JüdischesBerlin! Warum?

Innerhalb Deutschlands gibt es nur wenig Gemeindeblätter, die sich wirklich von der Masse abheben. Frankfurt hat ein hervorragendes, glänzendes, Magazin und Berlin hatte ebenfalls ein glänzendes, kurzweiliges Gemeindemagazin. Dass man die Formate mit der Zeit ein wenig anpasst und Layouts an den Geschmack der Leser anpasst, versteht sich (hoffentlich) von selbst. Auch große Printmagazine unterliegen ja einer gewissen Evolution. Die Lesegewohnheiten der Zielgruppe ändern sich ja auch. Nun hat Jüdisches Berlin die Gemeindezeitung/das Gemeindemagazin der Jüdischen Gemeinde Berlin gleich mehrere Stufen genommen und präsentiert sich vollkommen anders....

12 Nov. 2013 · 2 Minuten

Verdächtige Jubiläen

Wer mit ein wenig Verstand und Aufmerksamkeit ausgestattet ist, der hat einen Blick für bestimmte Geschäftsjubiläen. In diesem Jahr ist es die 75. Wenn man von 2013 aus 75 Jahre zurückrechnet, landet man im Jahr 1938. Im Herbst des Jahres kamen viele deutsche Geschäftsleute günstig zu neuen Geschäften. Ein Beispiel: Schalkespieler Fritz Szepan kam so recht günstig an das Geschäft Julius Rode & Co am Schalker Markt in Gelsenkirchen. Oder Josef Neckermann, der von Siegmund Ruschkewitz dessen Textilkaufhaus in Würzburg erwarb....

07 Nov. 2013 · 2 Minuten

Klezmerworkshop - Rückblick

Der Klezmerworkshop in Gelsenkirchen in der Rückschau? In einem Wort: »Unverzeihlich« Jugendliche und Kinder beschäftigten sich sechs ganze Tage gemeinsam mit jiddischer Musik, jiddischer Kultur, jüdischer Kultur, sprachen miteinander und untereinander Jiddisch, Deutsch, Englisch oder Russisch, besuchten gemeinsam Kabbalat Schabbat und ein paar Veranstaltungen. Die Jugendlichen vernetzten sich unter sich und mit Musikern wie Merlin Shepherd aus Brighton, Daniel Kahn aus Berlin (auch Detroit), Ilya Shneyveys aus Riga, Miléna Kartowski aus Paris, Jake Shulman-Ment aus New York, Diana Matut aus Halle, Deborah Strauss aus New York, Shakir Ertek aus Freiburg und Workshopleiter Andreas Schmitges....

05 Nov. 2013 · 2 Minuten

Daniel Kahn and The Painted Bird - Klezmer?

Irgendwann muss die Konzertreihe Klezmerwelten einfach wegbrechen und die gefällige Klezmerkost anbieten, die der Zuhörer erwartet. Fröhliches Musikantenschtetl. Bisher ist es nicht der Fall. Am Abend des 31. Oktober ging es im Saal der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen jedenfalls damit weiter, Erwartungen zu durchkreuzen und zu zeigen, dass Klezmer auch mehr kann, als irgendwie so zu tun, als sei es der Soundtrack zu einem traurigen Film über die jüdische Geschichte. Wer daran Interesse hat, dem wird gerade von Ben Becker die passende Kost serviert....

02 Nov. 2013 · 2 Minuten

Zum Stand des Antisemitismus

Die ARD sendete am 28. Oktober (2013) tatsächlich einen Beitrag zum aktuellen Antisemitismus in Deutschland (hier in der Mediathek). Tatsächlich, weil man sich ansonsten öffentlich-rechtlich ja gern mit em>historischem Antisemitismus beschäftigt. Hier war es eine ganz aktuelle Betrachtung. Dazu kommt die Tatsache, dass man die Sendung direkt nach den Tagesthemen platziert hat - sie also nicht gerade vor den Zuschauern »versteckt« hat. Jüdische Zuschauer werden nicht viel neues entdeckt haben. Der interessierte nichtjüdische Zuschauer hingegen konnte sich informieren lassen über Antisemitismus von Rechts, Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen, aber auch über Antisemitismus aus der »Mitte der Gesellschaft« und genau das war auch die schwache Stelle der Dokumentation....

