Neuer Siddur mit deutscher Übersetzung – Tehillat HaSchem

Chabad ist Deutschland als Standbein wichtig. Um das herauszufinden, muss man nicht einmal mit den entsprechenden Rabbinern vor Ort sprechen. Allein schon die aufwendig publizierten Bücher zeigen, dass man in Deutschland Potential sieht. Da war zunächst eine Ausgabe des Buches »Tanja«, dann folgte »Den Himmel auf die Erde bringen« - wie die Tanja-Ausgabe ein Büchlein für bibliophile Leser. Und nun kommt jenes Buch, welches im (jüdischen) Alltag (sofern man religiös ist) die wichtigste Rolle spielt: Der Siddur - das Gebetbuch....

19 Okt. 2017 · 3 Minuten

Ein Siddur für Amsterdam - ein gutes Vorbild

In diesem Sommer erschien ein (weiteres) Meisterwerk des Koren-Verlags: Eine Mischung aus Chumasch (also Torahausgabe) und Siddur für den Minhag (Brauch) der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam. Uninteressant für Deutschland? Nein. Der Siddur ist für den deutschsprachigen Bereich durchaus auch interessant. Zum einen, weil es da doch Leute gibt, die sich vielleicht für die verschiedenen Minhagim interessieren. Mit der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam haben wir einen alten Minhag ohne kabbalistische Einflüsse. So hat man Kabbalat Schabbat zwar übernommen, aber es besteht nur aus Lechah Dodi....

11 Sept. 2017 · 3 Minuten

Gedanken für den Weg

Chajm Zwi Hirsch Brojda war das Oberhaupt einer Jeschiwah in Kelm (Litauen), die wohl ein recht ungewöhnliches Programm hatte. Denn statt sich fast ausschließlich auf den Talmud zu beziehen, spielte der wohl nur eine untergeordnete Rolle und man wandte sich statt dessen Literatur zum Thema »Mussar« zu, also einer besonderen »moralisch-ethischen« Ausbildung. Schüler anderer Jeschiwot wurden mit Empfehlungsschreiben angenommen - es war also keine Jeschiwah für den durchschnittlichen Schüler. Eben dieser Chajm Zwi Hirsch Brojda konnte offensichtlich großartig schreiben - er hat ein Büchlein für die Reise (mit der Eisenbahn) geschrieben....

25 Aug. 2017 · 3 Minuten

Miriam Magall – seligen Angedenkens

Wer Alfred Kolatchs »Jüdische Welt verstehen«, Rabbiner Me’ir Laus Werk »Wie Juden leben: Glaube - Alltag - Feste«, oder »Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel« in deutscher Sprache gelesen hat, der hat eine Übersetzung von Miriam Magall gelesen. Das dürften nicht wenige Leser gewesen sein. Sie hat es also durchaus zu Prominenz gebracht. Aber nicht nur Übersetzerin war sie - sie hat auch eine Reihe von eigenen Bücher geschrieben....

21 Aug. 2017 · 2 Minuten

Auschwitz am Strand

By Cindybeau (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons Franco Berardi (Jahrgang 1949) hat anscheinend ein Gedicht über Europa, diejenigen die über das Mittelmeer nach Europa kommen möchten und die Gesellschaft geschrieben. Das Thema ist tragisch und extrem komplex. Täglich sterben Menschen, weil sie versuchen, das Mittelmeer mit Schlauchbooten zu überqueren. Die Boote, von Schleppern gestellt, sind überladen — es ist schon Abfahrt klar, dass die Menschen es nicht schaffen werden und trotzdem versuchen sie es....

18 Aug. 2017 · 2 Minuten

Wie krank ist krank?

Ernst Ludwig Kirchner - Selbstbildnis als Kranker [GFDL, CC-BY-SA-3.0, FAL oder Public domain], via Wikimedia Commons Wie krank ist krank? Natürlich klingt die Frage seltsam. Aber hier geht es vielmehr um eine Definition. In vielen aschkenasischen Synagogen wird am Schabbat ein Gebet (ein Mischeberach nach der Lesung der Torah) gesprochen. Speziell für die »Kranken« der Gemeinde. Das ist eigentlich eine gute Einrichtung. Zunächst, weil man natürlich für eine schnelle Genesung betet und manchmal metaphysischer Beistand nicht schaden kann....

24 Juli 2017 · 2 Minuten

Eine Schwarze Liste mit Rabbinern

Israels Oberrabbiner David Lau Wini [Public domain], via Wikimedia Commons Das Oberrabbinat des Staates Israel – man kann es nicht oft genug sagen: Es ist das Rabbinat des Staates Israel. Es ist nicht das Oberrabbinat der Welt und diese Konstruktion wäre dem Judentum auch fremd. Jedenfalls hat dieses Oberrabbinat (s)eine schwarze Liste (Trejfe-Liste?) veröffentlicht. Auf ihr stehen Rabbiner, die in Sachen »jüdische Identität« - nach Ansicht des israelischen Oberrabbinats – nichts zu entscheiden haben und deren Schützlinge (Konvertiten oder Personen, deren Status geklärt werden musste) deshalb in Israel nicht jüdisch heiraten können....

11 Juli 2017 · 2 Minuten

Talmudisches: Von Räubern und Dieben

Jeder kennt das Wort »Ganove«. Es kommt vom hebräischen »Ganav« und ist über das Jiddische ins Deutsche gelangt. Der Ganove ist ein Dieb oder jemand, dem man nicht trauen kann. Auch im Talmud, etwa im Traktat Bawa Kamma (79ab), begegnen wir dem »Ganav«. Wie so oft im Talmud wird auch dieser Begriff ganz genau definiert, und wir sehen, dass es, verglichen mit dem heutigen Sprachgebrauch, mitunter Abweichungen gibt. Das zeigt wieder einmal, dass die Verwendung unkommentierter Übersetzungen eine heikle Sache ist....

10 Juli 2017 · 1 Minute

Nach der Nicht-Antisemitismus-Debatte in der ARD

Synagoge Baumweg (Frankfurt am Main) im Juli 2014 Den Plot kennt man aus einigen Filmen. Der Held wacht irgendwo auf und kann sich an nichts erinnern. Oder: Der Held kommt in seine Wohnung und überall ist Blut. In beiden Fällen hat irgendjemand hat der Dame des Hauses die Lichter ausgepustet. Vielleicht hat er seinen Schlüssel fallen lassen und sich dann mit Blut vollgeschmiert, oder eine andere unbekannte Person liegt irgendwo tot herum....

22 Juni 2017 · 2 Minuten

ARD strahlt Antisemitismus-Doku aus

Die Bildzeitung zur Antisemitismus-Doku Jetzt läuft sie doch, die Antisemitismus-Dokumentation für arte und WDR »Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa« – die zunächst zurückgehalten wurde, um dann von der BILD geleakt zu werden. Übrigens zog arte zwischenzeitlich den Nutzungsvertrag zurück, so dass nur noch der WDR übrig ist. Auf bild.de konnte man sich die Doku 24 Stunden lang anschauen - zudem berichtete die Zeitung, für ihre Verhältnisse, ausführlich über den Inhalt der Doku....

20 Juni 2017 · 5 Minuten