Überraschung für die Leser der Zeit! Nachdem die Juden in Deutschland vor einiger Zeit Titelthema waren, hat nun das Zeit Magazin eine komplette Ausgabe monothematisch gestaltet - einzige Ausnahme sind die Partnerschaftsanzeigen. Typisch jüdisch? lautet der Titel dieser Ausgabe. Am Ende herausgekommen ist fast (!) eine deutschsprachige Ausgabe des Heeb Magazins. So berichtet Harald Martenstein darüber (hier), wie er damit umgeht, wenn Leser ihn für einen Juden halten. Vermutlich weil er intelligent ist und Humor hat und zuweilen auch recht frech. Dazu ein Text von Shalom Auslander über seinen Glauben an G-tt - reichlich chuzpedik und großartig, Olga Mannheimer schreibt über jüdische Identität und als Service eine Deutschlandkarte mit den meisten jüdischen Gemeinden und ihrer Größe (mit den alten Zahlen des Zentralrats von 2008). Vorweg genommen hat man allerdings, dass es natürlich typisch jüdisch sei (an den Rändern des Hefts werden alle Beiträge kommentiert oder mit einem Witz begleitet) über das Heft zu sprechen und etwas daran zu kritisieren. Das ist richtig: Den Platz den man Henryk Broder eingeräumt hat, hätte man gut gegen einen Text von Maxim Biller eintauschen können. Er lieferte für Heeb - Germany Issue einen schwarzen, schwarzen Artikel in deutscher Sprache, der auch so in Deutsch abgedruckt wurde. Auf der Homepage ist lediglich die englische Übersetzung verfügbar (hier). Im Prinzip wäre es eine gute Ergänzung zum Titelthema vor einigen Wochen geworden, so ist es einfach eine recht gelungenes Heft geworden.