Noch eine Dachorganisation? Ein Bundesverband der Juden in Deutschland soll sich jüngst gegründet haben. Nach eigener Aussage, gehören dem Verband 13 Gemeinden an. Der Vizepräsident sei Rabbiner Ralph Maschmeier. Bei der geringen Rabbinerdichte in Deutschland hat es der Rabbiner offenbar sehr gut verstanden unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung hindurchzufliegen. Einer speziellen Ausrichtung gehöre man nicht an:

Das geht von den Säkularen über die Rekonstruktionisten, Konservativen, Reformierten und Liberalen bis hin zu den Lubawitschern und Sathmarern. von hier

Worin liegt also der Fokus, wenn sich auch dieser Verband demnächst als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen lassen will? Offenbar nur dadurch, dass man sich weder zur Union progressiver Juden in Deutschland noch zum Zentralrat der Juden in Deutschland zugehörig fühlt. Den Bund Gesetzestreuer Jüdischer Gemeinden in Deutschland gibt es übrigens auch noch.

Einen bebilderten Beitrag zur Gründung gibt es hier. Dieser ist übrigens aus der Sicht der Freien und unabhängige Jüdische Gemeinde Schöneiche bei Berlin verfasst worden, die ebenfalls zu diesem Bundesverband gehört und ansonsten auch bisher unsichtbar war (aber einen eigenen Rabbiner vorzuweisen hat). Ob die Gemeinde sich aus dem Verein Schtetl gegründet hat, der einmal ein Bethaus in Schöneiche einrichtete, ist mir nicht ersichtlich.