Das Heftchen »Der Landser« ist eingestellt worden und dass diejenigen, die Geschichten von einer sauberen und tapferen Wehrmacht geil fanden oder finden, nun keinen Nachschub mehr erhalten, ist ausdrücklich zu begrüßen. Der »harte Nationalkitsch« ist vom Tisch. Ohne Zweifel dürfte auch ein Teil der Leserschaft mittlerweile aus biologischen Gründen nicht mehr am Bezug eines solchen Heftchens interessiert sein. Aber Apologeten dürfte man immer finden. Es dürfte immer eine winzige Zahl Unbelehrbarer geben. Interessant ist aber, dass Rabbiner Walter Rothschild sich dazu zählt. In der Welt bricht er »eine Lanze für den Landser« und nennt die Geschichten »authentisch und realistisch«. Als hätte es die letzten Jahrzehnte kritischer Auseinandersetzung mit dem Thema niemals gegeben. Anschließend argumentiert er, Computerspiele würden Gewalt ja auch verherrlichen und verschiebt so den Fokus von der deutschen Wehrmacht auf Gewalt im Allgemeinen. Doch die Darstellung von Gewalt war nicht das Problem des »Landsers«. Die Frage sei erlaubt, was die Provokation soll?