Die Union Progressiver Juden in Deutschland muss mit einer Gemeinde weniger auskommen. Die Synagogengemeinde Halle übermittelte am 4. März der Union ein entsprechendes Kündigungsschreiben und kündigte an, nach Pessach den »Bundesverband der Juden in Deutschland« mitgründen zu wollen, der Gemeinden aufnehmen soll, die weder im Zentralrat der Juden noch in der Union Progressiver Juden Mitglied sein können. Das Schreiben nennt viele Gründe, die für ein Zerwürfnis zwischen der Union und der Synagogengemeinde Halle gesorgt hätten (und dokumentiert nahezu alles auf der Homepage). Darin geht es auch um die Anerkennung von Vaterjuden (was wiederum die Erklärung für einen Artikel in der Jüdischen Zeitung wäre) und die Vorgehensweise bei der Abstimmung zum Vorstand der Union. Laut Schreiben der Synagogengemeinde würden der Vollversammlung nur Wahllisten vorgelegt, aber es sei nicht möglich, aus der Vollversammlung heraus Vorschläge zu machen. Auch von steigenden Mitgliedsbeiträgen für die Union ist die Rede in dem Schreiben.
Mit dem Austritt trifft die Synagogengemeinde Halle die Union wohl nicht ins Mark, aber die Ankündigung eines neuen Verbandes dürfte die Situation interessant werden lassen.
Die hier zitierten Behauptungen der Synagogengemeinde zu Halle sind unrichtig:
– Für den Vorstand der Union progressiver Juden in Deutschland (UPJ) kann jedes Mitglied einer Gemeinde oder Vereinigung kandidieren, die der UPJ angehört. Kandidaten können bei der Wahlversammlung bis zur Beginn der Wahl benannt werden, die vorbereiteten Wahlzettel können entsprechend ergänzt werden.
– Die Mitgliedsbeiträge sind einmalig 2009 erhöht worden, wobei die UPJ dafür die bisher von den Gemeinden gezahlten Mitliedsbeiträge an die WUPJ übenommen hat. Die Zusatzeinnahmen wurden u.a. für Zuschüsse für die Durchführung von Gottesdiensten verwendet, die von der Synagogengemeinde zu Halle nicht in Anspruch genommen wurden.
– Die Gemeinden der UPJ heissen “patrilineare” Juden in ihren Reihen willkommen und bieten ihnen Fördermitgliedshaft bzw. Mitgliedschaft in einem Freudenskreis an. Sie ermutigen, von der Möglichkeit einer Statusbestätigung vor dem Bet Din der Allgemeiner Rabbinerkonferenz Gebrauch zu machen. Die Synagogengemeinde zu Halle hat keinelei Initiative innerhalb der UPJ ergriffen, diese Position zu verändern.
Jan Mühlstein, Vorsitzender der UPJ
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich meinen Kommentar vom 3. April 2011 präzisieren:
Die in dem Beitrag zitierten Behauptungen der Synagogengemeinde zu Halle sind unrichtig. Richtig ist vielmehr:
– Für den Vorstand der Union progressiver Juden in Deutschland (UPJ) kann jedes Mitglied einer Gemeinde oder Vereinigung kandidieren, die der UPJ angehört. Kandidaten können bei der Wahlversammlung bis zur Beginn der Wahl benannt werden, die vorbereiteten Wahlzettel können entsprechend ergänzt werden.
– Die Mitgliedsbeiträge sind einmalig 2009 erhöht worden, wobei die UPJ dafür die bisher von den Gemeinden gezahlten Mitliedsbeiträge an die WUPJ übenommen hat. Die Zusatzeinnahmen wurden u.a. für Zuschüsse für die Durchführung von Gottesdiensten verwendet, die von der Synagogengemeinde zu Halle nicht in Anspruch genommen wurden.
– Die Gemeinden der UPJ heissen “patrilineare” Juden in ihren Reihen willkommen und bieten ihnen Fördermitgliedshaft bzw. Mitgliedschaft in einem Freudenskreis an. Sie ermutigen, von der Möglichkeit einer Statusbestätigung vor dem Bet Din der Allgemeiner Rabbinerkonferenz Gebrauch zu machen. Die Synagogengemeinde zu Halle hat keinelei Initiative innerhalb der UPJ ergriffen, diese Position zu verändern.
Jan Mühlstein, Vorsitzender der UPJ
Meine Versuche, nach diesem neuen “Bundesverband der Juden in Deutschland” zu googeln, fuehrten primaer zu einem Blog, der sonst so wichtige und ernstzunehmende Meldungen wie
– Deutschland wird wieder ‘Deutsches Reich’/Weltmacht
– Film: „Der kosmische Gral“
– Freistaat Danzig
– Ufo Disclosure is SOON Ufos over London und Zürich
Ist das ganze vielleicht ein Hoax?
Googeln nach “Rabbiner Ralph Baruch Maschmeier”, dem “Vizepraesidenten”, brachte auch nichts erhellendes zu Tage. Auch “Rabbiner Elmar Joschua Wolf, der seit elf Jahren in Schöneiche lebt” ist bei google unbekannt. Weiss hier jemand mehr?
http://www.schoeneiche-konkret.de/sk/pdf/12.pdf
Scheint kein Hoax zu sein
Und, hier:
http://www.bvjd.org/