In der jüdischen Welt ist man geteilter Meinung über die Rede Obamas, einige wollen die Siedlungen unangetastet sehen, andere fanden sie aus anderen Gründen so naja, andere fanden die Rede hervorragend weil sie das Thema des Antisemitismus in den arabischen Ländern auch thematisierte und auch die Gewalt derer, die Busse mit Menschen in die Luft sprengen. Die Orthodox Union sieht Positives und Negatives (zeigte sich aber bereits zuvor besorgt wegen seiner Haltung zum Siedlungsbau - hier) und auch der Zentralratssekretär Stephan Kramer teilte in einer Pressemitteilung seinen Standpunkt mit, wird aber in der Presse nur zum Teil zitiert. Tatsächlich sagte er auch

Indessen ist vor Versuchen zu warnen, die Schuld für das Ausbleiben des Friedens in der Region einseitig Israel oder der gegenwärtigen israelischen Regierung zuzuschreiben.

Was Obama eigentlich nicht tat und auch davon abriet, nun nach Schuldigen zu suchen, sondern bald zu Lösungen zu kommen. Rachel Barenblat verweist interessanterweise darauf, dass Obama den Talmud für das Judentum zitiert und nicht den Tanach. In einem Kommentar fragt Leser und Diskutant Yankel (hier), warum ausgerechnet diese Stelle gewählt worden ist. In Frankreich ärgern sich Frauen darüber, dass Obama fordert, Frauen sollten selber entscheiden dürfen, ob sie das Kopftuch tragen dürfen oder nicht. Vielleicht war es eher ein unabsichtlicher Seitenhieb auf die Politik der französischen Republik, vielleicht war es beabsichtigt?

Die Website Patheos bringt gleich eine ganze Reihe von Kommentaren zur Obamarede, von seinem Interfaith Advisory Council, von katholischer Seite, von evanglischer Seite, von muslimischer Seite etc. Alle Meinungen gibt es hier.