Sarrazins Buchvermarktung

Thilo Sarrazin ist ein geschickter Vermarkter seines Buches (»Deutschland schafft sich ab«). Schon bevor die ersten Exemplare über die Verkaufstheken geschoben wurden, befeuert er die Feuilletons und die Stammtische mit Häppchen aus dem Buch, führt populistische Debatten mit Themen, die einen gewissen Marktanteil garantieren. Früher ging Sex ganz gut. Das hatte Aufregungspotential und man musste kein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet sein, um zu dem Thema etwas zu sagen. Heute scheint es der Islam, oder auch die Migration zu sein....

29 Aug. 2010 · 3 Minuten

Jüdisch und unterwegs

Kennen Sie diese Ferienbungalowparks? Die sind perfekt, wenn man für ein paar Tage oder eine Woche eine kleine Auszeit nehmen möchte. Dicht gedrängt stehen die Häuschen aneinander, eigentlich wie zu Hause, nur dass es da kein Spaßbad und keinen Tennisplatz gibt. Wir nutzen diese Möglichkeit, so oft es geht. Man packt die Sachen zusammen und fährt los, zum Beispiel in die Niederlande. Den gesamten Artikel gibt es auf den Seiten der Jüdischen Allgemeinen...

26 Aug. 2010 · 1 Minute

Wieder Identität

„Jeder ist Israeli wird als Nichtjude betrachtet, bis das Gegenteil bewiesen wurde“ schreibt Alana Newhouse, Herausgeberin des jüdischen „Tablet Magazine“ in der New York Times. Hintergrund dieser Polemik war ein israelisches Gesetzesvorhaben zu Übertritten, welches mittlerweile zwar nicht mehr unmittelbar entschieden wird, aber auch nicht vollkommen vom Tisch ist. Zurückgestellt wurde es, weil es aus dem Ausland Proteste nichtorthodoxer Organisationen hagelte und Ministerpräsident Netanjahu persönlich zum Handeln aufgefordert wurde. Im Oktober soll nun das Gesetz zur Abstimmung in die Knesset gehen....

23 Aug. 2010 · 6 Minuten

Neues Restaurant in der Bochumer Gemeinde

Die Jüdische Gemeinde Bochum beherbergt seit einiger Zeit ein Restaurant. Wie man dem Blog genussbereit entnehmen kann, ist es nicht schlecht und nicht koscher: Die kleine Karte umfasst nur wenige Gerichte aus der ostjüdischen, New Yorker und israelischen Tradition. Auf die Frage, ob die Gerichte koscher seien, ist Aleksander Chraga ein wenig zurückhaltend. „Was wir machen, ist ‚kosher style‘, eine einfacherer Form“, erklärt er. Die Zutaten sind koscher, und auch in der Küche besteht durchaus die Möglichkeit, nach den Kaschrut-Regeln zu kochen....

22 Aug. 2010 · 1 Minute

Die A* Frage

Im deutschen Sprachraum gibt es eine Frage die Juden recht häufig gestellt wird und die man gemeinhin durchaus als A****l*chfrage bezeichnen kann – einige jüdische Leser werden das kennen: Man unterhält sich einige Sätze lang. Es wird klar »Aha. Deutscher Jude« und es könnte sein, dass man recht schnell gefragt wird »Watt sagen Sie denn dazu, watt Israel da mit den Palästinensern macht?« Das ist die A****l*chfrage. Michael Wuliger (Autor des Der koschere Knigge) beschreibt das etwas diplomatischer:...

12 Aug. 2010 · 3 Minuten

Rabbiner soll abgeschoben werden

Mosche Navon ist Reformrabbiner und lebt zur Zeit in Bochum. Von dort aus betreut er derzeit einige Gemeinden der Union Progressiver Juden, etwa eine Gruppe in Unna. Einträglich sind diese Engagements aber offenbar nicht - jedenfalls nicht ausreichend hoch, um damit den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, sagt die Stadt Bochum, laut eines Berichtes der WAZ und deshalb soll Rabbiner Navon mit seiner Familie nun abgeschoben werden (siehe Bericht hier) (ruhrjuden hat den Text noch)....

26 Juli 2010 · 1 Minute

Badatz und der neue Teppich

»Badatz« war das Geräusch, das die Pappschachtel machte, als sie auf dem Boden unserer neuen Küche auftraf, nachdem ich meiner Frau die Botschaft überbracht hatte: Ich wollte unsere neue Wohnung gern einigen Verwandten und Bekannten zeigen. Deshalb hatte ich sie zu einem festlichen Kiddusch eingeladen. »Badatz« wäre auch das Geräusch gewesen, das der feuchte Schwamm an meinem Kopf gemacht hätte, den meine Frau nach mir warf – wenn ich mich nicht rechtzeitig geduckt hätte....

22 Juli 2010 · 1 Minute

Bewusste Ernährung und Kaschrut

Alfred Biolek legt viel (man möchte meinen übertrieben viel) Wert auf gute Küche und ist für seine Auslassungen über gute Produkte in seiner früheren Fernsehsendung Alfredissimo bekannt. Von Alfred Biolek heißt es interessanterweise, er sei Jude, was natürlich nicht so ganz den Tatsachen entspricht. In der Sendung wußte der Maître zu berichten, woher der Wein kommt, wer die Wurst hergestellt hat, wo das Rind stand, dessen Fleisch gerade verzehrt wird, wann er die Kräuter in Südfrankreich vom Bauer seines Vertrauens abgeholt hat....

15 Juli 2010 · 2 Minuten

Zum jüdisch-islamischen Dialog

Der jüdisch-islamische Dialog ist, ausgerechnet in diesen Zeiten, nicht das leichteste Unterfangen, aber er findet statt (auch in dieser Mailingliste). Für diejenigen, die sich erst langsam auf dieses Terrain wagen wollen, habe ich einige Eckpunkte zusammengestellt. Den Beitrag verfasste ich für das famose Blog des Österreichischen Jüdischen Museums. Er ist hier zu finden. Falls Ihr Anregungen oder Fragen dazu habt, gerne in den Kommentarbereich im Blog des OJM.

14 Juli 2010 · 1 Minute

Zurück in Lublin

Ronen Eidelman, der auch das Projekt Medinat Weimar durchführte, hat mit einem Kunstprojekt in Lublin die früheren jüdischen Bewohner der Stadt durch große Fotos zurückgebracht an die Orte, an denen sie einst lebten. Das Prinzip erinnert ein wenig an die Stolpersteine, nämlich die Erinnerung an die Opfer der Schoah dort abzubilden, wo sie einst lebten. Das Projekt von Eidelmann ist jedoch durch die direkte Visualisierung ein wenig eindrucksvoller. Auf der anderen Seite sind die Fotografien nur von temporärer Natur....

09 Juli 2010 · 1 Minute