Veranstaltungshinweis: Auf tragische Weise hat uns der Mord an Marwa El-Sherbini in einem Dresdner Gerichtssaal vor Augen geführt, wie virulent und gefährlich menschenverachtende Ressentiments in unserer Gesellschaft sein können. Der tödliche Vorfall in der sächsischen Hauptstadt wirft zahlreiche Fragen auf, die, wie viele glauben, im Nachgang zum Mord unbeantwortet blieben: Haben unsere Gesellschaft, unsere Institutionen und Politiker bei der Bekämpfung des Hasses und Diskriminierung versagt? Wird das Problem der religiös oder rassistisch bezogenen Menschenfeindlichkeit immer noch als Problem „der Anderen“ behandelt? Und wie, wenn überhaupt, soll die politische Klasse in Deutschland auf solche Vorfälle reagieren? In der muslimischen Community wurden die Reaktionen auf den Mord an Marwa El-Sherbini als unausreichend angesehen, und als Zeichen für die fehlende Anerkennung von Musliminnen und Muslimen in unserem Land gedeutet. Auch jüdische Menschen haben häufig das Gefühl mit wachsenden antisemitischen Ressentiments in Deutschland allein gelassen zu sein. Wo stehen wir als Vielfaltsgesellschaft angesichts dieser Entwicklungen? Und wohin bewegen wir uns in der Zukunft? Darüber wollen wir mit führenden Politikern diskutieren.

Verantwortung der Politik und Gesellschaft angesichts alter und neuer Formen der Menschenfeindlichkeit:

Centrum Judaicum Oranienburger Strasse 28-30 Berlin 19.00 - 20.30 Uhr 13. August 2009 Grußwort: Hasret Karacuban, AK Grüne MuslimInnen Sergey Lagodinsky, AK Jüdischer SozialdemokratInnen

Diskussion: Cem Özdemir, Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen Dr. Eva Högl, Mitglied des deutschen Bundestages, SPD Philipp Gessler, Redakteur, TAZ Moderation: Sergey Lagodinsky, Sprecher AK jüdische SozialdemokratInnen