Der Jüdisch-Christliche Dialog hebt heute (aus gutem Grunde) in der Regel Gemeinsamkeiten hervor und vielfach wollen Christen ihre eigene Religion über das Judentum erschließen. Diesem Bedürfnis wurde in jüngster Zeit vielfach Rechnung getragen, so wurde etwa die christliche Bibel durch jüdische Autoren ausgelegt und die eigentlich jüdischen Lehren darin herausgearbeitet. Das führte häufig auch dazu, dass man schrieb, was die Leser gerne lasen und diskutierte Themen, die eher gefälligerer Natur waren. Titel wie Er predigte in ihren Synagogen oder Der Jude Jesus bedienten ein christliches Publikum. Letztendlich führt das zuweilen zu einer sehr schiefen Wahrnehmung, wenn man die gleichen Begriffe verwendet, aber sie unterschiedliche Bedeutungen haben. Gesetzesreligion? Synagoge und Kirche? Versöhnung und Erlösung?
Dabei gibt es grundlegende Unterschiede der beiden Religionen die man sich verdeutlichen muss, wenn man in den Dialog tritt. Rabbiner Max Dienemann, hat diesen Unterschied in seinem 1919 erschienenen Buch »Judentum und Christentum« herausgearbeitet. Er sieht den Hauptunterschied im Menschenbild der jeweiligen Religion.
Als Verteter eines traditionsorientierten, gegen die Assimilation gewandten, Judentums, erklärte er ganz klar, wo die Grenzen zwischen den Religionen liegen und wie viel eigener Wert im Judentum liegt.
Rabbiner Dienemanns Werk hat heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt und ist eigentlich Grundlage für jüdisch-christlichen Dialog.
Da dieses Buch nur noch antiquarisch erhältlich ist, habe ich eine Ausgabe verfügbar gemacht:
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