in seinen Fotos alle Beteiligten sexualisiert....

14 Feb. 2012 · 1 Minute

Rabbiner Gunther Plaut sel. A.

Rabbiner Gunther Plaut, geboren in Münster (am 1. November 1912), verstarb am 8. Februar 2012 in Toronto (siehe hier). Rabbiner Gunther Plaut war der Autor des einflussreichsten, liberalen, Kommentars zur Torah, der 1981 erschien, 2005 vollständig überarbeitet wurde und seit einigen Jahren in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Lange Zeit war sein Werk der verbreitetste nicht-orthodoxe Torahkommentar. Wenngleich er wohl nicht davon ausging, dass G-tt der »Autor« der Torah ist/war, so war das sein Lebensthema, auch wenn zunächst nicht viel darauf hindeutete....

13 Feb. 2012 · 2 Minuten

Was passiert mit der Haggadah von Sarajevo?

In meinem aktuellen Artikel für die Jüdische Allgemeine beschäftige ich mich mit der Schließung des Nationalmuseums von Bosnien und Herzegowina. Im Nationalmuseum wird die Sarajevo-Haggadah ausgestellt. Für mich ist die Schließung dieses Museums ein Hinweis darauf, dass der Nation-Building Prozess nicht so funktioniert, wie man sich das zunächst vorstellte. Zudem ist die Schließung des Museums, die noch recht unbeachtet hierzulande blieb, auch kein gutes Zeugnis für die europäische Gemeinschaft. Sie hat weder den Krieg verhindert, noch es vermocht, die Bevölkerung zu schützen....

08 Feb. 2012 · 1 Minute

Chuzpe

Was ist das Chuzpe? Selbst die Wikipedia demonstriert das mit einem Dialog aus Anatevka (ausgerechnet). Mit einem Dialog zwischen dem Bettler Reb Nachum und dem Rabbi des Dorfes: R. N.: „Eine milde Gabe, Herr, eine milde Gabe bitte!“ Rabbi: „Da, Reb Nachum, hast du eine Kopeke.“ R. N.: „Waaas, nur eine Kopeke? Vorige Woche hast du mir zwei gegeben.“ Rabbi: „Ooj…, ich hatte eine schlechte Woche.“ R. N.: „Wie, wenn du eine schlechte Woche hast, soll ich darunter leiden?...

01 Feb. 2012 · 1 Minute