Strictly Kosher Beef

Alfred Biolek legt viel (man möchte meinen übertrieben viel) Wert auf gute Küche und ist für seine Auslassungen über gute Produkte in seiner früheren Fernsehsendung Alfredissimo bekannt. Von Alfred Biolek heißt es interessanterweise, er sei Jude, was natürlich nicht so ganz den Tatsachen entspricht.

In der Sendung wußte der Maître zu berichten, woher der Wein kommt, wer die Wurst hergestellt hat, wo das Rind stand, dessen Fleisch gerade verzehrt wird, wann er die Kräuter in Südfrankreich vom Bauer seines Vertrauens abgeholt hat. Übertrieben vielleicht, ja. Aber mittlerweile gibt es jedoch einen regelrechten Trend in diese Richtung. Nach vielen Skandalen rund um die Lebensmittelindustrie, wenden sich immer mehr (die es sich leisten können) anderen Nahrungsmitteln zu. Interessantweise greifen da nun die gleichen Mechanismen und ethischen Vorstellungen, die Juden schon etwas länger kennen. Mein Text in der aktuellen Jüdischen Allgemeinen:

Gut, sauber und gerecht sollen Lebensmittel hergestellt werden. So könnte man knapp die jüdischen Speisegesetze zusammenfassen. »Buono, pulito e giusto« ist auch das Motto von Carlo Petrini. Der italienische Journalist und Gastroexperte ist kein Jude, sondern Mitbegründer eines Vereins, der sich als Gegenbewegung zur Fast-Food-Wirtschaft versteht und sich dementsprechend »Slow Food« nennt. Die Bewegung mit Ablegern auch in Deutschland und sogar in Israel fordert eine »neue Küche« und eine neue Art der Ernährung: Man solle genussvoll und bewusst essen, wann immer möglich auf regionale Produkte zurückgreifen statt auf Importe von weit her. der gesamte Text ist hier lesbar