Als die Alte Synagoge Essen noch nicht alt war

Als die Synagoge, die wir heute als »Alte Synagoge« Essen kennen, im Jahr 1913 eröffnet wurde, war sie natürlich die »neue« Synagoge und architektonisch sehr interessant. Heute noch beeindruckt die Größe der Synagoge. Ihre dicken Mauern haben sie davor bewahrt, vollständig abgetragen zu werden – obwohl sie wohl vorwiegend den Lärm der umgebenden Straßen abhalten sollten.
Der Architekt Edmund Körner dokumentierte sein Werk ausführlich.

Seine Fotografien geben uns heute einen guten Eindruck davon, wie das Gebäude gewirkt haben muss, als es als Synagoge verwendet wurde.
Diese Nutzung dauerte nur etwa 25 Jahre.

Die Fotos sind nun hier das erste Mal digitalisiert und öffentlich verfügbar.

Machen wir also einen kleinen Rundgang und beginnen mit der Fassade. Ähnlich präsentiert sie sich heute auch:

Alte Synagoge Essen - Ansicht von der Alfredistraße aus.
Alte Synagoge Essen – Ansicht von der Alfredistraße aus.

Anders als heute hatte die Synagoge einen Vorhof über den man in das Gebäude eintrat. Jedenfalls zu den Gebeten, zu denen viele Besucher erwartet wurden. Für Wochentage gab es eine andere – sehr viel kleinere Synagoge – im gleichen Gebäude aber mit separatem Eingang.

Eingang zum Vorhof
Eingang zum Vorhof
Eingang für Frauen
Eingang für Frauen
Details des Eingangs zum Vorhof
Details des Eingangs zum Vorhof
Blick in den Vorhof
Blick in den Vorhof
Blick in den Vorhof aus einer anderen Perspektive
Blick in den Vorhof aus einer anderen Perspektive
Blick aus dem Vorhof zu dessen Eingang
Blick aus dem Vorhof zu dessen Eingang

In die Synagoge gelangte man (und gelangt man noch immer) durch ein großes Eingangsportal mit drei großen Türen:

Eingangsportal
Eingangsportal

Betrachten wir die Türen im Detail:

Hauptportal Tür links
Hauptportal Tür links

Hauptportal Tür in der Mitte
Hauptportal Tür in der Mitte
Hauptportal Tür rechts
Hauptportal Tür rechts

Dann der Windfang:

Windfang
Windfang

und eine Sicht in die Vorhalle:

Vorhalle
Vorhalle

Schließlich gelangt man in den Hauptraum mit dem Torahschrank (Aaron haKodesch) – der Raum ist Reformorientiert aufgeteilt. Das Lesepult für die Torahlesung befindet sich direkt vor dem Aaron haKodesch:

Aaron haKodesch
Aaron haKodesch

Eine weitere Sicht auf den Aaron haKodesch
Eine weitere Sicht auf den Aaron haKodesch

Ein genauer Blick auf den Parochet – den Vorhang vor dem Torahschrank – in Essen war es weniger ein Schrank als ein begehbarer Bereich:

Parochet
Parochet

Unter der Empore
Unter der Empore

Und die kleine Synagoge für die Wochentage?
Diese hatte einen eigenen Eingang. Heute führt dieser Eingang zu einem Seminarraum:

Eingang Wochentagssynagoge
Eingang Wochentagssynagoge

Und so sah es in der Synagoge aus:

Synagoge für Wochentage
Synagoge für Wochentage

Aber es gab auch ein Gemeindehaus – leider gibt es dazu keine Fotografien aus dem Inneren:

Blick auf das Gemeindehaus
Blick auf das Gemeindehaus

Blick aus dem Eingansbereich des Gemeindehauses
Blick aus dem Eingangsbereich des Gemeindehauses

Um einen Gesamteindruck zu erhalten, Grundrisse der Synagoge:

Grundriss Erdgeschoss
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Keller
Grundriss Keller
Grundriss Obergeschoss / Empore
Grundriss Obergeschoss / Empore

Ansicht von der Seite (Alfredistraße)

Aufriss Alfredistraße
Aufriss Alfredistraße

PD-icon_svg Die Fotografien von Architekt Edmund Körner stehen nun unter einer Public Domain Lizenz zur Verfügung. Die Bilder können also beliebig vervielfältigt, verbreitet, bearbeitet, öffentlich wiedergegeben oder auf sonstige Weise verwendet und genutzt werden.

Von Chajm

Chajm ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

4 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Guski,
    über die Netzwerk-Liste netzwerk-djg-nrw-bounces@lists.uni-due.de habe ich von Ihrer Galerie zur Essener Synagoge erfahren. Vielen Dank dafür – v.a. auch dafür, dass die Bilder unter freier Lizenz nutzbar sind.
    Ihren Blog habe ich in unserem LVR-Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe KuLaDig (Kultur. Landschaft. Digital. – http://www.kuladig.lvr.de) zweimal verlinkt: Alte Synagoge Essen(https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-FJK-20100726-0001) sowie
    Rabbinerhaus der Alten Synagoge Essen (https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-84179-20140128-2) und dort auch jeweils zwei Bilder von Körner bei den Medien ergänzt.

    Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

    Herzlichen Dank und freundliche Grüße aus Köln-Deutz
    Franz-Josef Knöchel
    (LVR-Redaktion KuLaDig)

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