Eine Nachricht aus einem regionalen Nachrichtenportal wäre fast wieder in der Versenkung verschwunden, dabei darf man ruhig einen kurzen Blick darauf werfen:

Hungerstreik vor der Synagoge in Koblenz - russische Juden kämpfen um ihr Recht in der jüdischen Gemeinde.

so die Überschrift der Meldung im Portal (hier) und tatsächlich kann man aus dem Beitrag nur erahnen, worum es geht: Ein Gemeindemitglied der Gemeinde Koblenz ist in den Hungerstreik getreten. Sein Ziel ist, wie es im Artikel heißt, Rechtspflege. Ein Gemeindeinterner Streit, der interessant ist. Um Fakten zu sammeln, lohnt ein Blick in die Jüdische Allgemeine aus dem vergangenen Jahr: Die Gemeinde hatte 2011 genau 968 Mitglieder. Davon durften 238 an der Vorstandswahl teilnehmen. Nicht weil die Gemeinde so einen hohen Anteil an Jugendlichen unter 18 hat, sondern weil nur deutsche Staatsbürger an den Vorstandswahlen teilnehmen können (aktiv und passiv). Das wurde, so der Bericht von verschiedenen Instanzen scharf verurteilt. Jetzt trat also ein Gemeindemitglied in den Hungerstreik. Das ist tatsächlich eine tragische Entwicklung. Ein hoher Preis und die Frage sei erlaubt, ob es sich wirklich richtig lohnt? Wenn 730 Mitglieder etwas anderes wollen, könnten sie schon etwas eigenes organisieren?