Rasant

Formulieren wir das mal mit politischem Vokabular: Wenn wir die Statistik der Juden betrachten, die Mitglieder einer jüdischen Gemeinde sind, müssen wir von einem deutlichen Negativwachstum sprechen. Die Rede ist nur von einem Prozent, aber in absoluten Zahlen ist es beeindruckender: Eine mittlere Gemeinde geht nun jährlich verloren. Von 104.024 im Jahr 2010 auf 102.797 im Jahr 2011. 2012 wird sicher den Trend nicht abschwächen:

Mitgliederentwicklung der Jüdischen Gemeinden in Deutschland
Mitgliederentwicklung der Jüdischen Gemeinden in Deutschland

Die Frage ist, ob die 100.000 Marke schon 2012 im negativen Sinne geknackt wird. Eine Wendung wird eher nicht eintreten, wenn man sich die Altersstruktur der Gemeinden von 2010 anschaut:

Wenn man den Prozess für einen Landesverband betrachtet, werden die Zahlen noch deutlicher. Westfalen-Lippe bietet sich an, weil er einige größere und kleinere Gemeinden im städtischen Umfeld umfasst, einige eher im ländlichen Randbereich und eine Gemeinde in einer absoluten Insellage (Münster):
Von 7008 Mitgliedern im Jahre 2009 auf 6789 Mitglieder im Jahre 2011. Vom Jahr 2009 auf das Jahr 2010 gab es ein negatives Wachstum von einem Prozent. In der Folgeperiode sogar von zwei Prozent. Rasant also. Für andere Landesverbände und Gemeinden nachzulesen in der Statistik der ZWST.
Wie wird es also weitergehen? Werden sich kleinere Gemeinden halten können? Welche, die vor wenigen Jahren erst gegründet wurden?

Sergio Della Pergola, Bevölkerungswissenschaftler an der Hebräischen Universität in Jerusalem, schätzt mit Blick auf die derzeitige Entwicklung des europäischen Judentums, dass über kurz oder lang nur noch Gemeinden mit rund 4.000 Mitgliedern eine realistische Überlebenschance haben. Bezogen auf Deutschland hieße dies: Lediglich Gemeinden wie Berlin, Frankfurt, München, Düsseldorf, Hannover und Köln wären auf der sicheren Seite. —Julius H. Schoeps, Jüdische Allgemeine vom 19.11.2009

Einige Juden sind nicht in der Statistik erfasst. Wenn sie, aus verschiedensten Gründen, nicht Mitglieder einer jüdischen Gemeinde sind, dann tauchen sie auch nicht auf. Oder wenn die Gemeinde nicht Mitglied im lokalen Landesverband ist und somit auch nicht durch den Zentralrat der Juden in Deutschland repräsentiert wird. In Berlin leben vermutlich und ungefähr 18.000 Israelis. Die wenigsten dürften Mitglied der Gemeinde sein. In anderen großen Städten Deutschland trifft man zuweilen Israelis die länger in Deutschland sind, aber nicht Mitglied der örtlichen Gemeinde. Im Oktober hat sich übrigens ein Artikel in der Jüdischen Allgemeinen mit dem Phänomen beschäftigt (hier).

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

37 Kommentare

  1. Also, folgende Gegenmassnahmen, damit wir nicht komplett ausbluten: Einsatz von fähigeren Rabbinern (am besten ‘nicht-orthodox’!) , besseres Marketing mit professioneller Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung. Gezielte Förderung mit wohlwollender Unterstützung bei Konversionsvorhaben.

    Nur Mut, Leute, mit diesen einfachen Aktionpoints wird es Hashem am Ende des Tages schon für die Gemeinden richten, oder!? 🙂

    Shalom

    Miles

    1. Miles, es gibt ja nicht nur orthodoxe Rabbiner. In Berlin sind es gerade mal 2. Der Rest ist nicht orthodox. Daran kann es nicht liegen.

