Wenn man herumfragt, erhält man ein recht einheitliches Bild vom Kerzenzünden und seinem (übersichtlichen) Ablauf. Bei den aschkenasischen Juden ist das »Hände-vors-Gesicht-Halten« schon ein Symbol für sich. Erklärungen habe ich dafüer viele gehört und viele begleitende Handgesten beobachten dürfen. Für die Jüdische Allgemeine habe ich versucht, eine einleuchtende Erklärung für den Ablauf zu finden und zu schauen, wie man es noch machen könnte oder welche Praxis es noch gibt. Den gesamten Text findet man hier.
Kerzenzünden
Von Chajm
Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken
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Sehr schöner Artikel! Skoiach!
Verrate mir nur noch eins, warum sind es genau 18 Minuten vor Sonnenuntergang? Hat es was mit dem Schemone Esre zu tun oder gibt es andere Gründe?
Schöne Restwoche,
genieß den Aviv,
Dein Shabbes-Goi
… Vorsicht! Die Streichhölzer sollten dann nicht ausgepustet werden, sondern müssen von selbst verlöschen – denn sonst würde man den Schabbat schließlich doch brechen …
Holy Moses, dann hat es meine Frau all die Jahre jedesmal total falsch gemacht und damit denn Schabbat gebrochen! Unverzeihlich, skandlös! Na, der werde ich was erzählen! 🙂 Heute abend macht sie es dann aber richtig, selbst auf die Gefahr hin, dass sie sich am Zündhölzli ihre zarten Fingerchen verbrennt (das eine Mal alle drei Jahre kann sie’s ja schliesslich mal riskieren!)! 🙂
Ansonsten wirklich ein sehr schöner Artikel, Chajm; da schliesse ich mich dem Lob von Shabbes-Goi vollumfänglich an!
Shalom
Miles
Ach so, Miles. Jetzt wird es interessant: Du hast eine sefardische Frau?
Lob: Immer gern gehört aber muss nicht sein 😎
Mensch Miles. Da denkt ihr jahrelang den Schabbes eingehalten zu haben und dann so was. 😀
Danke, Danke. Warum sind es genau 18 Minuten? Gute Frage!
Auch hier ist es so, dass es nicht überall 18 Minuten sind. Da gibt es offenbar auch lokale Unterschiede. Im Prinzip ist es wohl auch auf den Schulchan Aruch zurückzuführen. Der bestimmt, dass man etwas von der Woche dem Schabbat hinzufügen sollte. Dann lautet die Frage wie viel? Und dann wird bestimmt, dass man die Zeit hinzufügen sollte, die man bräuchte, um eine bestimmte Strecke zu gehen. Genaue Einheiten und genaue Stelle muss ich nachschauen. Die genaue Antwort gäbe ja wieder Material für einen weiteren Artikel 😉
Im Kizzur Schulchan Aruch steht leider nix darüber.
In Jerusalem sind es übrigens 40 Minuten vor Sonnenuntergang.
Habe es gerade gefunden:
Schulchan Aruch, Orach Chajim 261
http://www.ateret4u.com/online/f_01043.html#HtmpReportNum0260_L2
Es ist die Zeit, die man benötigt, um ein(e?) Mil zurückzulegen.
Was ist eine Mil? Hab ich noch nie gehört. Schade, dass es nur auf Hebräisch ist.
Ein Mil sind zwischen 960 und 1152 Meter sagt die englischsprachige Wikipedia http://en.wikipedia.org/wiki/Biblical_and_Talmudic_units_of_measurement#Discrepancies_of_ell
In der deutschen Ausgabe des Kizzur Schulchan Aruch sind in einem Anhang die Mengen und Längenangaben erklärt. Mil wird da auch erklärt, allerdings nur das Äquivalent in Ellen 🙂
Interessant. Danke.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Mil einer römischen Meile entspricht (wie etwa auch eine Parsa der von Xenophon bekannten Parasange entsprechen könnte).
Hey Mil – es!
Jetzt wissen wir auch endlich, was sich hinter Deinem Namen verbirgt! http://en.wikipedia.org/wiki/Biblical_and_Talmudic_units_of_measurement#Discrepancies_of_ell
Der 1152 Meter in 18 Minuten Mann! 😉