Lasst uns die Bude abfackeln – jetzt ist Chris-Tall-Nacht!
»Comedian« Chris-Tall Mitte Oktober in Köln – Zitiert im Kölner Stadtanzeiger
Eine jüdische Sicht auf die Dinge
Lasst uns die Bude abfackeln – jetzt ist Chris-Tall-Nacht!
»Comedian« Chris-Tall Mitte Oktober in Köln – Zitiert im Kölner Stadtanzeiger
Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken
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Comedian? Humorist? Komiker? Volltrottel?
Zur Frage wie es sich lebt von solcher Widerwärtigkeit, lebt mit solche monströser Widerwärtigkeit, erhält man bloß ein ahnungsloses Schulterzucken und blödes Grinsen und allzuoft primitivstes Beharren auf phantastischen Humor, nicht weiter erstaunlich, leider.
Was aber nach wie vor bestürzt ist allzuoft die Reaktion des Publikums – schallendes Gelächter!
Was ist das? Psychohygiene?
Hab’ auch ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=XWzy_Hb0B7Q
Verstörend? Ja! Zum einen die (Nicht-) Reaktion des Publikums, zum anderen die Tatsache, dass der WDR ihn eine Woche später eine Veranstaltung moderieren lässt.
Sie spüren es nicht. Empfinden es nicht. Und wenn man sich nicht betroffen fühlt, dann reagiert man nicht oder eben so wie dieses Publikum bzw WDR. Diesem Publikum gehts um Entlastung, den Verantworlichen beim WDR um Quote, ums Geschäft. Dort läuft dann so etwas unter Tabubruch, Geschmacklosigkeit, allerhöchstens um eine Entgleisung, spektakulär vielleicht und trotzdem nicht weiter von Bedeutung und das ist bitter.
Warum das so ist, darauf kann uns nur die Tiefenpsychologie eine Antwort geben; Stichwort “Zeittunnel”, “Gefühlserbschaft”, “Transgenerationalität”: https://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/268/310
Ach kommt, das Wortspiel ist gut, nur darum geht es. Niemand in diesem Saal fand ernsthaft etwas positives am Holocaust und wenn doch, dann sind das geistig verarmte Gestalten.
Es kommt nur auf das »Wortspiel« an? Genau nicht. Dann wäre alles möglich. Ist es aber nicht. Man macht sich grundsätzlich nicht über Opfer von Gewalttaten lustig.
Es geht doch nicht darum, den »Holocaust« (die Schoah) positiv zu bewerten (?)
Lieber Chajm. Danke für diese Diskussion, der Chris Tall auch offen gegenüber steht. Allerdings ist das Zitat vom Kölner Stadtanzeiger aus dem Zusammenhang gerissen worden. Chris hat dieses Wortspiel selbstverständlich nicht im Raume stehen lassen, sondern eingeordnet. Es diente als Einleitung zu Chris´ Thema „darf er das?“, also der Frage nach korrekten oder inkorrekten Gags und Begriffen. Zu keiner Zeit geht es in Chris´ Programmen um Ausgrenzung oder Beleidigungen. Das Publikum hat das an diesem Abend richtig verstanden, ebenso der WDR.
Seltsam. Genau diese Stellungnahme hat doch das Management von Chris-Tall in den sozialen Netzwerken zirkulieren lassen?
Dieser Text war schon im Oktober unzutreffend.