Am Freitag den 28. Januar steht den jüdischen Videorekordern (der Film läuft nach Schabatbeginn, am Freitag um 20:15 Uhr) vermutlich schlimmes bevor. Eine Produktion der Degeto für die ARD namens So ein Schlamassel kommt auf uns zu (Infos zum Film hier). Bisher konnte kaum eine allgemein gelobte Produktion über das Jüdische Leben in Deutschland auch nur ansatzweise das jüdische Publikum begeistern. Große Ausnahme bietet der nahezu (leider) unbekannte Film Zores (siehe auch hier). Die Geschichte von So ein Schlamassel ist im Prinzip schnell erzählt: Nichtjude trifft Jüdin. Liebe. Er gibt den Juden für die Familie. Familie trifft auf Familie. Alles wird gut. Dazwischen wird natürlich jiddisch gesprochen (von Focus Herausgeber Helmut Markwort) und ein wenig ironielos geschaut, wie sich jüdische Familien in Deutschland wohl so verhalten. Unvermeidbar also die Situation in der sich ein Nichtjude plötzlich im Mittelpunkt jüdischer Rituale sieht. Gut, dass es eine chassidische Lesbe gibt, die dem Mann die wichtigsten Eckpunkte erklärt. Damit ist er gegenüber Victor Buntspecht im Vorteil. Das ist der Mann, der in Die Abenteuer des Rabbi Jakob von Louis de Funès, ebenfalls in einer ähnlichen Lage ist. Oder es kommt alles ganz anders und der Film zeigt auf amüsante Art und Weise, wie Juden in Deutschland leben (?) Spannend ist, dass Drehbuchautor Daniel Wolf auch das Drehbuch für oben genannten, sehr famosen Film Zores geschrieben hat und auch mal das vorauseilend affirmative Verhalten gegenüber Juden aufs Korn genommen hat.