Konzert Klezmerworkshop

Der Klezmerworkshop in Gelsenkirchen in der Rückschau? In einem Wort: »Unverzeihlich«

Jugendliche und Kinder beschäftigten sich sechs ganze Tage gemeinsam mit jiddischer Musik, jiddischer Kultur, jüdischer Kultur, sprachen miteinander und untereinander Jiddisch, Deutsch, Englisch oder Russisch, besuchten gemeinsam Kabbalat Schabbat und ein paar Veranstaltungen. Die Jugendlichen vernetzten sich unter sich und mit Musikern wie Merlin Shepherd aus Brighton, Daniel Kahn aus Berlin (auch Detroit), Ilya Shneyveys aus Riga, Miléna Kartowski aus Paris, Jake Shulman-Ment aus New York, Diana Matut aus Halle, Deborah Strauss aus New York, Shakir Ertek aus Freiburg und Workshopleiter Andreas Schmitges. Die Jugendlichen konzentrierten sich auf ihre Instrumente, aber nutzten Tagesabschnitte auch, um in andere Bereiche hineinzuschauen. So ging es auch um Rhythmus, Tanz und Bewegung und war nicht nur ein reines Hinarbeiten auf ein Abschlusskonzert – welches natürlich auch stattfand. Es war also eine Art Musik-Machane für das einige Teilnehmer auch weitere Anfahrten hinnahmen. Auch die Neuauflage des Workshops war eine Möglichkeit, in das bunte Spektrum der jüdischen Kultur zu schauen, welches normalerweise außerhalb des Ruhrgebiets stattfindet. Man müsste sich von hier aus dorthin bewegen, um daran teilhaben zu können.

»Unverzeihlich« also, dass es tatsächlich junge jüdische Musiker gab, die nicht den Weg in die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen fanden. Wenn sich die Teilnehmer selber eine Neuauflage wünschen, ist das Zeichen genug, dass vieles richtig gemacht wurde.

Ein paar Szenen aus dem Abschluss-Konzert:

Das gleiche Stück gibt es auch aus einer anderen Perspektive (und weniger professionell) von mir gefilmt (hier).

Als Reverenz an die russische Musikkultur wurde auch eine russische Romanze gemeinsam gesungen:

Vermutlich einmalig war ein jiddischer Rap über Döner im Ruhrgebiet. Hierzu gibt es keine Aufnahmen - man hätte also selber kommen müssen…