Also ist das Israelische Oberrabbinat doch so etwas, wie der Vatikan für die katholische Bevölkerung? Wenn in Madrid eine Statusfrage geklärt werden soll, dann wird das nicht vor Ort erledigt, sondern, wie vor einiger Zeit die Jerusalem Post berichtete, in Jeruschalajim. Bei dieser unrühmlichen Geschichte ging es um die Bestattung eines kleinen Jungen auf dem Friedhof der jüdischen Gemeinde Madrid. Da der Junge mit seiner Mutter vor einem konservativen Bejt Din übertraten, war der dortige Rabbiner Mosche Ben Dahan sich nicht sicher, was zu tun war und rief das Rabbinat des Staates Israel an. Von dort aus wurde entschieden, der Junge dürfe nicht auf dem Friedhof beigesetzt werden, sondern ein eigenes, separiertes Grab bekommen. Wie Rabbiner Andrew Sacks berichtet, schob anschließend ein Rabbiner die Schuld auf den anderen und nahm es dabei mit der Wahrheit wohl nicht so ganz genau. Soweit Madrid. Wie sieht es hier aus? Ähnlich? Wie es heißt, wurde der Bejt Din Deutschland der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in Zusammenarbeit mit dem israelischen Oberrabbinat aufgebaut (siehe hier). Von drei Dajanim, würden zwei vom Oberrabbinat gestellt werden. Zur Amtseinführung des Rabbiners von Köln reiste der aschkenasische Oberrabbiner Metzger an (siehe hier), um sich vor Ort zu überzeugen. Erhält das israelische Oberrabbinat also doch langsam den Status einer obersten rabbinischen Instanz?