Siddurrezension

Heute erschien in der Jüdischen Allgemeinen meine Rezension des neuen liberalen Gebetbuches (hier online lesbar). Als ich den Artikel verfasste, sprach ich mit einigen Personen, die das neue Layout mochten und nur zwischen den Zeilen sagten, sie mögen zwar die Idee hinter der Transliteration, aber ihre Positionierung nicht. Sie würde sich praktisch aufdrängen. Vorletzten Schabbat dann, entschloss die liberale Gruppe zu der ich gehe, den Siddur nicht zu verwenden und statt dessen den eigenen weiter zu verwenden....

28 Okt. 2009 · 1 Minute

Du bist ju.de?

Mit Erlaubnis der kurzen URL Bezeichnungen in Deutschland wäre die Domain ju.de doch eine charmante Webpräsenz für eine jüdische Organisation oder eine Outreachgeschichte. So ist es aber nicht. Da waren wir zu spät. Ju.de ist die Junge Union Bayern. Schade.

25 Okt. 2009 · 1 Minute

Broder visiert den Zentralrat an

Henryk M. Broder hat den Zentralrat im Visier und erklärt im Tagesspiegel, warum er sich gerne zum Vorsitzenden wählen lassen würde. Was etwas seltsam anmutet, nachdem er dessen Arbeit bzw. die des Generalsekretärs des Zentralrats sorgfältig auseinander nimmt. Offenbar geht Broder davon aus, der Zentralrat bestehe nur aus zwei Personen, Frau Knobloch und dem Generalsekretär Kramer: Die offizielle Vertretung der Juden in Deutschland befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Die Präsidentin – intern „Tante Charly“ genannt – scheint von dem Job überfordert....

21 Okt. 2009 · 2 Minuten

Kurze Zwischenfrage zu Wallraff

Über das Magazin der ZEIT erwischte mich der Hype zuerst. Man konnte nachlesen, was es an alltäglichem Rassismus zu erleben gibt, wenn man nicht die Hautfarbe der meisten anderen hat. Nicht dass es überraschen würde, fassungslos macht es dennoch, wenn jemand diese Dinge festhält. Zur Vorgehensweise: Günther Wallraff machte sich einen Namen durch verdeckte Recherche, so deckte er die miesen Arbeits- und Hygienverhältnisse eines Backwarenzulieferers auf, indem er sich als Arbeiter dort verdingte - undercover also....

20 Okt. 2009 · 1 Minute

Rückschau Bereschit

Der letzte Schabbat in der Synagoge Selm-Bork (auch zusya berichtete) war der Schabbat Bereschit, dementsprechend sprachen wir anschließend auch über die Paraschah und den neuen liberalen deutschsprachigen Siddur. Was Thema des Wochenabschnittes war und auch in der aktuellen Jüdischen Allgemeinen angerissen wurde, ist die Reihenfolge der Schöpfungsgeschichte (Einteilung in Tage vor der Erschaffung von Sonne und Mond) und die Erwähnung der Bnej Elohim die mit Frauen Kinder zeugten. Zum ersten Thema fand ich einen Beitrag von Rabbi Lawrence Kushner auf g-dcast, der sich dem Thema Licht widmet: Parshat Bereshit from G-dcast....

20 Okt. 2009 · 2 Minuten

Amos Oz - Bilder aus dem Dorfleben

Die knappe Beschreibung der Lesung von Amos Oz in der Bochumer Jahrhunderthalle (noch knapper und uninformativer schaffte es nur die Lokalpresse) enthielt einige Elemente nicht. Zum einen meine Verwunderung darüber, dass ich es für selbstverständlich hielt, dass Amos Oz in diesem Jahr den Nobelpreis für Literatur erhält. Sein literarisches Werk ist breit gefächert und sein Vermögen, mit Sprache umzugehen, spiegelt sich sogar in den deutschen und englischen Übersetzungen wieder. Sein politisches Engagement, welches nicht immer und überall in gleichen Maßen geschätzt wird, ist bekannt und wird in Deutschland häufig von den falschen Personen beklatscht, weil sie nur einzelne Ausschnitte betrachten....

12 Okt. 2009 · 3 Minuten

Der letzte Antisemit

wird wahrscheinlich niemals geboren werden, sagt ein ein alter, ehemaliger Knesset-Abgeordneter, in der Kurzgeschichte »Graben« von Amos Oz, die in deutscher Sprache unter dem Titel »Geschichten aus Tel Ilan«, aber im Hebräischen ?????? ???? ???? also etwa »Bilder aus dem Dorfleben« heißt und damit schon eine Art Statik in der Zusammensetzung dieser Aufnahmen voraus nimmt. Im Rahmen der Ruhrtriennale las Oz selber aus seinem Werk, er zunächst in hebräischer Sprache und ein genialer Samuel Weiss dann in der deutschen Übersetzung....

11 Okt. 2009 · 2 Minuten

Hamandinedschad-Achmadinedschad-Sabourjian

Der Telegraph vermeldete schon am 3. Oktober etwas, was sogar mich überrascht hat: Hamandinedschad, der ruhelose Gegner Israels, wurde als Mahmoud Sabourjian geboren. Seine Familie nahm erst nach seiner Geburt den Namen Achmadinedschad an. Der Namenswechsel wurde fällig, nachdem seine Familie zum Islam konvertiert war. Woher? Aus dem Judentum. Sabourjian gehört, laut Telegraph zu einem Namen, den der Staat Iran für jüdische Familen »reserviert« hat (keine sehr sympathische Maßnahme): The short note scrawled on the card suggests his family changed its name to Ahmadinejad when they converted to embrace Islam after his birth....

05 Okt. 2009 · 2 Minuten

Sukkot - nicht nur bei anderen

Sukkot gilt oft als umständliches Fest, weil man vieles selber machen muss und tatsächlich etwas Arbeit dahinter steckt. Aber es ist ein sehr haptisches Fest, weil man viele seiner Symbole anfassen und erleben kann. Vielleicht ist es gerade deshalb wichtig, mehr Leute dazu zu bringen, Sukkot tatsächlich auch selber zu feiern und zu gestalten. Auf talmud.de habe ich nun die Langfassung eines Artikels veröffentlicht, der im vergangenen Jahr für das (mittlerweile eingegangene) Magazin Familienmentsch entstand....

01 Okt. 2009 · 1 Minute

Auf der anderen Seite

Einige, persönliche, introspektive Gedanken nach Jom Kippur. Auf der anderen Seite von Jom Kippur angekommen… ich hoffe, alle anderen Leserinnen und Leser auch. Dieser Jom Kippur war für mich ein Novum, weil ich das erste Mal die Neilah nicht erlebt habe. Kurz vorher demonstrierte der Körper, dass er seine eigene Meinung zum Ausbleiben von Speis und Trank hatte und ermöglichte seinem Bewohner eine horizontale Perspektive. Vollständiger Kollaps. Sehr unangenehm. Angenehm war es zuvor in der Synagoge....

29 Sept. 2009 · 2 Minuten