      In Berlin treten viele z. B. aus, weil sie mit der Arbeit der Gemeinde nicht zufrieden sind. In den Gemeinden braucht man fähigere Mitarbeiter. Daran liegt m. E. da Problem: Diese ewige Zerstrittenheit schreckt viele nur noch ab.

      1. Ich kann nur für Berlin sprechen und wiederhole es gern: Hier sind alle so zerstritten, Intrigen ohne Ende werden gesponnen, so dass viele sie Nase voll haben und austreten. Ich denke, es wird woanders nicht so anders sein, wenn auch vielleicht nicht so extrem wie hier.

    2. > “Rabbinern (am besten ‘nicht-orthodox’!)”

      Sorry, Miles, Du wirst es nicht hören wollen, aber so ziemlich alle einschlägigen Statistiken untermauern die gleiche These: Nicht orthodoxes Judentum ist demographisch gesehen “unfruchtbar”, siehe z. B. hier .

      Judentum kann man nicht an Berufsjuden (Rabbiner, Kantoren, Jeder-Kamera-Hinterher-Renner, …) delegieren, es muss aktiv in der Familie gelebt werden. Und so lange das nicht passiert, werden die Zahlen “Negativ-Wachstum” ausweisen.

      Zur Orientierung: “Ein jährliches Minus von 2% ergibt eine Halbwertszeit von 33 Jahren! -1% jährlich entspricht einer Halbierung in 69 Jahren, -3% entspricht einer Halbierung in 23 Jahren.”

      1. … Nicht orthodoxes Judentum ist demographisch gesehen “unfruchtbar” …

        ok, ok … dann aber ‘orthodoxes’ ebenso und ‘ultra’ erst recht, so hoffe ich jedenfalls! Denn sollte hier die Zukunft des Judentums liegen, dann Gnade uns G-tt! Echt! 🙂

        Recht hast Du natürlich, Judentum muss schon in erster Linie in der Familie ausgelebt werden! Übrigens: Dein Begriff des “Berufsjudens” ist ganz grosse klasse, ich könnte unsere Funktionäre gar nicht besser diskriminieren! Super, YM! 🙂

        Shalom

        Miles

        1. [demographisch unfruchtbar]
          > “‘orthodoxes’ ebenso und ‘ultra’ erst recht,”
          Offenbar hast Du den Link nicht verfolgt. Das sind die einzigen, die wachsen. Alle anderen zeugen zuwenige Kinder, und von denen hat ein rasch wachsender Teil sich mehrheitlich nicht-jüdische Vorfahren, was einer Identifikation mit dem Judentum nicht gerade förderlich ist.

          Es gibt übrigens auch von niemandem gewählte Nicht-Funktionäre, von Redaktionen sogenannte “Experten”, die allzu oft in der Glotze zu sehen waren (habe längst keine mehr, weiss also nicht, was aktuell Sache ist….)

          1. … Das sind die einzigen, die wachsen. Alle anderen zeugen zuwenige Kinder …

            ich habs schon befürchtet, aber wenn es so ist, um so schlimmer! Mann, welch trauriges Bild: “Vater mit Kaftan, Streimel und Pejes; arbeitslos den ganzen Tag rumlungernd, sonst nichts tuend als den Talmud studierend. Mutter, rote Perücke, 7. Schwangerschaftsmonat, dem Manne hinterher waschend, ihn bekochend und in der Zweizimmerwohnung ihre 11 Kinder aufziehend”. Holy Moses, wenn das dass erstrebenswerte Wachstum des auserwählten Volkes sein soll, dann gute Nacht! Wer das gut findet, ok und gerne G*ttes segen, aber nach meinem Dafürhalten ‘too much’ für eine gesunde Entwicklung im Judentum! Natürlich alles IMHO! 🙂

            Shalom

            Miles

            1. @Miles: Du hast gaaar keine Vorurteile, überhaupt nicht 😉

              Es ist nicht notwendig 11 Kinder zu haben, um eine Bevölkerungsgruppe demographisch stabil zu halten. Zwei, die jüdisch bleiben, tun es auch.
              Übrigens hatten wir hier einen sehr ähnlichen Austausch. Du hast Dich gesteigert von acht auf elf…

