Man kann angesichts der medialen Lage und der Darstellung Israels in der Öffentlichkeit wohl nicht mehr verlangen, dass der durchschnittliche Leserbriefschreiber und Onlinezeitungskommentator sich irgendwie differenziert äußert oder Empathie empfindet. Bevor man einwendet, er empfinde doch Empathie, aber eben für die Leute in Gaza, muss man direkt vorweg nehmen: Nein. Er empfindet vor allem etwas gegen Israel. Punkt. Sonst würde ihn das Leid der Menschen in Darfur, Syrien oder sonst irgendwo auf der Welt auch bewegen oder interessieren.

Von den Volksvertretern hingegen erwartet man differenziertere Stellungnahmen. Dietmar Schulz Abgeordneter des Landtages in Nordrhein-Westfalen (und übrigens auch Jurist) erfüllt diese Erwartung nicht so richtig. Er twitterte zu einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag:

Kurzum: Wir weinen hier um die Juden und die bomben fleißig. Eine Schlussfolgerung liegt nahe und muss an dieser Stelle wohl nicht extra gezogen werden. Nahezu überflüssig zu erwähnen, dass der Mann Abgeordneter der Piraten ist. Vielleicht sollte die Bundeszentrale für politische Bildung den neuen Abgeordneten mal ein kleines Paket an Basisinformationen schnüren?

hat tip an Orden des Leibowitz