![Der Stadttempel von Wien. Foto von Gryffindor (Eigenes Werk) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 oder CC BY 2.5], via Wikimedia Commons](https://i0.wp.com/www.sprachkasse.de/blog/wp-content/uploads/2015/02/576px-Stadttempel_Vienna_September_2006_0151.jpg?resize=576%2C768&ssl=1)
Foto von Gryffindor (Eigenes Werk) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 oder CC BY 2.5], via Wikimedia Commons
Einwanderung in eine funktionierende jüdische Infrastruktur gefällig?
Wien scheint den allgemeinen Trend des Mitgliederschwunds aktiv abwenden zu wollen.
Offensichtlich gibt es ein Programm der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, mehr Gemeindemitglieder aus dem Ausland zu gewinnen. Jedenfalls kann man dies einem Interview mit Oskar Deutsch (dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde), Ronald Lauder mit dem österreichischen Heute entnehmen. Tatsächlich scheinen auch schon ein paar Juden aus Deutschland und Österreich gekommen zu sein:
“Heute”: Herr Deutsch, Sie wollten jüdische Einwanderung forcieren. Haben Sie die Pläne verworfen?
Deutsch: 2014 wanderten rund 100 Juden ein, die meisten aus Deutschland und Ungarn.
[…]
10.000 in zehn bis 15 Jahren sind nach wie vor ein Ziel. Unsere kleine Gemeinde (rund 8.000 Mitglieder, Anm,) braucht Zuzug um zu überleben. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass 1938 mehr als 200.000 Juden in Österreich gelebt haben.
von hier
Beim Wort genommen!
Ein Problem scheint zu sein, dass die Werbung für dieses Unternehmen eher im Verborgenen ablaufen muss, denn bisher konnte ich auf den Internetseiten der Gemeinde keinen Hinweis dazu finden. Wien wäre nicht die unattraktivste Stadt in Europa.
Wien ist ja eine schöne Stadt, aber was genau hätte ich als Jude davon dorthin einzuwandern? Sind die Jobaussichten dort besonders gut? Oder ist es einfach als Mitzwe gedacht, nach dem Motto: ich helfe den österreichischen Brüdern und Schwestern nicht noch mehr zusammenzuschrumpfen?
Gemeindemässig ist Wien hauptsächlich chassidisch oder bucharisch, dann gibt es eine Art kleinerer Einheitsgemeinde, ein liberale Minigemeinde und wahrscheinlich noch eine grössere Gruppe “unaffiliated”.
Hm, ob man da glücklicher werden kann als in D?
Wohl nur, wenn man gerne Kaiserschmarrn isst, Wiener Schmäh schätzt oder sich mit Gartel und Streimel am wohlsten fühlt…
Come on, Leute, das ist doch bloss ein vorgezogener (oder karnevalistischer), (April)Scherz, denn wer lebt schon freiwillig in Wien; mal abgesehen von einer Hand voll Operettenliebhabern und Österreichern natürlich?!
Ihr seid gewiss gut beraten, nicht zu vergessen: Auch deutsche Juden (oder meinetwegen auch “Juden in Deutschland”), sind und bleiben in Wien simple Piefkes, Pejes hin, Kippa her! 🙂
Shalom
Miles