31 Okt. 2013 · 2 Minuten

The Pin

Wer hätte das gedacht? Ein Film aus den Kanada, gedreht in jiddischer Sprache. Nicht von irgendeiner chassidischen Gruppe, sondern ein Film für ein Mainstream-Publikum. Eine interessante Geschichte (nachzulesen hier) - vermutlich mit wenig Aussichten, den Sprung nach Europa zu schaffen. Wenn ja: Dann bitte nur mit Untertitel. Im Trailer wird nicht ganz klar, ob die gezeigten Szenen in Litauen spielen. Falls dies der Fall ist, sieht die Landschaft aber dennoch sehr amerikanisch oder kanadisch aus....

24 Okt. 2013 · 1 Minute

Klezmer aufgebelft

Freylikhs Brider in Gelsenkirchen Das Ruminski Orkestr Belfa - das Rumänische Orchester von Belf muss sehr populär gewesen sein in Osteuropa und dem Balkan um das Jahr 1912 herum. Schellack-Platten von ihnen fand man überall dort. So eröffnete Alan Bern, selber eine Größe im Klezmer Business, den Abend mit der Gruppe Freylekhs Brider. Aber er fügte auch hinzu, dass der Sound der Belfs recht ungewohnt war. So als würde jemand Klezmer parodieren....

20 Okt. 2013 · 2 Minuten

Simkhat hanefesh bei den Klezmerwelten

Simkhat hanefesh in Gelsenkirchen In Gelsenkirchen haben die »Klezmerwelten« begonnen. Man nahm den Faden vom vergangenen Jahr wieder auf und lieferte keine Klezmerbeköstigung aus der Retorte, sondern stieg in diesem Jahr mit der Geschichte jüdischer Musik und Europa ein. Das Ensemble »Simkhat hanefesh« präsentierte jiddische Lieder aus Renaissance und Barock. Mit der Bezeichnung des Ensembles verweist es bereits auf das Programm: Die Musik aus früheren Epochen wieder zu Gehör zu bringen....

17 Okt. 2013 · 2 Minuten

Siddur haTeffilah imKitzur Kawanot

Sefer HaKawanot Siddur haTeffilah imKitzur Kawanot - סדור התפלה עם קיצור כוונות ist ein Werk von Chajm ben Josef Vital, einem Schüler von Jitzchak Luria (Ha’Ari oder auch Arizal), dem Kabbalisten aus Safed. Es ist im Prinzip eine Sammlung von Gebeten und Meditationen zu den täglichen Gebeten. Eine Handschrift kann man hier betrachten und durchblättern. Wirklich faszinierend ist jedoch auch das Titelblatt der Handschrift, die wohl 1720 entstand. Wir sehen Adam und Chawah, Noach und offenbar einen Einblick in ein Zelt....

14 Okt. 2013 · 1 Minute

Limmud nicht koscher

»Limmud ist nicht koscher« sagt jedenfalls indirekt eine Gruppe von Rabbinern aus Großbritannien. Unter ihnen der recht einflussreiche Rabbiner und Dajan Chanoch Ehrentreu (wer die anderen Rabbiner sind, erklärt Kommentator Yankel Moshe unten). Damit positionieren sie sich eindeutig gegen den neuen britischen Oberrabbiner Ephraim Mirvis. Dieser hatte angekündigt, am britischen Limmud-Festival teilnehmen zu wollen. Dann erschien das: […]participation in their conferences, events and educational endeavours blurs the distinction between authentic Judaism and pseudo-Judaism and would bring about tragic consequences for Anglo-Jewry[…]...

11 Okt. 2013 · 2 Minuten