Intifada in Frankreich

Die Juden Frankreichs kommen nicht zur Ruhe.
Eine fortwährende Intifada gegen diese (noch) recht große Gemeinde, ist an Brutalität kaum zu überbieten.

Der furchtbare Überfall von Créteil am 4. Dezember ist nur einer von vielen Fällen.
Ein junges, orthodoxes, Paar wurde in der eigenen Wohnung in Créteil überfallen, ausgeraubt und die Frau vergewaltigt. Die beiden Haupttäter hatten schon im November einen alten Mann (ebenfalls jüdisch) auf der Straße zusammengeschlagen.
In diesem Vorort von Paris leben relativ viele Juden und so hat der antisemitische Mob ein leichtes Ziel. Im Mai 2014 wurden dort zwei Brüder brutal zusammengeschlagen.
In den Vorjahren gab es ähnliche Vorfälle. Im Juli 2014, als auch in Deutschland fleißig gegen Israel und Juden im Allgemeinen, demonstriert wurde, gab es zahlreiche Übergriffe auf Synagogen und Geschäfte.

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 soll sich die Anzahl derartiger Straftaten in Frankreich (im Vergleich zum Vorjahr) verdoppelt haben (siehe hier).
2009 wurde Ilan Halimi zu Tode gequält und seinen Eltern Bilder der Taten zugesandt. Mittlerweile wurden die Ereignisse in Frankreich zu einem Film verarbeitet: 24 jours.

Es hat also auch Tote gegeben (man denke da auch an das Attentat von Toulouse 2013 und 2012. Kein Wunder, dass 2013 nahezu 3000 Menschen nach Israel ausgewandert sind. 2014 dürften es bedeutend mehr sein.

Und Deutschland?
Die Situation in Deutschland ist sicher eine andere.
Nicht weil es hier zivilisierter zuginge, sondern weil es in Deutschland einfach nicht so viele Juden gibt, wie in Frankreich. Das Potential für derartige Übergriffe scheint vorhanden.
Die Ereignisse im Sommer (2014) offenbarten schon eine gewisse Grundaggression . Die Politik wird es sicher verurteilen, aber macht es das Leben leichter?

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

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