Was soll man sagen? Bisher (meines Wissens nach) hat niemand behauptet, Juden seien schuld am Wetter - aber aufgepasst: Das Frühjahr 2013 ist eher unterdurchschnittlich, was das Wetter betrifft und jetzt kommen die Wissenschaftler Warren Anderson, Noel Johnson und Mark Koyama daher und erkennen einen Zusammenhang zwischen dem Wetter und der Verfolgung von Juden. Jedenfalls historisch.

Die Forscher haben 785 Ereignisse aus 1069 Städten ausgewertet, bei denen Juden aus einer europäischen Stadt vertrieben wurden. Betrachtet wurde der Zeitraum zwischen 1100 und 1800. Zeiträume mit kälterem und schlechterem Klima erhöhten, laut Studie, die Wahrscheinlichkeit für Ausschreitungen und Vertreibungen. Die Studie namens »From the Persecuting to the Protective State? Jewish Expulsions and Weather Shocks from 1100 to 1800« ist bereits im Februar erschienen, aber nach dem schlechten Frühjar 2013 kann es nicht schaden, an dieser Stelle darauf zu verweisen:

Viewed through this lens, our results suggest that temperature shocks put pressure on rulers to expel Jews both as a means to make up lost tax revenue as well as to quell popular violence. The model predicts that more developed states with greater fiscal capacity and greater political stability, were less likely to expel Jewish communities as a result of these shocks. von hier

Die Studie steht als Volltext zur Verfügung. Fans von Daten, Statistiker und Historiker werden das mit Interesse lesen.