Ein kostspieliges Geschenk

Mit einem Hinweis, des Historikers Dan Diner, schließt Michael Wuliger seine Rezension zur siebenbändigen »Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur«. Diner meint, die Enzyklopädie sei ein ideales Geschenk zur Bar- oder Batmizwa. Bei uns steht demnächst eine ins Haus. Wenn Herr Diner uns eine schenken möchte, sehr gern. Doch gestattet mir die Zwischenfrage: Sind Bar Mitzwah-Kinder die Zielgruppe? Wer ist die Zielgruppe? Der Metzler-Verlag teilt jedenfalls folgendes im Prospekt mit »bietet Wissenschaftlern und Interessierten neue Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur« da würden für mich jetzt Jugendliche schon einmal wegfallen (ich sollte nicht so viel auf diesem Argument herumreiten, ich weiß), aber auch einige interessierte Laien....

10 Juli 2011 · 2 Minuten

Gut zugelangt

Das war ein denkwürdiger Kiddusch. Vor allem, weil ich mich an den Rückweg von der Synagoge bis zum Hotel kaum noch, oder nur noch sehr schemenhaft erinnern kann. Eine klare und detaillierte Erinnerung habe ich erst wieder an den Anruf meiner Frau, die mir eine gute Woche wünschte. Da waren nicht nur drei Sterne am Himmel, sondern ungefähr alle. Ein sehr extremes Beispiel von Schabbesschlaf war das. Den gesamten Text aus der Reihe Neulich beim Kiddusch, kann man auf den Seiten der Jüdischen Allgemeinen lesen…hier

07 Juli 2011 · 1 Minute

Kippahkunde

Damit man weiß, wer wohin gehört und schön in die entsprechende Schublade passt, muss man Dinge auch kategorisieren. In der englischsprachigen Wikipedia hat das jemand gemacht: Die gehäkelte Kippah ist aber etwas unscharf. Sie wird von Reformjuden, Anhänger des konservativen Judentums, modernorthodoxen und Anhängern des religiösen Zionismus getragen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Reformjuden unheimlich viele Berührungspunkte zum religiösen Zionismus hätten. Satinkippot (macht man daraus nicht Bett- oder Unterwäsche?) seien dem linken Flügel der Strömungen zuzuordnen (Reform und konservativ)....

06 Juli 2011 · 1 Minute

Bundesverband der Juden in Deutschland

Noch eine Dachorganisation? Ein Bundesverband der Juden in Deutschland soll sich jüngst gegründet haben. Nach eigener Aussage, gehören dem Verband 13 Gemeinden an. Der Vizepräsident sei Rabbiner Ralph Maschmeier. Bei der geringen Rabbinerdichte in Deutschland hat es der Rabbiner offenbar sehr gut verstanden unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung hindurchzufliegen. Einer speziellen Ausrichtung gehöre man nicht an: Das geht von den Säkularen über die Rekonstruktionisten, Konservativen, Reformierten und Liberalen bis hin zu den Lubawitschern und Sathmarern....

05 Juli 2011 · 1 Minute

Tischgebet zum Selberdrucken

In einer Gemeinde/Synagoge fiel mir ein Ausdruck in die Hände, der das vollständige Tischgebet auf einer DIN-A4 Seite enthielt. Herausgegeben von einer Organisation, die ihr Logo ganzseitig hinter den Text legte. Gute Idee soweit, allerdings nicht sehr schön gelöst. Einige Texte sind unvokalisiert, andere nur zum Teil, an anderer Stelle sind zwar Vokale vorhanden, allerdings an der falschen Stelle, oder die Wörter sind auseinandergerissen. Es ist einfach sich zu beschweren. Dieses Mal habe ich allerdings eine bessere Lösung (in aller Bescheidenheit) gleich mitgebracht....

05 Juli 2011 · 1 Minute

Der Wochenabschnitt per Mail

Rabbiner Ozer Alport hat eine Kolumne in der Freitagsausgabe der charejdischen Zeitung HaModia. In dieser greift er sich kurze Abschnitte aus dem aktuellen Wochenabschnitt aus und beleuchtet diese eingehend. Das ist in der Zeitung recht knapp gehalten, aber lesenswert (vorausgesetzt man interessiert sich für den Wochenabschnitt und hat ein wenig Vorwissen). Es gibt aber noch eine ausführliche Fassung. Diese ist kostenlos und kommt wöchentlich per Mail. Das funktioniert nicht über eine ausgeklügelte Website, sondern einfach, indem man Rabbiner Alport eine Mail schickt und ihn darum bittet, das Parsha Potpourri auch zu erhalten....

30 Juni 2011 · 4 Minuten

Chabad unter die Lupe genommen

War Chabad vor einigen Jahren in noch ein Phänomen das deutsche Juden aus dem Ausland kannten (»Wollen Sie Tefillin legen?«), so sind heute zahlreiche »Emissäre« (die sog. Schluchim) von Chabad auch in Deutschland aktiv und das mit beachtlichen Erfolgen, während andere Bewegungen nicht richtig von der Stelle kommen, oder in weitaus kleinerem Maße wachsen. Sieht man von Lauder ab. In 15 Städten ist Chabad aktiv und weltweit tun etwa 4000 dieser Schluchim mit ihren gesamten Familien den Dienst....

22 Juni 2011 · 5 Minuten

Intifada? Gibts ne app für

Den Drive der arabischen Aufstände und Umwälzungen wollen böswillige Menschen natürlich auch gerne gegen Israel nutzen. Dafür gibt es natürlich auch eine app, die das Vorgehen und die Diskussion nach vorne bringen soll. Im Prinzip verlinkt sie zu einer Website zur dritten Intifada. Heute hat Informationsminister Edelstein sich in einer e-Mail an Steve Jobs gewandt und versucht auf diesem Wege, die app löschen zu lassen. Eine entsprechende Facebookseite ist bereits offline....

21 Juni 2011 · 1 Minute

Tanach von Koren

Was soll es neues geben, wenn man sich einen Tanach kauft? Vor allem, wenn man sich einen unübersetzten zulegt. Der Text ist doch überall der gleiche? Das stimmt nicht unbedingt. Einige Ausgaben wurden übernommen von jemandem, der sie übernommen hat, der sie übernommen hat. Dazu kommt: In einigen älteren Ausgaben ist die Typographie nicht die allerbeste. Die wenigsten Tanachausgaben waren tatsächlich ein vollständig jüdisches Unternehmungen. Erst Elijahu Koren veröffentlichte 1962 einen Tanach, der vollständig unter jüdischer Regie entstand und gedruckt wurde....

15 Juni 2011 · 2 Minuten

Kleine Notiz aus Österreich

Die Kleine Zeitung, die den österreichischen Bundesländern Steiermark, Kärnten und Osttirol erscheint, berichtete am 13. Juni 2011 über eine Aktion in Villach (hier - Juden passten nicht zur Landschaft). In dieser wurde daran erinnert, dass der dortige Alpenverein bereits 1920 einen Arierparagraphen forderte. Diesem wurde stattgegeben und so wurde Juden der Eintritt in die Schutzhütte auf dem Dobratsch untersagt. Dort stand (laut Zeitungsbericht): Juden und Hunden ist der Zutritt verboten...

14 Juni 2011 · 1 Minute