              1. … Du hast gaaar keine Vorurteile, überhaupt nicht …

                @YM:
                Das ist jetzt aber eine mega-gemeine Unterstellung von Dir, denn immerhin habe ich einen Ruf zu verlieren! 🙂 Also nochmal, klar und deutlich der guten Ordnung wegen: Selbstverständlich habe ich so ziemlich genau 613 Vorurteile gegen alles, was irgendwie orthodox angehaucht daher kommt! Schliesslich habe ich als Kind unter meiner ortho-Mischpoke Riesenqualen gelitten, da ist das die logische Konsequenz.
                Und zur Arithmetik: hiermit korrigiere ich die besagte Zahl von 11 auf 12! So eine Rasselbande hatte ich kürzlich in Jerusalem nämlich live erlebt; na ja, vielleicht hatte ich aber auch nur ein paar Gläser Maccabee zuviel intus und deshalb doppelt gesehen! Wahrscheinlich sogar, denn welch aufgeklärter Mensch hat schon 12 Blagen!? 🙂

                Shalom

                Miles

    1. Für Dortmund habe ich zunächst trockene Zahlen:
      2008 – 3 238 Mitglieder
      2010 – 3 200 Mitglieder
      2011 – 3 129 Mitglieder
      Ein westfälischer Standard mit 2 Prozent Negativwachstum .

      Meine Wahrnehmung ist, dass der örtliche Rabbiner gut ankommt, weil er die Leute offenbar annimmt und offen mit ihnen umgeht. Ob die Ausstrahlung ausreicht, um auch Leute zu erreichen, die sich nicht ohnehin schon für Religion interessieren, kann ich nicht sagen. Wenn man allerdings Interesse hat, wird man ein Angebot finden. Das ist jedenfalls meine Wahrnehmung.

  2. Nu, das Problem scheint nicht rein jüdisch zu sein, den Nozrimeln geht es doch genauso, Gemeinden werden dicht gemacht, Kirchen säkularisiert. Vielleicht ist es einfach nicht mehr die Zeit für organisierte Religiösität, oder die Organisationsformen entsprechen nicht mehr der aktuellen Form der Religiösität?
    In vielen jüdischen Gemeinden scheint es aber auch eine Frage der oder des Gemeindevorsitzenden zu sein, von deren Persönlichkeit, Horizont, Chochme viel abhängt. Dortmund hat das große Glück, dass die Gemeinde in Gegensatz zu vielen Ruhrgollesgemeinden erstens überhaupt einen Rabbiner hat, der dann auch noch mit einem weitsichtig und realistisch denkendem Vorstand zusammenarbeiten kann. Hinzu kommt, das Dortmund nicht eine lokale Kehille ist, sondern auch gleichtzeitig eine regionale, die das ganze Dortmunder Umland mitabdeckt. Das hebt die Gesamtmitgliederzahl und erweitert den Spielraum für die engagierten Gemeinde-Mitglieder.
    Ich glaube, woran es wirklich fehlt, sind, für den Ruhrgolles gesprochen, engagierte Gemeindemitglieder, die Gemeindeleben handfest selber in die Hand nehmen und auf der anderen Seite Gemeindevorstände, die dieses Engagement mit ihrem Know-How und der Zurverfügungstellung der Gemeinde-Hard-Ware unterstützen, statt ihnen Steine in den Weg zu legen. Eine stabile und funktionierende Kehille ist eine sehr komplexe Struktur, in der es darum geht, viele Erwartungen und verschiedene Bedürfnisse zu erfüllen, das funktioniert nur, wenn sich möglichst viele aktiv beteiligen und es den Vorständen bei aller ehrenamtlicher Arbeit eben nicht nur um die eigene Reputation, sondern um die Sache an sich geht und sie Strukturen schaffen können, die von ihrer eigenen Persönlichkeit und der Amtsreputation unabhängig sind.

