In verschiedenen Blogs heißt es, Katzen-Content geht immer, aber dieser Katzen-Content ist schon sehr sehr speziell. Hatten wir schon einen Roman aus der Perspektive von Hitlers Schäferhund Blondi, so gibt es nun auch die Reichspogromnacht aus Sicht einer Katze. Benno and the Night of Broken Glass (Homepage des Verlags mit Buchvorstellung) heißt das Bilderbuch von Meg Wiviott, das Kindern von 7 bis 11 die Schoah näher bringen soll. Das Buch schildert aus Sicht der Katze, wie Juden zunächst als Teil der Gesellschaft leben, ausgegrenzt werden, Bücherverbrennungen, die Reichspogromnacht und schließlich, dass die jüdischen Familien nicht mehr da sind. Die Perspektive ist distanziert, die Illustrationen eher Collagen. Mehr erfährt man eigentlich nicht über das Schicksal der Familien oder Personen: Familien sind da, füttern Katze, Familien werden weggebracht, Fütterer weg. Dazu kommt die Frage, ob man so etwas Kindern in dem Alter zumuten kann und ob das die richtige Herangehensweise ist. Niedliche Tiere zu malen, um etwas kindgerecht zu gestalten, dürfte nicht ausreichen. Kinder, die solche Geschichten ernst nehmen, wird es möglicherweise schockieren, auch wenn die emotionale Bindung zu den jüdischen Figuren kaum besteht, weil diese eigentlich nicht charakterisiert werden.

Einige Bilder aus dem Buch kann man sich auf der Homepage von Illustrator Josée Bisaillon anschauen (hier) Wer es sich unbedingt als Buch anschauen will, kann es in Deutschland über amazon kaufen.