Der Feind ist der Krieg - Schlaflos in Bosnien

Saudin Bećirević hat den Krieg in Bosnien beschrieben. Wir erinnern uns: Derjenige, der vor unserer Haustür stattfand und dennoch jeder hier die Chutzpe hatte, weiterhin »Nie wieder!« zu mahnen. Er beschrieb den Krieg in Tagebüchern, später in einem Blog und wie Mirella Sidro (Balkanblogger) schreibt, beschreibt er nicht den politischen Feind: Das Feindbild in seinen Büchern ist nie der Soldat auf der anderen Seite, sondern der Krieg selbst. von hier...

05 Jan. 2013 · 1 Minute

Der Hobit - דער האביט

Nicht falsch geschrieben, nur Jiddisch umschrieben. »Der Hobit« ist die jiddische Übersetzung von J. R. R. Tolkiens »Der kleine Hobbit«. Diese hat Barry Goldstein im Alleingang erstellt, wie er im Podcast des Yiddish Book Centers erzählt (hier). Auf den Film, der nahezu zeitgleich startet geht er nicht ein. Vielleicht ist es tatsächlich ein Zufall, dass das Buch mit der Übersetzung in zeitlicher Nähe zum Kinostart des Films abgeschlossen wurde. Jedenfalls hat Barry Goldstein mit seiner Übersetzung, oder besser Übertragung, gezeigt, dass der Stoff eine ganz andere Wirkung entfaltet, wenn man ihn in die Sprache einer vollkommen anderen Kultur überträgt....

28 Dez. 2012 · 2 Minuten

Die Rollen von Qumran online

2008 kündigte die Israel Antiquities Authority an, die Qumran-Schriftrollen zu digitalisieren und vollständig im Internet zu veröffentlichen. Vier Jahre später ist es soweit. Das Projekt ist online! Es reicht ein Wort, um die neue Website deadseascrolls.org.il zu beschreiben: Smart. Statt sich in ein Archiv zu begeben und vielleicht gar nicht in der Lage zu sein, die Originale zu Gesicht zu bekommen, kann man jetzt die Dokumente am Bildschirm anschauen und lesen....

20 Dez. 2012 · 1 Minute

Der Schamasch

Chanukka ist ohne Zweifel nicht unbeliebt. In immer mehr Städten werden die Lichter öffentlich gezündet und immer mehr Familien scheinen die Lichter zuhause zu entzünden (keine Kunst, wenn es so hervorragende Anleitungen gibt, wie diese hier). Darin taucht natürlich die Funktion des Schamasch auf. Wo kommt er her und seit wann benutzen wir ihn? Dieser Frage wird in meinem aktuellen Artikel in der Jüdischen Allgemeinen nachgegangen. Er ist hier im Volltext verfügbar....

06 Dez. 2012 · 1 Minute

Neue Karte Israels selber gemacht

Wie sieht es nun aus mit den »Siedlungen«? Kann es einen Kompromiss geben? Welche Gebiete könnte ein zusammenhängender palästinensischer Staat umfassen? Müsste Israel ausgleichen? Mit welchen Gebieten? Ein wenig herumprobieren kann man mit einer interaktiven Anwendung namens Is Peace Possible? Dort kann man sich auch die Gegend um Ma’ale Adumim anschauen. Sie stand ja in letzter Zeit im Fokus der deutschen Medien. Man sieht auch indirekt den Bereich E1. Der Bereich E1 ist »Mewasseret Adumim«, ein 12 Quadratkilometer großes Gebiet in der Nähe von Ma’ale Adumim....

06 Dez. 2012 · 1 Minute

In Ulm und so weiter

In Ulm wurde am 2. Dezember eine Synagoge eröffnet - übrigens hat Chabad dort mit dem Aufbau einer Gemeinde begonnen. Das ist für die Gemeinde erfreulich und üblicherweise ist die Berichterstattung der lokalen Presse recht wohlwollend. Häufig sorgen Politprominenz und die Erföffnungsfeierlichkeiten für ausreichend Stoff zur Berichterstattung. Die Ulmer Südwest Presse übernimmt das in diesem Fall und ist nicht nur ein wenig überfordert von der Thematik: »Am Sonntag Umzug mit Tora und vielen Reliquien« - was eine Reliquie ist, kann man bei Wikipedia nachlesen....

04 Dez. 2012 · 2 Minuten

Facebook versteckt Nachrichten

Toll dieses soziale Netzwerk. Man kann so schön schnell in Kontakt miteinander treten und sich austauschen. Irgendwie. Eigentlich sehr gut, dass viele Leser aus dem Blog hier und sogar einige der Jüdischen Allgemeinen, die vielen Kontaktmöglichkeiten ausnutzen und Rückfragen stellen. Geschieht das bei facebook ist das nicht unsmart, weil man direkt sehen kann, wer sich da meldet. Theoretisch jedenfalls. Praktisch jedoch erreichen mich die Nachrichten nicht direkt und nicht nur mich....

02 Dez. 2012 · 2 Minuten

Historischer Tag für Palästinenser?

UN Teilungsplan von 1947 Die Palästinenser im Westjordanland haben, aus ihrer Sicht, viel erreicht. Ein historischer Moment (wie hier, hier, hier und hier etwa zu lesen ist) ist es aber nicht! Nicht weil ich ideologisch verbissen die Anerkennung verneinen würde, sondern weil es schon die zweite Anerkennung als Staat ist. Eine Tatsache die man heute gerne mal unter den Tisch fallen lässt. Der UN-Teilungsplan, der am 29. November 1947 verabschiedet wurde, also auf den Punkt genau 65 Jahre zuvor, schuf bereits einen tatsächlichen palästinensischen Staat aus dem Nichts....

30 Nov. 2012 · 1 Minute

Und jetzt Ungarn?

Es gibt Phrasen, die sind reines sprachliches Füllmaterial, so etwa wie »die Menschen da abholen wo sie sind«, »wir dürfen uns keine Illusionen machen«, oder »Das ist von zentraler Bedeutung.« Man kann auch einfach sagen »1 plus 1 sind 2« das ist auch immer richtig oder man sagt ehrlicherweise auch mal »Ich weiß auch nicht genau was ich sagen soll«. Eine solche kuschlige, wohlige, vollkommen inhaltslose Phrase ist »Nie wieder!« die gerne zu Gedenktagen hervorgezaubert wird....

29 Nov. 2012 · 2 Minuten

Nasir

Nasir - damit ist hier kein arabischer Vorname gemeint, auch wenn es sich so anhört. Es geht um den jüdischen Nasir. Das ist doch ein Phänomen aus grauester Vorzeit, dachte ich. Und wann immer der »Nasir« irgendwo genannt wurde, entweder jährlich wiederkehrend in der Torah, oder irgendwo als Begriff in Mischnah oder Talmud, dachte ich an langhaarige Asketen und hatte einen Sadhu vor Augen. Nur sehr viel weniger bunt. Wenn man sich jedoch ein wenig ausführlicher damit beschäftigt, ist es nicht uninteressant und theoretisch (!...

22 Nov. 2012 · 1 Minute