Der Hahn im Talmud

Bild von Albertus Verhoesen, 1855

Darüber, wie man einen Satz aus den Birkot haSchachar, den Segenssprüchen am Morgen, übersetzt, kann man hervorragend diskutieren. Wird er übersetzt mit »der dem Hahn Verständnis schenkte, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden« oder »der dem Herz Verständnis schenkte, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden«. Beides ist möglich. Jedenfalls dürfte dies der bekannteste Hahn des jüdischen Lebens sein (mal abgesehen vom Kaporesschlagen, für das hoffentlich möglichst wenig Hähne herhalten müssen).

Für die Jüdische Allgemeine habe ich betrachtet, was im Talmud über den Hahn zu finden ist. Den Text gibt es hier im Volltext.

Bild von Albertus Verhoesen, 1855

Von Chajm

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2 Kommentare

  1. Natürlich hast du die “Hauptsache” vergessen, nämlich, dass der Hahn (bzw. Hühner) in der Tora gar nicht vorkommen, was auch den angeblichen Hahn in Ijow wenig glaubwürdig macht. Stattdessen gibt es Tauben und Turteltauben. Im Israel des Altertums waren diese nämlich das heimische Geflügel. Auch die Bezeichnung legt es nahe (sofern man den Wörterbüchern glauben darf), denn der תרנגול ist tatsächlich ein akkadisches Fremdwort (was Königs-Vogel oder so etwas heißt). Hätte es Hühner gegeben, hätte die Tora bestimmt verlangt, dass diese und nicht Tauben bzw. Turteltauben auf dem Altar landen — so stelle ich mir jedenfalls die alternative Geschichte vor.

    1. Na ja. »Vergessen« ist ein sehr großes Wort. Nicht erwähnt: ja absolut! Aber ich war mir tatsächlich sehr unsicher, ob das nicht vielleicht gar nicht stimmt, dass der Hahn sonst nirgendwo auftaucht und so habe ich mich auf den Talmud (wie es sich für die Reihe Talmudisches gehört) beschränkt 😉 Obwohl diese Tatsache natürlich auch sehr interessant ist! Wie Du schon schreibst!

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