Hebron. Israelische Soldaten patrouillieren in der Stadt. In einem der Häuser läuft der »Gangnam Style«. Sie gehen in das Haus. Drinnen läuft eine Hochzeit. Eine palästinensische Hochzeit. Aber die Leute sind fröhlich und tanzen. Es besteht offensichtlich kein akkutes Interesse an Feindseligkeiten. Die Soldaten scheinen das zu spüren und tanzen mit. Natürlich wird das aufgezeichet. Diese Grenzüberschreitung ist einfach zu cool, um sie nicht zu dokumentieren.

Klingt nett. Ist es irgendwie auch. Allerdings haben die beiden Soldaten ihre Posten verlassen. Nicht so sehr smart. Und nicht nur dafür gab es massiven Ärger. Sie wurden suspendiert. In einem Bericht des israelischen Fernsehens hieß es, dass zumindest die Gäste mit der Hamas in Verbindung stünden. Dann die Bedenken: Man bedenke, wenn die Soldaten dies im Gaza-Streifen gemacht hätten - falls dort überhaupt jemand den »Gangnam Style« spielen darf. Dort hätte man vermutlich nach fünf Minuten die Körper der beiden Soldaten durch die Straßen gezogen. Eine Geschichte aus dem extremen Graubereich zwischen gut und böse.