Klezmerwelten - der Schabbes

Die Synagoge bis unter das Dach gefüllt, ein Kantor aus New York und ein Kiddusch mit viel Gesang und Tanz - das hat es in Gelsenkirchen in dieser Kombination noch nicht gegeben und ist dem Programm der Klezmerwelten geschuldet. Die Programmmacher hatten sich dazu entschlossen, auch die Synagoge und Kabbalat Schabbat in das Programm einzubauen und so kam es, dass auch Nichtjuden mit Voranmeldung an einem recht großen Kabbalat Schabbat teilnehmen konnten, um sich mal anzuschauen, was in der Synagoge so passiert....

20 Okt. 2012 · 3 Minuten

Klezmerwelten tanzen

Gelsenkirchen kommt dem Ruhrgebietler im Augenblick wie ein Klezmerhotspot vor. Das Festival Klezmerwelten findet dort statt und die ungewöhnliche Verbindung Gelsenkirchen-Klezmer sorgt dafür, dass auch der kritische Beobachter überrascht ist. So überraschte das zweite Konzert (Bericht hier) mit fulminanten Tönen und einer zeitgemäßen Interpretation dessen, was Klezmer heute auch sein kann. Also auch etwas, womit junge Juden etwas anfangen können. Am Mittwochabend stand ein weiterer Punkt auf dem Programm. Musiker, die jenseits der Klischees operieren und diese nicht bedienen müssen, um ihre Musik an den Mann (oder die Frau) zu bringen (Stichwort Musikantenschtetl), wie Michael Winograd, Yoshie Fruchter, Patrick Farrell und Guy Schalom spielten für ein großes Publikum, aus dem unter Anleitung von Deborah Strauss und Andreas Schmitges eine tanzende Menge werden sollte....

17 Okt. 2012 · 2 Minuten

Neue Klezmerwelten

In Gelsenkirchen begann am 13. Okotober das Klezmerfestival Klezmerwelten. Im Rahmen dieses Festivals spielten am Sonntag die Gruppen Forshpil und Yiddish Princess. Das Doppelkonzert erzählte einiges über die Wahrnehmung, sagen wir mal, jiddischsprachiger Musik und die entsprechende Erwartungshaltung des Publikums. Offenbar erwarteten einige Zuschauer, die ins Kleine Haus des Musiktheaters Gelsenkirchen kamen, einen gemütlichen Bus, der sie in den Musikantenstadel (Musikantenschtetl?) bringt und sie bei jiddischen Texten wohlig einlullt. Was tatsächlich vorfuhr, war ein musikalischer Merkavah-Panzer, der erstmal über das hölzerne Wartehäuschen rollte....

14 Okt. 2012 · 2 Minuten

Stolpern über das Judentum

In Gelsenkirchen werden wieder Stolpersteine verlegt (hier die Ankündigung). Es steht außer Frage, dass dies eine gute Sache ist. Dass sich überhaupt etwas bewegt, was nicht von der Stadt selber organisiert wird, ist bemerkenswert. Zumal, wenn es um Erinnerungsarbeit geht. Dieses Mal ist allerdings ist etwas anders. Dieses Mal geht es nicht nur um die Opfer, denen hier gedacht werden soll. Dieses Mal geht es auch um die lebenden Juden und den Umgang mit dem Judentums insgesamt....

06 Okt. 2012 · 2 Minuten

Not, Tugend und Talmud?

ArtScroll hat seine Talmud App für iOS Geräte auf den Markt gebracht. Diese bringt den Talmud von Artscroll auf Mobilgeräte und soll zugleich das Lernen erleichtern. Jeder Talmud-Band der Schottenstein-Ausgabe wurde dafür digitalisiert. 73 Bände gibt es. Jeder Band kostet als App $13,99. Zusammen kostet der gesamte Talmud für die iOS Geräte also schlappe $1021.27 und wenn ich das Betriebssystem wechsele, oder ein anderes Tablet oder Mobilgerät, dann habe ich keinen Zugriff auf meine Tausenddollar-Talmud-Bibliothek....

04 Okt. 2012 · 2 Minuten

Sukkot

Fast unmittelbar auf Jom Kippur folgt Sukkot. Die Tradition will, dass man eigentlich direkt nach dem Ausgang von Jom Kippur die ersten Handschläge für die Sukkah macht. Also genau dann, wenn man meint, man müsste sich von der anstrengenden Mahlzeit erstmal ausruhen. Wenn man dann pünktlich eine Sukkah aufgebaut hat, oder das Glück hat, eine kommunale Sukkah nutzen zu können, könnte man Gäste in die Sukkah einladen. Im tatsächlichen und übertragenen Sinne....

02 Okt. 2012 · 1 Minute

Schanah Towah!

??? ???? ?????? ????? Allen Leserinnen und Lesern ein gutes und süßes neues Jahr 5773! Für den Tag des Schofarstons, den »Jom Teruah« könnte man in meinem Artikel über den Einsatz des Schofars darüber informieren, warum man im Elul damit begann, den Ton des Schofars zu hören.

14 Sept. 2012 · 1 Minute

Tiefpunkte

Man kann nur hoffen, dass wir den absoluten Tiefpunkt nun tatsächlich erreicht haben: Auf der einen Seite die Diskussion um die Beschneidung und Strafanzeigen gegen zwei Rabbiner. Auf der anderen Seite wird in Berlin ein Rabbiner von arabischstämmigen Jugendlichen verprügelt, wie es formuliert wird. Geschnappt haben sich die Schläger Rabbiner Alter, weil er eine Kippah trug, nicht wegen seiner Profession. Es reicht also aus, als Jude erkennbar zu sein, um sich Sorgen um seine Gesundheit machen zu müssen....

03 Sept. 2012 · 2 Minuten

Nichts Neues unter der Sonne

Eigentlich hätte man hoffen können, dass die Beschneidungsdebatte irgendwann durch den Gesetzgeber mit einem klaren Anerkenntnis der jüdischen Praxis schon längst beendet sei. Schließlich hat man das Judentum ja als Bestandteil des kulturellen Erbes häufig genug beschworen. Währenddessen drehen sich die Diskussionen darüber weiter im Kreis. Unter immer und immer wieder gibt es einen Spaßvogel der den Finger hebt und sagt: »Ja, wenn G-tt gewollt hätte, dass Männer keine Vorhäute haben, hätte er sie wohl kaum mit ihnen ausgestattet....

28 Aug. 2012 · 3 Minuten

Teschuwah

Für Teschwuah ist ja eigentlich der Zeitpunkt nie falsch. Die kann man jederzeit machen, aber insbesondere vor den Hohen Feiertagen, höchste Zeit wird es dann aber in der Zeit zwischen Rosch haSchanah und Jom Kippur. Doch bevor man damit beginnt, fragt man sich natürlich, was Teschuwah überhaupt sein soll. Dieser Frage, gehe ich in der aktuellen Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen nach. Der Artikel im Volltext ist hier verfügbar.

23 Aug. 2012 · 1 Minute