Angst? Ich?

Von der Urgroßmutter meiner Frau erzählt man sich, sie sei regelmäßig in die Synagoge gegangen. Ja, es waren andere Zeiten damals. Man ist bei jeder Gelegenheit in der Synagoge gewesen. Aus Angst. Man hatte Angst, es sich mit G’tt zu verscherzen, oder manchmal mit den Nachbarn. Die waren erstaunt, wenn man nicht ging und fragten nach. Den gesamten Text aus der Reihe Neulich beim Kiddusch, kann man auf den Seiten der Jüdischen Allgemeinen lesen…hier

26 Jan. 2011 · 1 Minute

Katzen und die Schoah

In verschiedenen Blogs heißt es, Katzen-Content geht immer, aber dieser Katzen-Content ist schon sehr sehr speziell. Hatten wir schon einen Roman aus der Perspektive von Hitlers Schäferhund Blondi, so gibt es nun auch die Reichspogromnacht aus Sicht einer Katze. Benno and the Night of Broken Glass (Homepage des Verlags mit Buchvorstellung) heißt das Bilderbuch von Meg Wiviott, das Kindern von 7 bis 11 die Schoah näher bringen soll. Das Buch schildert aus Sicht der Katze, wie Juden zunächst als Teil der Gesellschaft leben, ausgegrenzt werden, Bücherverbrennungen, die Reichspogromnacht und schließlich, dass die jüdischen Familien nicht mehr da sind....

25 Jan. 2011 · 2 Minuten

Unappetitliches Freiburg

Nach Hamburg stellt nun die Israelitische Kultusgemeinde Freiburg einen langjährigen Rabbiner frei. Wie die Badische Zeitung berichtet, habe es gravierende Unregelmäßigkeiten gegeben. Geschäftliche und religiöse. Rabbiner Benjamin Soussan - Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz -sei fristlos entlassen worden. Damit ist es das zweite Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz, welches gewisse Schwierigkeiten hat. Der Webmaster der Gemeinde war jedenfalls fleißig und hat jegliche Spur des ehemaligen Gemeinderabbiners getilgt. Dabei hieß es noch vor kurzer Zeit »Unser Rabbiner Benjamin Soussan, Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz und Landesrabbiner von Baden, kümmert sich mit ganzem Herzen um die Freiburger« (google cache)....

22 Jan. 2011 · 3 Minuten

Zukunft für Juden in Deutschland und Europa?

Über die demographischen Probleme des Judentums in Deutschland wurde hier ja schon häufiger berichtet und fortlaufend begleitet. Dass die Anzahl der Gemeindemitglieder bereits wieder sinkt, ist dabei schon aufgefallen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Gestalter jüdischen Lebens haben sich diese Probleme (hoffentlich) klar vor Augen geführt. Es gibt jedoch einen Faktor, der meiner Meinung nach, die demographischen Prozesse entscheidend beeinflussen wird: Antisemitismus. Der ist in Europa praktisch überall vorhanden und hat unterschiedliche Wurzeln....

22 Jan. 2011 · 2 Minuten

Vom Kommen und Fernbleiben der Gäste

Als ich kürzlich mit meinem Sohn zusammensaß, überkam mich das »Ich-umarme-die-Welt-und-dich-gleich-mit«-Gefühl. So etwas hat immer Folgen. Obwohl meine Frau genaue Instruktionen dazu hat, wie sie sich zu verhalten hat, wenn das ozeanische Gefühl einsetzt, ließ sie mich gewähren. Ich kam nämlich auf die Idee, mal wieder Anna und Jonathan einzuladen. Gleich am nächsten Freitagabend. Kiddusch in kleiner Runde. »Das wird bestimmt gemütlich, und wir haben die beiden seit mindestens einem Jahr nicht mehr gesehen....

13 Jan. 2011 · 1 Minute

Ein neuer Feiertag im Portfolio

Aufmerksame Leser des Blogs sind ganz offensichtlich auch aufmerksame Leser anderer Seiten. So weist Yankel Moishe darauf hin (hier), dass man in Mainz offenbar einen neuen Feiertag im Portfolio hat: Natürlich stammt das rote Fragezeichen von mir… Danke sehr!

09 Jan. 2011 · 1 Minute

Jude für beschränkte Zeit

Isaac Lewinson kam nach Ende des Krieges aus Theresienstadt nach Siegburg und war dort aktives Gemeindemitglied, denn damals gab es dort noch eine Gemeinde. Heute gehört dieser Bezirk zur Synagogengemeinde Bonn. Er lies sich sogar in den Vorstand der Gemeinde wählen, mit Anfang 30 schon beeindruckend. Bei Beschneidungen war er dabei, bei Versammlungen stets einer der Wortführer und sammelte eifrig Geld für andere Verfolgte des Nazi-Regimes. Isaac Lewinson war aber auch fleißig und betrieb einen Großhandel....

05 Jan. 2011 · 3 Minuten

Bewegung im Ruhrgebiet

Es kommt Bewegung ins Ruhrgebiet – Inhalte geraten zurück in den Blickpunkt. Ab Januar 2011 wird es in Gelsenkirchen regelmässige Treffen für/mit interessierten Juden geben, die sich mit Mischnah und Talmud beschäftigen wollen. Am Schabbatnachmittag wird es zunächst ein gemeinsames (orthodoxes/traditionelles) Minchah geben, einen kleinen Imbiss und dann eine gemeinsame Auseinandersetzung mit Text und einem interessanten Thema. Das erste Treffen wird am 15. Januar 2011 sein. Interessenten können einen Blick auf talmud....

03 Jan. 2011 · 1 Minute

Schnell und uninformiert

»Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an.« Mike Godwin - Übersetzung aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel Wer politisch motiviert ins Felde zieht, der nimmt gleich die Abkürzung und erspart sich die Diskussion vollständig und tweetet direkt: So kommentiert der Kreistagsabgeordnete von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Main-Kinzig-Kreis, Daniel Mack, die aufkeimende Diskussion um Profiling an deutschen Flughäfen. Eine Praxis, die auch in Israel seit längerer Zeit angewendet wird (siehe etwa hier)....

30 Dez. 2010 · 1 Minute

HaModia - digital

Beginn des Jahres zeigte ich hier, dass HaModia (der Ansager), einen Internetauftritt vorgelegt hätte und nur zwölf Monate später haben die Herausgeber riesige Schritte gemacht. Seit einigen Tagen stellen sie eine digitale Version der täglichen Ausgabe (derzeit kostenlos) ins Netz: Die Ausgabe kann man über die Website von HaModia hamodia.com erreichen. Hier kann man tagesaktuell die Ausgabe lesen und durchblättern. Ein kleines Fenster in die charejdische Welt.

28 Dez. 2010 · 1 Minute