Andere Blogger kennen das Phänomen vielleicht: Gelegentlich erhält man Besuch von anderen Blogbetreibern die nicht einmal einen Pseudokommentar verfassen, sondern direkt einfach nur einen Link zu ihrem Blog in das Kommentarfeld packen. Eine andere Variante ist das Setzen von so genannten Trackbacks ohne tatsächlich auf die jeweiligen Blogs zu verweisen. Ziel ist es, auf sich selbst aufmerksam zu machen. Ähnliches hat ein Aktiver einer christlichen Seite gemacht. Zufällig besuchte er die Seiten, die in meinem Artikel über jüdische Blogs erwähnt wurden (zumindest einige von ihnen) inklusive meines eigenen Blogeintrages darüber und parkte einen Link drunter. Anna fand das wenig charmant und bloggte das, freilich ohne den Urheber zu nennen. Nun legt aber der Urheber der Links in den Kommentaren nach und gibt sich beleidigt. Er habe einen Dialog gewollt, Anna würde den nicht wollen. Hier lässt er sich darüber aus und eskaliert so diese Geschichte, die sonst niemand auf den Tisch gepackt hätte. Wie so häufig, wenn Juden sich der Umarmung erwehren, wird es dann auch schon mal unangenehm und der Ton schärfer und auch herablassender:

In Deutschland haben wir Religionsfreiheit und es sollte kein Thema sein, Deine Religion hier zu leben und zu praktizieren. Was meinst Du damit, wenn Du sagst, das sei schwieriger als an vielen anderen Orten der Welt ? Denkst Du, im Iran oder Irak wäre das leichter ? von hier

und später in einem Kommentar:

Irgendwie kommt es mir aber so vor, dass möglicherweise viele Juden so eine Art Paranoia haben, dass man ihnen was will ? von hier

Ansonsten gibt sich der Urheber ahnungslos und sieht nicht, dass es offenbar auch Personen mit anderer Meinung geben könnte. Er habe nur die Blogger einladen wollen, auf seinem Portal zu bloggen. Einladungen schauen jedoch anders aus und poltern nicht als reine Linkablage in die Blogs. Mit einer vernünftigen Vorgehensweise hätte man sich die darauf folgende Selbstentblößung ersparen können…