Düsseldorf hat einen neuen Rabbiner

Es ist, als würde man mit dem Auto von der Einfahrt an die Straße heranrollen. Man schaut nach Links, man schaut nach Rechts und sieht ein Fahrzeug kommen. Dann wartet man, bis es vorbeigefahren ist, fährt raus und dann kracht von der anderen Seite der LKW ins Auto. Ich war vollkommen auf die Vermutung fixiert, dass das Hamburger Modell sich in Düsseldorf durchsetzt und der bereits vorhandene Rabbiner von Chabad Rabbiner der Stadt Düsseldorf wird. Nun hat die Jüdische Gemeinde aber genau dies nicht entschieden.

Er wird die Stelle ab 2012 nicht übernehmen. Das Amt wird Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky (Mitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz) bekleiden.
Rabbiner Vernikovsky wechselt damit aus dem beschaulichen Wuppertal (über 2000 Mitglieder aber keine Website?) in die große Gemeinde am Rhein.
Er wurde in Petach Tikwah geboren, kam als Jugendlicher aber bereits nach Berlin. Seine jüdische Ausbildung durchlief er dann aber wieder in Israel. Offenbar spricht Rabbiner Vernikovsky kein Russisch, die Betreuung der russischsprachigen Gemeindemitglieder verbleibt also vermutlich bei einem Rabbiner der einen russischen Hintergrund hat. Eine Überraschung.

Von Chajm

Chajm Guski ist nicht nur Autor dieses Blogs und Bewohner des Ruhrgebiets, sondern auch Herausgeber von talmud.de und Organisator des Minchah-Schiurs im Ruhrgebiet. Einige seiner Artikel gibt es nicht nur im Internet, sondern beispielsweise auch in der Jüdischen Allgemeinen. Über die Kontaktseite kann man Chajm eine Nachricht senden. Man kann/soll Chajm auch bei twitter folgen: @chajmke. Chajms Buch »Badatz!« 44 Geschichten, 44 zu tiefe Einblicke in den jüdischen Alltag, gibt es im Buchhandel und bei amazon. Sein Buch »Tzipporim: Judentum und Social Media« behandelt den jüdischen Umgang mit den sozialen Medien. || Um per Mail über neue Beiträge informiert zu werden, bitte hier klicken

4 Kommentare

  1. Da Chabat ein eigenes Haus mit Synagoge und allem hat, warum soll Rabiner Barkan da Rabiner der Gemeinde werden? So kann er sich weiter losgelöst von den Problemen und Nöten der Gemeinde (auch finanzieller Art) weiter um die schönen Dinge kümmern. Mit Chaim Julien Sousan hatte Düsseldorf jahrelang einen nicht russisch sprachigen Rabiner. Da Rav Kaplan und Rav Kogan russisch sprechen ist mit einem Verhältnis von 1:2 das Verhältnis in der Gemeinde doch prima wiedergegeben. Nur, “der Neue” wird sehr große Fußstapfen füllen müssen die Julien hinterlassen hat. Schauen wir mal, ob er eben so hervorragende Arbeit leistet. Auch wenn ich Sousan-Fan bin und bleibe wünsche ich ihm, daß er das schafft.

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