Vielleicht hat es mit dem Wahlkampf in den USA zu tun, dass die »stellvertretende Taufe für Verstorbene« (sog. Totentaufe die in Tempeln der Mormonen durchgeführt wird) plötzlich wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerät (siehe etwa Spiegel Online). Einer der Kandidaten ist Mormone. Man könnte von mangelndem Fingerspitzengefühl sprechen, wenn plötzlich Opfer der Schoah getauft werden, weil dies eine herablassende Haltung ausdrückt: »Wir haben die Wahrheit ihr nicht«. Aber das war es auch schon. Das ist kein Aufreger. Juden sollte das wenig kratzen. Warum? Wichtig wird die Taufe erst dann, wenn ich ihr irgendeine Bedeutung beimesse und dieses Ritual als verbindlich betrachte. Das tun Juden jedoch nicht. Ende der Diskussion.