Mann kann gar nicht frühzeitig mit dem Pessachputz beginnen und als besonders vorsichtig gilt man schon, wenn man direkt nach Purim Maßnahmen trifft. Lion of Zion trieb ein Buch über die Juden Süddeutschlands auf und darin berichtet Hugo Mandelbaum darüber, dass die Frauen des Örtchens Geroda, oder in einem Dorf in der Nähe davon, bereits nach Chanukkah mit dem Beseitigen von Chametz begannen! Er zeigt dazu zwei Auszüge aus dem biographischen Buch Mandelbaums „Jewish Life in the Village Communities of Southern Germany“. Offenbar ein sehr schönes Buch, welches mehr über das jüdische Leben in kleineren Ortschaften erzählt. So erahnt man schon in den kurzen Abschnitten des Buches über die Vitalität des jüdischen Lebens (und die Observanz) auf dem Land. Man bestellte Mazzot im kleinen Ort Brückenau und war nicht auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen – so wie heute. Die Schilderungen des normalen, alltäglichen, Lebens zeigen eindrücklich, was alles zerstört worden ist. Lion of Zion spricht übrigens von Sommerhausen (welches gegenüber Winterhausen liegt, kein Spaß), was eigentlich nicht sein kann, denn der Bach Thulba fließt nicht durch diesen Ort - jedenfalls wird im Text berichtet, man reinigte in diesem Bach die Backtröge.