Klezmerwelten Workshop teachers

Eine Woche lang lief während der Klezmerwelten ein Musik-Workshop, der sich an Kinder & Jugendliche richtete. Dozenten waren die Musiker der Bands und Gruppen, die während der vergangenen Woche zeigten (Berichte zu den Veranstaltungen hier), wie zeitgemäßer Klezmer interpretiert wird. Diese Freude an der Musik, aber auch an jiddischer Kultur vermittelten sie an die Kinder und Jugendlichen. Kinder bis 10 Jahre beschäftigten sich mit jiddischen Liedern, die älteren Jugendlichen beschäftigten sich mit Instrumentalmusik, Tanz und Gesang. Jeweils in kleinen Gruppen und das täglich acht Stunden. Man aß zusammen, machte zusammen Musik und setzte sich gemeinsam mit neuen Formen der Musik auseinander.
Allein, die Möglichkeit mit Musikern zu arbeiten, die international unterwegs sind und auf die man sonst nur in den USA zugreifen kann, ist in dieser Region Deutschlands eher spärlich gesät. So wundert es an dieser Stelle (erneut), dass die Resonanz aus den (jüdischen) Jugendzentren im Ruhrgebiet nicht spürbar war (mit Ausnahme von Gelsenkirchen natürlich). Diese Chance ließ man vorüberziehen.

Einen kleinen Ausschnitt und einen kleinen Einblick in ihre Arbeit gaben die Workshopteilnehmer und die Dozenten am Sonntag mit einem Abschlusskonzert. Zunächst die Kinder und Jugendlichen, in der zweiten Hälfte dann die Dozenten.

Hulyanke - Session -Gelsenkirchen

Während die Kinder sich (jiddische) Kinderlieder aneigneten und sangen, setzten die Jugendlichen auf Melodien und Lieder in einer ganz eigenen Instrumentierung. Je nachdem, welche Instrumente die Teilnehmer des Workshops einbrachten. Sicher ungewöhnlich war der Einsatz einer Saz, aber das Ergebnis klang nicht danach, als sei dieses Instrument üblicherweise nicht dabei. Eine Rap-Version von Schnirele Perele gab es auch auf die Ohren.
Im Workshop wäre dabei durchaus noch Platz für den einen oder anderen Teilnehmer gewesen. Vielleicht hat diese Auflage der Klezmerwelten, mit dieser Zusammensetzung der Akteure, dazu beigetragen, dass bestimmte Klezmerinterpretationen ihr Gojim naches Image verlieren (siehe hier) und dass bei einer eventuellen Neuauflage auch mehr jüdische Jugendliche Kontakte mit Künstlern aus den USA und UK knüpfen wollen. Ach ja: Sich irgendwie natürlich auch damit auseindersetzen wollen, was jüdische Kultur nun ausmacht. Ist Klezmer jüdische Kultur? Wenn ja, wann ist er das nicht? Wie geht man zeitgemäß damit um?
Die Präsentation am Sonntagabend, dürfte nicht nur den Musikern, Jugendlichen und Eltern Spaß gemacht haben?