Gut – böse – gut – böse – gutbösegutbösegut…

Hebron. Israelische Soldaten patrouillieren in der Stadt. In einem der Häuser läuft der »Gangnam Style«. Sie gehen in das Haus. Drinnen läuft eine Hochzeit. Eine palästinensische Hochzeit.
Aber die Leute sind fröhlich und tanzen. Es besteht offensichtlich kein akkutes Interesse an Feindseligkeiten.
Die Soldaten scheinen das zu spüren und tanzen mit.
Natürlich wird das aufgezeichet. Diese Grenzüberschreitung ist einfach zu cool, um sie nicht zu dokumentieren.

Klingt nett. Ist es irgendwie auch. Allerdings haben die beiden Soldaten ihre Posten verlassen. Nicht so sehr smart. Und nicht nur dafür gab es massiven Ärger. Sie wurden suspendiert.
In einem Bericht des israelischen Fernsehens hieß es, dass zumindest die Gäste mit der Hamas in Verbindung stünden.
Dann die Bedenken: Man bedenke, wenn die Soldaten dies im Gaza-Streifen gemacht hätten – falls dort überhaupt jemand den »Gangnam Style« spielen darf. Dort hätte man vermutlich nach fünf Minuten die Körper der beiden Soldaten durch die Straßen gezogen. Eine Geschichte aus dem extremen Graubereich zwischen gut und böse.

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

13 Kommentare

  1. Ohohh…
    Verwarnung ist unbedingt angebracht! Sie haben sich und vor allem auch andere in ernste Gefahr gebracht. Jugendlicher Leichtsinn, und jung sindse wenn sie in die Uniform wechseln.
    Suspendierung ist aber sehr hart. Da ist bestimmt noch etwas weiteres schiefgelaufen, vielleicht Einsichtlosigkeit?

    Ja, es ist auf dem ersten Blick toll.
    Juden und Araber tanzen, feiern gemeinsam wider alle Umstände…

    PS/ “bösegutbösebesser”, ist das so ‘ne art Tanz? 🙄

      1. …aber aber aber, Du sagst es, dürfen wir eben nie vergessen.
        Zum Glück war es dann doch alles nicht so bedrohlich, wie’s auf’m ersten Blick schien.
        Einen feinen Dank und massl tow rüber zu den …Jabaris (wollte schon jakiris schreiben 😉 )!
        Aber unsere Soldaten haben den Anschiß verdient, das auf jeden Fall! 😀

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