Das Ende der Causa Mbembe

Neigt sich die »Causa Mbembe« etwa ihrem Ende zu? Dann wäre ein Text von Lea Rosh mit dem Titel »Er ist unser Wächter« in der FAZ der skurrile Schlusspunkt dieser ganzer Angelegenheit. Eine solche »Verteidigung«, in der Rosh von einem »wir« spricht (von wem ist da überhaupt die Rede?) und zurückweist, bedauert und wirbt, hat diese gesamte Angelegenheit nicht verdient. Die »Causa« hat uns mehr erzählt. Natürlich, die Ruhrtriennale fand letztendlich nicht statt und man könnte behaupten, es eine Diskussion »L’art pour l’art« gewesen....

06 Juni 2020 · 6 Minuten · Chajm Guski

Schlechte Idee plus Zeit gleich schlechte Idee

Und was macht Ihr so mit den abgetragenen Feiertagen? Man könnte sie an andere religiösen Gruppen durchreichen. Das lässt einen gönnerhaft wirken und der arbeitsfreie Tag geht nicht verloren. Im Dezember 2019 machte (Prof. em. Dr. Dr. h.c.) Friedrich Wilhelm Graf den launigen Auftakt und schrieb in der Frankfurter Allgemeinen »Macht Jom Kippur zum Feiertag« (Link zu FAZplus). Der Artikel war ein Musterbeispiel dafür, wie man ein jüdisches Fest gründlich missverstehen kann, wenn man sein Gegenüber als Forschungsobjekt versteht und nicht als gleichberechtigten Partner, der etwas zu sagen hat....

31 Mai 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Schrödingers Antizionist

Die Ruhrtriennale ist für 2020 abgesagt. Der Planet hat eine Diskussion beendet, bevor sie so richtig aufkam. War der Fall 2018 sehr offensichtlich, so war es 2020 etwas komplexer gelagert. Als 2018 die schottische Band Young Fathers auftreten sollte, konnte man recht einfach argumentieren. Die Verbindung der Band mit der BDS-Bewegung war offensichtlich. Die Bewegung setzt sich für den wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Boykott des Staates Israel ein. Das muss man hervorheben: Des Staates Israel....

26 Apr. 2020 · 8 Minuten · Chajm Guski

Deutschsprachige jüdische Streams - ein Stundenplan

Diese Liste sollte eigentlich fortgesetzt melden - ich gehe davon aus, dass die meisten nun das Angebot ihrer Wahl gefunden haben. Aber nicht nur Jüdinnen und Juden nutzten diese Angebote, sondern auch Störer mit antisemitischer Motivation. Deshalb nun kein Service mehr für die Störer. Leider auch nicht für diejenigen, die es wirklich brauchen können. Es hat sich innerhalb weniger Tage recht viel getan - es gibt (nun) mehrere Angebote, online an einem Gebet teilzunehmen, oder einen Schiur zu hören....

19 März 2020 · 1 Minute · Chajm Guski

Online-Minjan revisited

Corona hat zu ziemlich strikten Maßnahmen geführt und auch ohne staatliche Intervention haben viele Menschen verstanden, dass social distancing dazu führen könnte, Menschen vor dem Virus zu schützen. Verantwortungsvolle jüdische Gemeinden haben ohne Druck von außen schnell entschieden, nicht unbedingt ein gemeinsames Gebet anzubieten. Schnell gab es wieder die Frage nach Online-Minjanim. Wäre das keine Alternative? Würde das also funktionieren? Also über eine Videokonferenz zu beten und einen Minjan zu bilden?...

16 März 2020 · 4 Minuten · Chajm Guski

Berlin und der Marsch

Pollution of minds versus air pollution. https://blogs.timesofisrael.com/berlin-pollution-of-minds-vs-air-pollution/ Zur Abwechslung mal ein englischsprachiger Beitrag für die »Times of Israel«.

24 Feb. 2020 · 1 Minute · Chajm Guski

Eine neue Synagoge für Hamburg

Die Bornplatzsynagoge in Hamburg hatte 1.200 Sitzplätze und war mit ihrer 40 Meter hohen Kuppel vermutlich ganz gut im Stadtbild sichtbar. Die Synagoge wurde erst zwei Tage nach dem Novemberpogrom in Brand gesteckt und obwohl das Gebäude so exponiert war, gab es dafür keine Zeugen. Ist das nicht seltsam? Der Abriss begann einige Monate später, am 14. Juli 1939. Natürlich hat das eine Lücke hinterlassen - eine sichtbare. Der Platz ist bis heute nicht wieder bebaut worden und in Joseph-Carlebach-Platz umbenannt....

17 Feb. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Nix wert - was dann?

Wenn »Du« bestimmst, wie viel ein Mensch wert ist - was passiert, wenn »Deine« Einschätzung ist, dass der Wert nicht so hoch ist? Das ist keine Frage, die fern liegt, denn die haben sich auf deutschem Boden schon Menschen gestellt und beschlossen, dass es durchaus wertloses Leben gibt. Dementsprechend war der Weg nicht weit, dieses Leben dann auch zu verhindern, oder Menschen das Leben zu nehmen und sie umzubringen. Für die Architekten dieses System dann letztendlich eine »rationale Entscheidung«....

12 Feb. 2020 · 2 Minuten · Chajm Guski

Festhalten an der Antisemitismus-Sau

Einblattdruck mit Darstellung der Wittenberger »Judensau« Dass es noch keine andere Bezeichnung als »Judensau« für eines der öffentlichsten Zeugnisse des mittelalterlichen Antisemitismus gibt, ist ein kleinerer Skandal. Dass man immer Anführungszeichen benötigt, um die Uneigentlichkeit zu betonen, ist schon Hinweis genug auf eine Schräglage. Warum heißen diese Dinger nicht »Antisemitismus-Säue«? Denn das ist ja deren eigentlicher Zweck. Sie bilden Antisemitismus ab und sprechen über denjenigen, der die »Antisemitismus-Sau« an seinem Gebäude befestigt hat: »Wir sind Antisemiten« wird einem da architektonisch mitgeteilt....

05 Feb. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski

Mit dem Vorschlaghammer gegen den Vorschlaghammer

[caption id=“attachment_10372” align=“aligncenter” width=“800”] Der Vorschlaghammer kommt zum Einsatz gegen die »Kunst« des »ZPS«. Foto: Enno Lenze | Bestimmte Rechte vorbehalten (Lizenz: Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 Generic CC BY-ND 2.0)[/caption] Um 12 Uhr am Mittag des 5. Januar 2020 zog das »Aktionskünstler-Komitee« (kurz AKK) vor der Säule auf, die das »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) in Sichtweite des Reichstags aufgestellt hatte. Übrigens hatte das ZPS den Betonsockel bei »Nacht und Nebel« gegossen....

06 Jan. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski