Site unseen

„Sight site unseen” ist der Titel der Ausstellung von Shirley Wegner in der Theatergalerie am Museum X in Mönchengladbach. Shirley Wegner ist eine israelische Künstlerin, die sechs Monate als Stipendiatin der Stadt Mönchengladbach und der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung in Mönchengladbach gelebt und gearbeitet hat. Eine ihrer großen, raumfüllenden, Installationen führt mich gleich auf den Holzweg. Aus Kiefernholz hat sie einen stürzenden Wachturm gebaut (siehe mein Bild). Sofort sage ich zu ihr, ein hölzerner Wachturm erinnere mich sofort an Konzentrationslager, sie antwortet, das sei „zum Teil provoziert” und fordert mich auf, die „konstruierte Sicht auf die Wirklichkeit” aufzugeben beziehungsweise sie arbeite mit der Annahme, unsere Sicht auf die Dinge sei konstruiert....

26 Nov. 2006 · 2 Minuten

Die jüdische Kefije

Die Kefije, auch Palästinensertuch genannt, wird hierzulande (eigentlich überall in der westlichen Welt) gerne als modisches Accesoire von linksgerichteten Jugendlichen getragen, dabei ist es aber in seiner ursprünglichen Intention eigentlich ein Symbol für den Kampf gegen Israel. Manchmal wird sie diffus als „Symbol für den Widerstand” verstanden, in erster Linie steht sie aber, wie bereits beschrieben, für den Kampf gegen Israel. Die FAZ beschreibt, wie das Tuch nach Deutschland kam:...

23 Nov. 2006 · 2 Minuten

Sich weiter einmauern...

Die israelische Orthodoxie sieht ihre Pfründe schwinden, deshalb (vgl. Rabbi Lior sagt Nein zu Klal Jisrael) kommt der sefardische Oberrabbiner Shlmoh Amar nun mit einem neuen Vorschlag um die Ecke - wie die Jerusalem Post berichtete, strebt er eine Änderung des Rückkehrgesetzes an. So soll es so modifiziert werden, dass ausländische Übertritte nicht mehr in der Form anerkannt werden, dass mit ihnen die israelische Staatsbürgerschaft erlangt werden kann. “We don’t want a situation where the Law of Return and the rights that it grants are being used indiscriminately,” Amar said....

21 Nov. 2006 · 2 Minuten

Dreckig

Man muß einfach zum Zyniker werden, angesichts der jüngsten Ereignisse deren Berichterstattung allein schon fragwürdig ist. Ach ja richtig, es geht um die neue hässliche Waffe der Kombattanten in Gaza die sich gegen die eigene Bevölkerung richtet und ein wenig auch gegen Israel: Menschliche Schutzschilder. Selbst in der Wikipedia findet man unter Menschlicher Schutzschild eine sachliche Definition: Ein menschlicher Schutzschild ist das Platzieren von Zivilisten in der Nähe oder vor einem militärischen Ziel....

20 Nov. 2006 · 5 Minuten

Manifest der 25 - und jetzt?

Zunächst gilt mein Dank Elisabeth (die hier stets durch gute Kommentare auffällt), die meine Aufmerksamkeit auf den Text „Freundschaft und Kritik” in der Frankfurter Rundschau, gelenkt hat. 25 deutsche Akademiker kommentieren (und lamentieren) über die besonderen Beziehungen Deutschlands zu Israel und die derzeitige politische Situation. Aufhänger ist ein Interview mit der israelischen Außenministerin Tzipi Livni mit der ZEIT im August 2006: ZEIT: Sind die Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem heute besser als früher?...

16 Nov. 2006 · 8 Minuten

Kol haKavod Lila!

?? ????? Lilas Blog wurde hier oft zitiert, insbesondere wenn es um die politische und gesellschaftliche Situation im Staat Israel ging, insbesondere deshalb, weil sie sich nicht theoretisch und angelesen damit auseinandersetzen muß, sondern tatsächlich in Israel lebt und somit aus erster Reihe berichtet. Nun wurde ihr Blog von der Deutschen Welle zum „Besten deutschsprachigen Blog” ausgezeichnet. Selbst heise.de berichtete darüber: Bestes deutschsprachiges Weblog ist Letters from Rungholt aus Israel. Internetnutzer aus der ganzen Welt hatten mehr als 5500 Vorschläge für den Preis der Internet-Redaktion der Deutschen Welle eingereicht....

13 Nov. 2006 · 1 Minute

Israel hat keinen König- Grossman auf Deutsch

Die Rede von David Grossman, auf die ich hier hinwies, hat die ZEIT (ja, es war tatsächlich die ZEIT) nun ins Deutsche übersetzt auch ins Internet gestellt: “Wir sind Opfer unserer Ängste” Ein Krieg ohne Plan, eine Regierung ohne Moral, eine Armee ohne Führung – Israel hat Grund, an sich selbst zu verzweifeln. Der israelische Schriftsteller David Grossman hält eine Klagerede am Jahrestag des Attentats auf Premier Jitzhak Rabin Die alljährliche Gedenkfeier für Jitzhak Rabin ist der Moment, in dem wir ein wenig innehalten, uns an Rabin als Mensch und Staatsmann erinnern und den Blick auch auf uns lenken, auf die israelische Gesellschaft, ihre Führung, auf die nationale Stimmung, den Zustand des Friedensprozesses, unsere persönliche Situation innerhalb der großen, nationalen Ereignisse… weiter lesen…...

12 Nov. 2006 · 1 Minute

Israel hat keinen König

IMG_1150.JPG Originally uploaded by wallatov. Auf die Gedenkveranstaltung für Jitzchak Rabin wies Lila in ihrem Blog schon hin und auch auf die verfahrene Situation: Und doch war ich stolz, als ich die Menschenmengen sah. Das ist Israel: erbarmungslos kritisch den eigenen Schwächen gegenüber, und bereit, für einen wirklichen Friedensprozess (nicht die Illusion, von der Javier Solana oder Kofi Anan sprechen) viel aufzugeben. Sähe ich eine ähnliche Demonstration auf den Straßen von Gaza oder Ramallah, wäre mir sehr viel leichter ums Herz…doch das kann ich mir wohl aus dem Kopf schlagen....

06 Nov. 2006 · 5 Minuten

Aua!

Etwas politisches muß auch mal geschrieben werden. Mit offenem Mund lese ich die Nachrichten aus Israel: Avigdor Lieberman wurde zum Vize-Ministerpräsidenten gemacht! Da kann man gleich Borat zum Präsidenten machen… Akiva Eldar schreibt über Liberman in Haaretz: The prevalent comparison between Avigdor Lieberman and Joerg Haider does an injustice to the Austrian nationalist whose party joined the government in the winter of 2000. Haider is far from being a righteous man, but even in his most fascist days, he never called on Austria to rid itself of citizens who’d been living in the country for generations....

31 Okt. 2006 · 2 Minuten

Deutschland verrät Israel

So übertitelte die ZEIT online heute einen Beitrag von Wolf Biermann der so erschreckend deutlich ist, dass ich mich gefragt habe, ob ich vielleicht träume. Er teilt die Beobachtung, dass die meisten deutschen Medien eher voreingenommen (um das milde auszudrücken) an die Nahostberichterstattung herangehen und bietet auch einen interessanten Grund an: Die simpleren Durchschnittsdeutschen ergreifen Partei für die Araber. Es wird wieder der Refrain des alten Liedes geschwiegen, geknurrt und geplärrt: Die Juden sind an allem schuld!...

26 Okt. 2006 · 2 Minuten