Um das Jahr 1720 herum entstand in Wien ein Siddur mit »Amsterdamer Buchstaben«. Das großartige Manuskript hat die British Library digitalisiert (hier).

[caption id=“attachment_9887” align=“aligncenter” width=“541”] Siddur 1720 Wien mit Amsterdamer Buchstaben[/caption]

Das Dokument enthält interessante Illustrationen, wie etwa dieses »Schiwiti«, um sich besser auf das Gebet konzentrieren zu können:

Aber nicht nur das! Das Manuskript enthält ein paar interessante Ideen für das Layout eines modernen Siddurs (wie ich finde). Es gibt in der Keduschah für das Mussafgebet verschiedene Hinzufügungen oder Änderungen des Textes. Je nachdem, welcher Schabbat oder Feiertag gerade ist. Das haben Herausgeber durch Kästchen gelöst, oder Varianten auf speziellen Seiten, oder mit Hilfe von Auflistungen.

Hier hat man die Varianten formschön in Kugeln verpackt. Man muss sich nur die entsprechende auswählen: Chanukkah, oder Rosch Chodesch und Schabbat. Einige der Hinzufügungen sind in vielen Siddurim nicht mehr verzeichnet:

[caption id=“attachment_9891” align=“aligncenter” width=“710”] Einfügungen in die Keduschah.[/caption]

Im Detail:

[caption id=“attachment_9892” align=“aligncenter” width=“1464”] Detailansicht der Einfügungen: Schabbat Bereschit, Schabbat und Rosch Chodesch, Schabbat und Chanukkah[/caption]

[caption id=“attachment_9896” align=“aligncenter” width=“1276”] Detailansicht der Einfügungen: Schabbat Nachamu, für einen Feiertag, Schabbat Teschuwah, Chol haMoed Sukkot, für einen Schabbat zu einer Hochzeit, für einen Schabbat mit Milah.[/caption]

Bei der British Library kann man im gesamten Dokument stöbern und sich inspirieren lassen. Es ist sehr gut lesbar und sehr interessant - wenn man sich für derartige Details interessiert.