Die Union Progressiver Juden in Deutschland muss mit einer Gemeinde weniger auskommen. Die Synagogengemeinde Halle übermittelte am 4. März der Union ein entsprechendes Kündigungsschreiben und kündigte an, nach Pessach den »Bundesverband der Juden in Deutschland« mitgründen zu wollen, der Gemeinden aufnehmen soll, die weder im Zentralrat der Juden noch in der Union Progressiver Juden Mitglied sein können. Das Schreiben nennt viele Gründe, die für ein Zerwürfnis zwischen der Union und der Synagogengemeinde Halle gesorgt hätten (und dokumentiert nahezu alles auf der Homepage). Darin geht es auch um die Anerkennung von Vaterjuden (was wiederum die Erklärung für einen Artikel in der Jüdischen Zeitung wäre) und die Vorgehensweise bei der Abstimmung zum Vorstand der Union. Laut Schreiben der Synagogengemeinde würden der Vollversammlung nur Wahllisten vorgelegt, aber es sei nicht möglich, aus der Vollversammlung heraus Vorschläge zu machen. Auch von steigenden Mitgliedsbeiträgen für die Union ist die Rede in dem Schreiben.

Mit dem Austritt trifft die Synagogengemeinde Halle die Union wohl nicht ins Mark, aber die Ankündigung eines neuen Verbandes dürfte die Situation interessant werden lassen.