InDesign CS6/CC und hebräischer Text

Hebräisch und InDesign? Oder Arabisch und InDesign? Also »Rechts-nach-Links« Textrahmen im InDesign? Dafür benötigt man doch InDesgin wasauchimmer (CS6 oder CC) in der Variante ME?

Eigentlich kann InDesign seit der Version CS4 recht viel und der entsprechende World-​​Ready Composer ist auch unter der Haube verfügbar. Man kommt nur nicht einfach so an die Funktionen. Dazu sind auch ein paar Plugins verfügbar.

Einen Textrahmen öffnen und den Text so anlegen, dass er vernünftig von Rechts nach Links läuft ist nahezu unmöglich, wenn man nicht ein Dokument im Zugriff hat, bei dem diese Aufgabe bereits gelöst wurde und vielleicht mit der ME-Variante erstellt wurde.

Mit CS6 ist es ein wenig einfacher geworden! Hier kann man eine andere Funktion nutzen, um einen Textrahmen für hebräischen Text zu erhalten:

Dazu benötigen wir (natürlich) einen leeren Textrahmen:

Textwerkzeug
Textwerkzeug
Textrahmen im InDesign Dokument
Textrahmen im InDesign Dokument

Der Rahmen kann jede Größe haben.

Nun kann man mit dem Textwerkzeug in den Rahmen klicken und das Kontextmenü aufrufen. Hier interessiert uns der Befehl »Mit Platzhaltertext füllen«. Wenn man ihn einfach klickt, wird der Textrahmen vollständig mit Lorem Ipsum Platzhaltertext gefüllt.

Kontextmenü im Textrahmen
Kontextmenü im Textrahmen

Für unsere Zwecke sollten wir den Eintrag nicht direkt anklicken, sondern während des Klicks die Taste [Strg] (Befehlstaste) gedrückt halten. Dann öffnet sich nämlich ein interessantes Menü – die Platzhalteroptionen:

Platzhalteroptionen
Platzhalteroptionen

und die Auswahl an Platzhaltertexten ist schon ganz nett:

Platzhalteroptionen - alle Menüeinträge
Platzhalteroptionen – alle Menüeinträge

Kyrillisch und Chinesisch sind interessant, aber verblüffend ist, dass hier auch Arabisch und Hebräisch zur Auswahl stehen. Ein Klick auf Hebräisch füllt den Rahmen dann auch vollkommen korrekt mit einem hebräischen Fülltext:

Hebräischer Fülltext - hier ein wenig vergrößert
Hebräischer Fülltext – hier ein wenig vergrößert

In den Textrahmen könnte man nun klicken und den eigenen Text einfügen. Übrigens sogar mit Nikkud/Vokalen, wenn die Schrift das vernünftig unterstützt.
Man könnte auch die Schriftart ändern und ein entsprechendes Absatzformat aus dem vorhandenen Text erstellen und den Textrahmen für weitere Stellen im Dokument kopieren. Fertig!

Diese Lösung eignet sich zumindest für zweisprachige Dokumente recht gut.

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

24 Kommentare

  1. Blöde Frage: Was ist bitte InDesign? Ich bin berufsbdingt komplett ver-microsoft-ed. Manchmal verzweifle ich an den Hebräischen Texten. Insbesondere, wenn ich Deutsch und Hebräisch in einer Zeile schreiben möchte. Das ist extrem blöd zu setzen und getüftel.

    1. Keine blöde Frage 😉 InDesign ist Layout- und Satzprogramm für DTP Aufgaben, also eher nicht mit den Microsoft-Produkten zu vergleichen – die Software ist auch um ein vielfaches teurer als die Office-Geschichten.
      Aber mittlerweile hat sich doch bei Word eine Menge getan? Hebräisch ist doch nicht mehr so extrem schwer zu handhaben? Vor einigen Jahren war das noch extremer Aufwand.

  2. Hallo!

    Ich stehe vor einem anderen Problem:
    Kennst du eine Möglichkeit, den Umbruch sinnvoll automatisch zu steuern?

    .Ich bin der Beispieltext :Beispiel

    Ändert man jetzt die Rahmenbreite, passt die Leserichtung von oben nach unten nicht mehr:

    .Ich bin der
    Beispieltext :Beispiel

    Hast du irgend eine Idee? Vielen Dank!

  3. Cool. Was hier passiert ist, dass InDesign die Textlaufrichtung auf rechts-nach-links umschaltet. Dieses Attribut kann auch in eine bestehende Stilvorlage (z.B. “Headline arabisch”) übernommen werden:
    Die Stilvorlage erscheint nach der Richtungsänderung mit einem “+” dahinter (für das neue Attribut), dort per Rechtsklick (= Kontextmenü) reinklicken und “Stilvorlage neu definieren” klicken, dann wird es übernommen. Halleluja.

    Wo man das händisch direkt in die Stilvorlage eingibt, habe ich allerdings nicht gefunden. Für einen Tipp wär ich dankbar, denn das hier kann ja wohl nur ein Workaround sein!?

    1. Die Stilvorlagen kann man bislang nur in den Versionen für »Middle East and North Africa« so anlegen. Im GUI fehlen die entsprechenden Einträge, aber die notwendige Technik, der Adobe World-Ready Composer, ist unter der Haube bereits vorhanden.

  4. Hallo, wenn man das so gemacht hat wie kann man die Platzhaltertext Variante so speichern, dass diese auch immer wieder im Menü abrufbar ist? Bei mir ist danach immer alles wie vorher.
    Vielleicht hast Du ja einen Tipp?
    Viele Grüße Vellacci

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