  3. Zusammengefasst bedeutet das, Gemeinden die auf lange Sicht überleben wollen, müssen mehr bieten als Kabbalath- & Shacharit Shabbat, soziale Dienste, Beerdigungsgesellschaft und Mitzwa-Unterricht, sie müssen darüber hinaus vor allem ein grundlegendes Lebensgefühl bieten, das Menschen anzieht und bindet.
    Keine einfache Maloche!

  4. … mehr bieten als Kabbalath- & Shacharit Shabbat, soziale Dienste, Beerdigungsgesellschaft und Mitzwa-Unterricht…

    … exakt meine Rede, SG! 🙂 Aber vermutlich ist es wirklich nicht einfach, für Juden etwas Vernünftiges aus dem Judentum zu machen!? So jedenfalls mein Eindruck , den ich von all den jüdischen Langweilern, die mir auf Gemeindeeben in meinem Leben begegnet sind, gewonnen habe!

    Shalom

    Miles

    1. Jetzt ist das Kind schon im Brunnen nach unten unterwegs. Da kann man wohl nicht mehr großartig gegensteuern. Es sei denn (das schrieb ich schon mal) wir holen/retten die Juden aus Ungarn… 😎

      Was bleibt, ist für den Rest eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen. Aus meiner Sicht kann das nur mit lebendem Judentum funktionieren. Dazu gehören natürlich auch positive Beispiele – also offenbar keine Menschen aus der Vergangenheit (Gegenwart?) von Miles 😉

      1. Ungarische Juden als Problemlösung? Kaum. Die Mehrheit fühlt sich seit 100 Jahren eher als Ungar, andere sind schon weg oder gehen nach Israel, USA und GB. Nein, die Probleme müssen die in deutschland lebenden Juden lösen. Und da sind die “Offiziellen” auch gefordert, nicht nur “Familienplaner”

  5. Es sind deutlich mehr Leute als “Kontingentflüchtlinge” gekommen, als Mitglieder in den Gemeinden sind. Die jüngeren sind also vermutlich durchaus da, aber schlicht oft nicht Mitglieder in den Gemeinden. Und wenn, dann nur so lange, wie sie keine Beiträge (“Synagogensteuer”) bezahlen müssen.

    1. Das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss. Die Anzahl der Personen, die mit dem Status eingewandert sind, ist nicht deckungsgleich mit der Anzahl jüdischer Personen (nach halachischem Verständnis). Es gibt jedoch eine gewisse Schnittmenge 😉
      Klar sind viele junge Leute ausgetreten. Welchen Grund haben sie, in der Gemeinde zu verbleiben?

  6. Ein Grund, Mitglied in einer Gemeinde zu sein wäre: ?? ????? ?? ??????. Oder frei nach JFK: “Ask not what your community can do for you. Ask what you can do for the ?????.”

    Womit wir wiederum bei der Beobachtung wären, dass so mancher real exisitierende Vorstand seine Gemeinde als privaten Vorgarten sieht und eine lebendige Gemeinde (vermutlich zu recht) als Bedrohung seiner Privilegien begreift, und von daher Initiativen eher sabotiert. Und dann gibt es noch Gemeinden, wo sich kein ernstzunehmender Rabbiner lange halten kann, weil ein solcher den halachischen Status so manchen Vorstandes in Frage stellen könnte. Schwierige Voraussetzungen also…

      1. Wie funktioniert denn das eigentlich? Wird das einfach getan ohne das an die große Glocke zu hängen? Ich kenne ja nur Hamburg und Berlin. Dort muss man bei einen Rabbiner den Nachweis seines jüdischseins vorlegen, bevor man Mitglied werden kann. Wie kann es daher sein, dass man nicht halachische Juden aufnimmt? Machen das die Rabbiner mit?
        Ich habe echt keine Ahnung davon, daher meine vielleicht etwas naive Fragen.

