Willkommen beim Bento-Rabbinat

Rabbiner William Wolff. Wilhelm (später William) Wolff emigrierte mit seiner Familie zunächst in die Niederlande und dann nach England. Dort studierte er »Nationalökonomie« und wurde Journalist. Kein schlechter, wie man hört. 1979 dann, im Alter von 52 Jahren, entschied er sich für ein Studium am Leo-Baeck-College — er wollte Rabbiner werden. Nachvollziehen kann man das gut im Film »Rabbi Wolff«. Rabbiner Henry Brandt. Henry Brandt wurde in München geboren. 1939 emigrierte die Familie des elfjährigen Heinz Georg (später Henry) nach Tel Aviv....

08 Feb. 2021 · 5 Minuten

Lockerungen zu Chanukka?

Zwar hat sich die Corona-Thematik in diesen Tagen noch etwas verschärft (weil die aktuellen Maßnahmen offenbar nur sehr begrenzt greifen), aber dennoch wurden Ausnahmeregeln für Weihnachten diskutiert. Die Jüdische Allgemeine hat Prof. Micha Brumlik und meine Wenigkeit gebeten, dafür oder dagegen zu sprechen. Prof. Brumlik argumentiert für gleiches Recht, ich dagegen. Beide Meinungen sind hier zu finden (Juedische-Allgemeine.de)

07 Dez. 2020 · 1 Minute

Hochmotivierte Mitglieder warten auf ihren Einsatz

Im Herbst 2019 tat der Zentralrat etwas recht bemerkenswertes: Er lud zu einer Umfrage ein (Details siehe hier). Die Zielstellung könnte man, etwas vereinfacht, vielleicht so formulieren: Wie ist die Haltung derjenigen, die wir erreichen können, zu ihrer oder den Gemeinden insgesamt? Also weniger eine sozialwissenschaftliche Studie und mehr Einblick in das, was man von den Gemeinden eigentlich »draußen« erwartet und welche Haltung man entwickelt hat. Warum kommt man, wenn man kommt?...

25 Nov. 2020 · 5 Minuten · Chajm Guski

So nah - fast schon Freunde

Ach, siehe da. Antisemitismus eint die katholische und die evangelische Kirche. Ist das nicht ein schöner, polemischer, Beginn? Jetzt nehmen wir ein wenig Hitze raus und schreiben, um was es geht. Beide Kirchen wollen etwas gegen Antisemitismus tun. Das ist nicht neu. Neu ist aber, dass man nun zum Mittel des Plakats greift. Eine Kampagne soll sich insbesondere an Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen wenden und hier diejenigen abholen, die innerhalb der Gemeinden antisemitisch denken - das soll es ja auch geben....

12 Nov. 2020 · 4 Minuten · Chajm Guski

Wie viele Juden gibt es bei der Bundeswehr?

Irgendwann stand da diese Zahl im Raum. 300. 300 Juden und/oder Jüdinnen gäbe es bei der Bundeswehr. Meine erste Reaktion darauf war: Es für unrealistisch zu halten. Diese Zahl erschien mir recht hoch. Aber die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium sind keine kleinen Einrichtungen. In der Regel kann man davon ausgehen, dass die Angaben valide sind. Wie sich jetzt herausgestellt hat, weiß niemand so genau, woher die Zahl stammt. So zuletzt ein Artikel in der taz....

29 Okt. 2020 · 4 Minuten · Chajm Guski

Rezension: Antisemitismus in der Sprache

Ronen Steinkes Buch kommt offenbar genau zur richtigen Zeit. Es beginnt (ja, jetzt erst) eine gewisse Sensibilisierung für den Sprachgebrauch. Das hat natürlich auch mit Debatten zu tun, die in erster Linie nichts mit dem Judentum zu tun haben. Man hat begonnen sich zu fragen, welche Begriffe man »noch verwenden darf«, jedenfalls dann, wenn die Autorin oder Autor gruppenbezogene Beleidigungen gerne vermeiden möchte. »Draußen« herrscht dementsprechend eine regelrechte Orientierungs- oder Hilflosigkeit, wenn es um jüdische Themen geht....

13 Okt. 2020 · 4 Minuten · Chajm Guski

Keine Phrasen – Reaktionen

Es gab Reaktionen auf den Beitrag »Reaktionen auf Antisemitismus-Bingo«. Es scheint Einigkeit darin zu bestehen, dass es ein Ende der Phrasen geben muss. Mit dem Deutschlandfunk habe ich genau darüber gesprochen. Das Interview kann man hier nachlesen und nachhören: deutschlandfunk.de. Die ZEIT hat das Thema aufgegriffen und mit »Phrasen schützen niemanden« einen Meinungsartikel veröffentlicht.

09 Okt. 2020 · 1 Minute · Chajm Guski
Reaktionen auf Antisemitismus-Bingo

Reaktionen auf Antisemitismus-Bingo

Der Anschlag von Halle jährte sich fast gerade und nun kam in Hamburg ein weiterer Übergriff auf einen Synagogenbesucher hinzu. Die Herausforderung für die Politik war dementsprechend groß: Wie würde man adäquat darauf reagieren? Die Herausforderung lautete: Darauf reagieren ohne die Phrasen »ein Angriff auf uns alle«, »wehret den Anfängen«, »… darf nicht toleriert werden« zu verwenden.

05 Okt. 2020 · 2 Minuten · Chajm Guski

Die Lehre aus Halle?

Was könnte die Lehre aus dem Anschlag auf die Synagoge in Halle sein? Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff scheint da seine eigene Theorie zu haben. Christina Feist, die während des Anschlags in der Synagoge von Halle war, hat auf Twitter vom diesjährigen Jom Kippur in der Synagoge von Halle berichtet (hier). Den »Thread« sollte man sich durchlesen, denn er ist nahezu exemplarisch für den Umgang mit lebendigem jüdischen Leben in Deutschland....

30 Sept. 2020 · 2 Minuten · Chajm Guski

Sehbefehl: Masel Tov Cocktail

Dima Spielfilme über Jüdinnen und Juden in Deutschland gibt es nicht extrem viele. Meist öffentlich-rechtlich gedreht, nur wenige davon haben alle glücklich gemacht - also innerhalb der jüdischen Community. Außerhalb natürlich schon. Wann immer es etwas stereotyp wurde, wurde dem Zuschauer warm ums Herz. Ja - so sind sie, die Leute im Film. Irgendwie immer liebenswert/schlau/intelligent/witzig - man kann sich etwas aussuchen. »Masel Tov Cocktail« von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch (Drehbuch Arkadij Khaet und Merle Kirchhoff) gehen einen anderen Weg....

05 Sept. 2020 · 3 Minuten · Chajm Guski