Das Mahnmal vor der Haustür des Politikers

Denkmal für die ermordeten Juden Europas - von Deror avi (Eigenes Werk) [Attribution], via Wikimedia Commons Du darfst in Dortmund eine Gedenkveranstaltung an den 9.November stören, du darfst Synagogen anstecken ohne in Verdacht zu geraten, ein Antisemit zu sein. Du kannst Jüdinnen und Juden per Mail den Tod wünschen, du kannst Stolpersteine aus dem Boden reißen. Du darfst in Deutschland im Vorbeigehen einem jüdischen Passanten die Kippah vom Kopf hauen, du darfst ihm sogar ins Gesicht schlagen....

22 Nov. 2017 · 3 Minuten

Iftarlade: koscher und halal

Die Idee mag einfach klingen, scheint aber nicht simpel zu sein, denn sonst hätte es bereits jemand gemacht: Eine Schokolade auf den Markt zu bringen, die ausdrücklich koscher und halal ist. Also sowohl den jüdischen Speisegesetzen entspricht, als auch den muslimischen. Man ermöglicht damit einer kleinen Minderheit und einer nicht so kleinen Minderheit, dass sie auf das gleiche Produkt zugreifen können. Die Firma Hussel vertreibt seit diesem Monat eine solche Schokolade....

12 Nov. 2017 · 2 Minuten

Religion und Einsamkeit in der kleinen Stadt

In dieser Woche blieb ich an einem Zeitungsartikel aus einer Lokalzeitung hängen (über google-News). Ein Mann möchte in einer Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern eine jüdische Gemeinde gründen oder aufbauen. Das klang zunächst einmal interessant. Das Bild zum Artikel zeigt einen bärtigen Mann mit Kippah und Tallit-Katan. Er sei - gefühlt -der einzige Jude in der Stadt und wünsche sich mehr Kontakt zu anderen Juden. Er möchte Brüder und Schwestern einladen, sich bei ihm zu melden....

06 Nov. 2017 · 2 Minuten

Weltethos ohne Zionisten?

Die Arche von Noach in einem Werk aus Herat, entstanden zwischen 1405 und 1447. Sie illustriert das Werk des persischen Historikers Hafiz-e Abru. Jüdisch-Muslimischer Dialog ist wichtig. Deshalb findet er auch zuweilen statt. Nicht im großen Ausmaß, aber immerhin gibt es hier und da Initiativen auf Augenhöhe. Für größere Initiativen in Deutschland sind andererseits die jüdischen Gemeinden einfach zu klein. Neben dem Austausch praktischer Dinge oder gemeinsamer Projekte könnte es passieren, dass man sich auch inhaltlich füreinander interessiert....

25 Okt. 2017 · 3 Minuten

Chris-Tall-Nacht

Lasst uns die Bude abfackeln – jetzt ist Chris-Tall-Nacht! »Comedian« Chris-Tall Mitte Oktober in Köln - Zitiert im Kölner Stadtanzeiger

23 Okt. 2017 · 1 Minute

Neuer Siddur mit deutscher Übersetzung – Tehillat HaSchem

Chabad ist Deutschland als Standbein wichtig. Um das herauszufinden, muss man nicht einmal mit den entsprechenden Rabbinern vor Ort sprechen. Allein schon die aufwendig publizierten Bücher zeigen, dass man in Deutschland Potential sieht. Da war zunächst eine Ausgabe des Buches »Tanja«, dann folgte »Den Himmel auf die Erde bringen« - wie die Tanja-Ausgabe ein Büchlein für bibliophile Leser. Und nun kommt jenes Buch, welches im (jüdischen) Alltag (sofern man religiös ist) die wichtigste Rolle spielt: Der Siddur - das Gebetbuch....

19 Okt. 2017 · 3 Minuten

Jetzt ist Fynn dran - warum diese Generation verloren ist

»Spielplatz« Martin Abegglen (CC BY-SA 2.0) Schmuliks Cousine hatte die kleine Nurit bei ihm gelassen. Nur für ein paar Tage. Deshalb war der Spielplatz neben der Synagoge sein neuer Wirkungsraum. Immerhin gab es dort wlan. Irgendeiner der Nachbarn hatte das Netz FRITZBOX-Kellerwohnung nicht abgesichert. Und dort auf dem Spielplatz reifte auch eine Erkenntnis in Schmulik. Nicht die, dass Kinder anstrengend sind, sondern die, warum Deutschland so ist, wie es ist....

04 Okt. 2017 · 4 Minuten

Ein Siddur für Amsterdam - ein gutes Vorbild

In diesem Sommer erschien ein (weiteres) Meisterwerk des Koren-Verlags: Eine Mischung aus Chumasch (also Torahausgabe) und Siddur für den Minhag (Brauch) der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam. Uninteressant für Deutschland? Nein. Der Siddur ist für den deutschsprachigen Bereich durchaus auch interessant. Zum einen, weil es da doch Leute gibt, die sich vielleicht für die verschiedenen Minhagim interessieren. Mit der Portugiesischen Gemeinde Amsterdam haben wir einen alten Minhag ohne kabbalistische Einflüsse. So hat man Kabbalat Schabbat zwar übernommen, aber es besteht nur aus Lechah Dodi....

11 Sept. 2017 · 3 Minuten

Gedanken für den Weg

Chajm Zwi Hirsch Brojda war das Oberhaupt einer Jeschiwah in Kelm (Litauen), die wohl ein recht ungewöhnliches Programm hatte. Denn statt sich fast ausschließlich auf den Talmud zu beziehen, spielte der wohl nur eine untergeordnete Rolle und man wandte sich statt dessen Literatur zum Thema »Mussar« zu, also einer besonderen »moralisch-ethischen« Ausbildung. Schüler anderer Jeschiwot wurden mit Empfehlungsschreiben angenommen - es war also keine Jeschiwah für den durchschnittlichen Schüler. Eben dieser Chajm Zwi Hirsch Brojda konnte offensichtlich großartig schreiben - er hat ein Büchlein für die Reise (mit der Eisenbahn) geschrieben....

25 Aug. 2017 · 3 Minuten

Miriam Magall – seligen Angedenkens

Wer Alfred Kolatchs »Jüdische Welt verstehen«, Rabbiner Me’ir Laus Werk »Wie Juden leben: Glaube - Alltag - Feste«, oder »Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel« in deutscher Sprache gelesen hat, der hat eine Übersetzung von Miriam Magall gelesen. Das dürften nicht wenige Leser gewesen sein. Sie hat es also durchaus zu Prominenz gebracht. Aber nicht nur Übersetzerin war sie - sie hat auch eine Reihe von eigenen Bücher geschrieben....

21 Aug. 2017 · 2 Minuten