          1. Man meldet sich im Einwohnermeldeamt als IB (Israelitisch-Baden) an und legt die Anmeldung der Gemeinde vor. Und dann erfogt die Mitgliedschaft, allerdings – soweit ich informiert bin – ohne die Möglichkeit f. Allyah o.ä. Also man macht – salopp formuliert – aus willkommenen Gästen eine Zwei-Klassen-Mitgliedschaft. Mindestens ein Rabbiner weiß es von seiner Gemeinde. Nu… je mehr Mitglieder, umso….Das gilt allerdings nur für nichtjüdische Ehepartner. Wie das bei den Kindern gehandhabt wird weiß ich nicht. Und so kommen auch die Ehepartner zu allen Vergünstigungen wie Gemeindemitglieder, z.B. Urlaub mit d. ZWSt

    1. Ein Grund, Mitglied in einer Gemeinde zu sein wäre: ?? ????? ?? ??????. Oder frei nach JFK: “Ask not what your community can do for you. Ask what you can do for the ?????.”
      Das macht Sinn, wenn man sich irgendwo in der ????? verortet und das wiederum setzt schon eine gewisse Sensibilität für den Themenkomplex voraus.

      1. Das ist vielleicht eine Frage der Gemeindegröße und der Anzahl der Beter. Bei kleineren Gemeinden können schon wenige, oder nur ein Freak bei einer ansonsten passiven Gruppe, die Atmosphäre nachhaltig vergiften. Einzige Prävention solcher Zwischenfälle ist eine aktive Betergemeinschaft die solchen Personen keine Bühne verschafft und sie irgendwie integriert…

        1. Das hat glaube ich mit der Größe nichts zu tun, sondern eher mit der Anzahl der Beter / Teilnehmer, grundsätzlich sind das aber Dinge die der Rabbiner oder Dozent mit klugem Konflikmanagement im Griff haben sollte.

          Interessanter ist, warum solche Konflikte entstehen… mir scheint, dass die jüdischen Gemeinden noch immer gespalten sind, da spielen sicherlich im weitesten Sinne auch rassistische Komponenten eine Rolle: u. a. Westjude vs. Ostjude, ein Klassiker. Auch die Reaktion auf den Hinweis auf diese Tatsache ist klassisch ablehnend / verneinend.

          1. @Roman,
            was wir in Deutschland an Schrumpfung erleben, ist Teil einer Entwicklung in der gesamten Diaspora.
            Ich halte Deine Vermutungen über Kausalitäten daher für nicht besonders stichhaltig. Was nichts daran ändert, dass es in Gemeinden in D durchaus unangenehme Personen geben mag, nur würde das nicht erklären, warum überall auf der Welt die Gemeinden mit observanten Leuten wachsen, und andere Nachwuchsprobleme haben.

            1. Mein Hinweis hat auch nicht den Anspruch das Gesamtbündel an Problemen in der jüdischen Gemeinschaft zu erklären, aber es erklärt Einiges und es beschreibt eine Kausalität.

              Wir waren mal auf einer jüdischen Party mit einem Mädel, welches einen nichtjüdischen Vater hat. Im Laufe des Abends wird sie angebagert und nach ihrer Abstammung gefragt. Die Erklärung: “Hätte sie eine nichtjüdische Mutter, würde er gar nicht weiter mit ihr reden”. Solche Unverschämtheiten sorgen nachhaltig dafür, dass dieses Mädel dem Judentum den Mittelfinger zeigt.

              Man kann sich auch mal hier den Kommentarbereich angucken, wie so die Meinung zu “Vaterjuden” ist…

  7. So ein paar Konvertiten können mit ihren Teils völlig unverschämten und deplazierten Fragen Menschen aus der Gemeinde fernhalten, ja…

    Aber ich habe oben auch eine zweite Gruppen erwähnt, die besonders Frommen lassen die weniger frommen nicht einmal vernünftig das Kaddisch sprechen.

    Beides habe ich mehrmals selbst erlebt, neben ganz positiven Dingen. Ingesamt gibt es schon nachvollziehbare Gründe, warum man der Gemeinde den Mittelfinger zeigt. Es sind in der Vergangenheit große Fehler gemacht und somit die Basis entzogen worden, heute reichen Ausrutscher Einzelner, um jede Bemühung zu Nichte zu machen.

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